Der
Endspurt zur Jugendweltmeisterschaft im Westernreiten (AQHA Youth
World Cup) läuft. In wenigen Wochen bricht die deutsche Nationalmannschaft
in die USA auf - von großen Erwartungen begleitet, denn nach
den Erfolgen deutscher Teams in der Vergangenheit und der Qualität
der momentanen Mannschaft zu schließen, sollte sich Deutschland
auch diesmal wieder ganz vorne platzieren können. "Wir
haben ein Super Team, nicht nur von der Leistung, sondern auch vom
Teamgeist her," so Sylvia Maile (DQHA Jugendausschuss).
Seit
1988 wird über die American Quarter Horse Association alle zwei
Jahre eine Weltmeisterschaft für Jugendliche ausgetragen: der
Youth World Cup. Gastgeber ist jedes Mal ein anderes Land. In diesem
Jahr findet der Youth World Cup vom 29. Juni bis 7. Juli 2002 auf
den Tri-State-Fairgrounds in Amarillo, Texas, statt.
Neun
Nationen haben bisher gemeldet. Auch Deutschland, das in der Vergangenheit
bereits große Erfolge zu verzeichnen hatte (z.B. 1. Platz 1996
in USA), ist wieder mit einer eigenen Mannschaft dabei. Insgesamt
treten acht Jugendliche die Reise in die USA an: Der A-Kader
besteht aus Patricia Ehren, Julia Heiß, Alexandra Jagfeld, Linda
Leckebusch und Maren Friebe. Zum B-Kader gehören Christine
Löbach, Sherazade Haban und Melissa Muschong.
Die
Mannschaft wird begleitet von Trainer Grischa Ludwig, DQHA
Youth Advisor Isabell Kleinmann und einem weiteren Betreuer.
Die Kosten für Trainer, Betreuung und Aufenthalt werden von der
Deutschen Quarter Horse Association im Rahmen der DQHA Jugendförderung
getragen, lediglich den Flug müssen die Jugendlichen selbst zahlen.
Nicht zuletzt ist dies den Sponsoren zu verdanken, die sich
in der DQHA für die Jugend engagieren, allen voran Futtermittelhersteller
Ovator PegaPlus, das Quarter Horse Journal (Verlag Ehlers) und Novus
Assekuranz.
In
den USA erwartet die deutschen Jugendlichen ein volles Programm. Zehn
Tage lang stehen sie rund um die Uhr im Training bzw. im Wettkampf.
Das Besondere an diesem World Cup ist nämlich, dass es weit mehr
als ein Turnier ist. Die Jugendlichen nehmen nicht nur an Wettkämpfen,
sondern auch an einem laufenden Kursprogramm teil. Ergänzt wird
das ganze durch Exkursionen, bei denen man Land
und Leute kennenlernt. Alle Teilnehmer sind mit Fremdpferden beritten,
auch die des Gastlandes. Die Teams müssen schließlich in
mehreren Disziplinen ihr Können beweisen, darunter Reining, Cutting,
Showmanship, Western Horsemanship, Western Pleasure, Trail und Hunter
under Saddle.
Die Deutsche Jugendmannschaft im Porträt
Linda Leckebusch
Linda Leckebusch wurde am 6. Juni 1984 geboren und stammt aus dem
bekannten Trainingstall Leckebusch in Nümbrecht. Schon mit vier Jahren
stellte sie ihr erstes American Quarter Horse vor. Insgesamt hat sie
schon über 50 verschiedene Pferde in allen Klassen, außer Cowhorse
und Cutting sehr erfolgreich vorgestellt. Ihr Schwerpunkt liegt in
Western Pleasure, Trail, Hunter under Saddle; ihre Lieblingsklasse
ist Reining.
Julia Carolin Heiß
Julia Heiß wurde am 9.11.1985 geboren und lebt mit ihren Eltern und
ihren zwei jüngeren Brüdern in Kassel. Mit elf Jahren bekam sie ihr
erstes eigenes Pony, mit dem sie an kleinen Hofturnieren teilnahm.
Der Umstieg auf den Westernreitsport erfolgte, als auch ihre Eltern
mit dem Westernreiten begannen. Zu den Erfolgen von Julia Heiß zählen
u.a. der Hessenmeister-Titel 1999 in Youth 14 and under (Western Pleasure,
Horsemanship, Showmanship und Reining) und der Deutsche Meister-Titel
1999 in Showmanship at Halter Youth 14 and under. Sie war Deutscher
Vizemeister mit der Jugendmannschaft, gewann die Hessentrophy 1999
in Pleasure und Horsemanship und war in 2001 Deutscher Meister in
Horsemanship und Reserve Champion in Hunt Seat Equitation.
Christine Löbach
Christine Löbach wurde am 4. September 1983 geboren. Christine fing
im Alter von sieben Jahren mit dem Voltigieren an. Zwei Jahre später
kam sie zum Springreiten. Im Januar 1995 kam durch einen Zufall das
erste American Quarter Horse in den Stall: "Wimpys Ready Eddie", tragend
von Charcool. Christine Löbach holte zahlreiche Deutsche Meister-Titel,
Performance ROMs, Futurity Siege, einen Superior sowie mehrere Allround
und High Point Titel.
Alexandra Jagfeld
Alexandra Jagfeld ist 16 Jahre alt und besucht derzeit noch die Realschule.
Mit drei Jahren begann sie mit dem klassischen Reiten. Als die Eltern
später auf den Westernreitsport umstiegen, fand auch sie Gefallen
an dieser Reitweise. Mit sechs Jahren showte sie ihr erstes American
Quarter Horse - was ihr bis heute großen Spaß macht. Zu Alexandra
Jagfelds Erfolgen zählen mehrere Europameister- und Deutsche Meister
Titel.
Melissa Muschong
Melissa Muschong wurde am 8. März 1985 in Balingen geboren. Mit sieben
Jahren hatte sie ihren ersten Kontakt zu American Quarter Horses,
nachdem sie mit ihrem Pony Moritz schon erste Turniererfahrung gesammelt
hatte. Er erwies sich aber als so dickköpfig, dass für künftige Turniere
nur die Quarter Horse Stute Susie Lynn Sunshine, die eigentlich Melissas
Schwester gehörte, in Frage kam. U.a. wurde sie im letzten Jahr Reserve
European Champion Western Riding in Kreuth (auf Susie Lynn Sunshine)
und Baden-Württembergischer Meister in Reining.
Maren Friebe
Die siebzehnjährige Maren Friebe wurde in eine "Reiterfamilie" hineingeboren.
Deshalb hatte sie, soweit sie sich zurück erinnern kann, immer Kontakt
zu Pferden. Nachdem die letzte Turniersaison mit ihrem 6-jährigen
Wallach "Born To Be Boss" ("Dexter") mit zwei Youth Performance ROMs
und einem Reserve Highpoint Titel in der Youth Horsemanship erfolgreich
verlaufen ist, hofft Maren, an diese Erfolge auch in 2002 anknüpfen
zu können. Allerdings wird der Höhepunkt für sie der Youth World Cup
in Amarillo sein.
Sherazade Haban
Sherazade Haban wurde am 30. März 1986 geboren. Mit drei Jahren bekam
sie ihr erstes Pony. Nachdem sie fünf Jahre lang "Englisch" Unterricht
erhalten hatte, entdeckte ihre Familie den Westernreitsport. Von da
an waren weitere Hobbies wie Voltigieren, Ballet, Kunstturnen oder
Tennis vollkommen nebensächlich. Kurz darauf stand am Heiligen Abend
ihr Quarter Horse Fohlen Genuine San Tip im Stall. 1995 errang sie
ihre ersten Erfolge in Showmanship. Zahlreiche weitere folgten in
Western Pleasure, Hunter Under Saddle, Reining, Halter und Showmanship.
Patricia Ehren
Patricia Ehren wurde am 15. September 1983 geboren. Zusammen mit ihren
Eltern und ihr Schwester Mirjam, zwei Hunden und vier Pferden lebt
sie am linken Niederrhein bei Krefeld. Seit ihrem zweiten Lebensjahr
hat sie mit Pferden zu tun, mit fünf begann sie mit dem Voltigieren.
Das eigentliche Reiten fing jedoch erst 1990 mit den beiden eigenen
Fjordpferden hinter dem elterlichen Haus. Zu ihren Erfolgen zählen
u.a. die Bronzemedaille in Horsemanship auf der Deutschen Meisterschaft
1998 in Aachen und ein ROM Performance Youth. Beim Youth World Cup
2000 kam Patricia Ehren mit dem Team auf den vierten Platz. Außerdem
gewann sie Silber auf der Deutschen Meisterschaft, Aachen, in Western
Riding Youth und Bronze in Western Riding Open und Hunt Seat Equitation.
Ihr bislang größter Erfolg war der Europameistertitel in Western Riding
Youth 2001 in Kreuth.
Quelle: DQHA Pressestelle