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Texas – Teil 4: Scenic Rides in atemberaubenden Landschaften
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Ein Höhepunkt einer längeren Texasreise ist der Big Bend State Park mit seinen atemberaubenden Wüstenlandschaften. und das Städtchen Abilene, in dem sich waschechte Ranch Cowboys mit ihrer täglichen Arbeit auf dem „Western Heritage Classic Rodeo“ im Wettbewerb messen.

Auf der Reise von Bandera nach Westen auf dem Interstate Highway 10 in den Big Bend State Park „erfährt“ man auf 700 Kilometern im wahrsten Sinne des Wortes das „weite Land“. Die Umgebung wird auf die Dauer ein wenig öde und erst mit der Einfahrt in den „Big Bend“, so genannt nach einer Biegung im Rio Grande, dem Grenzfluss zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, wird sie mit links und rechts auftauchenden Hügeln und Bergen interessant. In dem Städtchen Alpine finden sich zum Beine-Vertreten zwei Saddle Shops, von denen sich die Big Bend Saddlery (http://www.bigbendsaddlery.com/home.html) als wahres Paradies mit allerhöchster Qualität in allen Produkten erweist. Wieder einmal Schade, dass der Koffer so seine natürlichen Grenzen hat…

Am Spätnachmittag angekommen, genießen wir die Kühle des „Lajitas Resort“ im gleichnamigen Ort. Zum Komfort des Luxushotels in der Wüste gehören auch ein angenehm warmer Swimming Pool mit Liegen unter schattenspendenden Bäumen und einer der sieben schönsten Golfplätze der Welt.

Abends wird das Essen auch auf einer wunderschönen Terrasse serviert, so dass man – im Gegensatz zu den klimaanlagen-gekühlten Restaurants – die Jacke zuhause lassen kann. Und die Steaks zergehen wieder einmal auf der Zunge… Die abendliche Stärkung ist wichtig, denn am nächsten Tag werden wir insgesamt sechs Stunden im Sattel sitzen.


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Scenic Rides im Big Bend State Park

Der Weg geht steil bergauf, über uns die erbarmungslos heiße Sonne am hellblauen texanischen Himmel, unter uns das Knirschen harter Steine unter den Hufen. Die Pferde tragen alle breites Vorderzeug und Schweifriemen, weil die Sättel sonst auf den extrem steilen Wegen verrutschen würden. Schritt für Schritt erklimmen wir die Anhöhe. Das zunehmende Schnaufen der Tiere – insgesamt sieben auf unserer Halbtagestour – signalisiert die Anstrengung selbst für solche, die in diesen Bergen geboren, aufgewachsen und täglich trainiert sind. „Wir kaufen die Pferde, meist Quarter Horses, am liebsten hier in der Gegend, weil sie das Gelände von klein auf gewöhnt sind. Andere müssen wir zu lange antrainieren, bis sie damit klar kommen“, erklärt Wrangler Janelle de Grote, 38 Jahre alt, Profitrainerin und seit sechs Jahren als General Manager bei den Lajitas Stables tätig.

Wir haben die Contrabando Mesa Tour um 9.00 Uhr mit Lunch gebucht und bestaunen mit jedem Schritt mehr und mehr die atemberaubenden Weiten und Aussichten. Die schmalen Wege führen durch die spärlich mit niedrigem Gestrüpp und Kakteen bewachsene Chihuahua Desert Ecoregion, in der es nur fünf bis zehn Prozent Luftfeuchtigkeit gibt. Regelmäßiges Trinken ist absolutes Dogma, auch wenn man keinen Durst verspürt. Janelle hat jedem von uns einen Jutesack mit vier Halbliterflaschen Wasser an den Sattel geschnallt mit der Bemerkung, diese auch zu trinken. „Wer das vergisst, dehydriert über kurz oder lang. Das macht sich erst mit Kopfschmerzen, später mit Übelkeit bemerkbar und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden“, meint sie schmunzelnd. Der Weg bringt uns auch zum sog. „Spanish Window“ mit dem spektakulären Blick auf die südlichen Flanken der Solitario Geological Formation, einer kreisrunden Felsformation mit etwa 16 Kilometern Durchmesser.

Nach nahezu drei Stunden stechender Sonne auf dem – aus Sicherheitsgründen mit Helm behüteten Kopf – freuen sich alle Reiter auf den Lunch in einem kleinen Canyon, der wenigstens anfangs noch ein wenig Schatten bietet. Janelle zaubert aus ihren Satteltaschen Köstlichkeiten wie gebratenes Hähnchen, Salat, Käse, Brot und Obst. Alles wird teilweise mit freudiger Hilfe der Mitreiter mundgerecht geschnitten, dann heißt es „Das Büffet ist eröffnet“.

Nach der gut einstündigen Pause geht es in etwa einer Dreiviertelstunde wieder zurück zu den Lajita Stables und ins Hotel, wo nun die Annehmlichkeiten des Pools warten, bevor es auf den Sunset Ride geht.


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Gewitterstimmung in der Mondlandschaft

Obwohl der Sunset Ride nur etwa 20 Kilometer nordwestlich von Lajitas nahe der heutigen Ghost Town Terlingua liegt, zeigt sich die Landschaft hier völlig anders. Zwar geht es auch hier auf Hügel bergauf und bergab, die Berge bilden oben teilweise plateauartige Ebenen, teilweise blickt man auf schroffe Mondlandschaften.

Da wir heute Abend mit Janelle alleine reiten, kann man die Weite und Ruhe genießen, unterbrochen nur durch das Knirschen der Hufe und gelegentlichem Vogelgezwitscher. Wir reiten durch ausgetrocknete Flussbetten ebenso wie auf locker sandigen Wegen und hartem Gestein. Die Gesteinsfarben wechseln von ockergelb bis dunkelrot, was auf die Cinnabarit-Vorkommen zurückzuführen ist. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Terlingua District aufgrund der umfangreichen Vorkommen dieses Minerals das drittgrößte Quecksilber-Abbaugebiet der Vereinigten Staaten und einige Restbestände von Minen weisen noch darauf hin.

Die Vegetation – dürres Gestrüpp und Kakteen - lässt hier ebenfalls große Dürre vermuten, wenn auch ein paar grünere Sträucher und seltene Blüten beweisen, dass gelegentlich doch ein paar Tropfen Regen fallen. Auch heute bilden sich dunkle Gewitterwolken am Horizont, die aber lediglich zur Betonung der malerischen Farben des Abendhimmels beitragen.


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Margaritas und Award Winning Chili

„Bring me two pina coladas, one for each hand,
let’s set sail with Captain Morgan and never leave dry land“…

klingt es aus den Lautsprechern der Country Band im „Starlight Theatre and Saloon“. Es gilt als das beste Restaurant mit Texmex-Food und Feeling der „Ghost Town Texas“ bei Terlingua. Anstatt der Pina Coladas gibt es eine große Auswahl landestypischer Margaritas mit Salzrand und das “Award Winning Terlingua Chili with Cheese and Onions“ mundet nicht nur hervorragend, sondern bringt nach den schweißtreibenden Ritten auch die nötige Portion Salz und Pfeffer in den Körper.


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Text & Bilder: Doris Jessen
Doris Jessen ist Fachjournalistin und betreut deutschlandweit Kunden zu den Themen Pferdesport sowie Informationstechnik.
Seit Juli 2010 betreibt sie außerdem das Online-Portal für mobile Reiter und Pferde www.mit-pferden-reisen.de.


Texas – Teil 1: Houston und Galveston, The Cowboy Solution vs. Family Spaß am Golf von Mexico
Texas – Teil 2: Mexikanischer Flair in San Antonio
Texas – Teil 3: Westernreiten Lernen im Hill Country








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