Seit 2012 stellt die AQHA auf ihren
Turnieren schrittweise auf ihr neues Leistungsklassen-System um
(w!.com
von 19.01.12), das die unterschiedlichen Divisions von Open,
Amateur und Youth gerechter differenzieren soll. Die bisherigen
Einstufungen wie Regular/Open, Novice oder Green werden weiter
ergänzt durch die mittleren Leistungsklassen „Progressive“ (Open
Division) bzw. „Intermediate“ (Amateur und Youth), als Einsteiger-LK
kommt für alle Divisions die „Rookie“ neu hinzu.
29. Januar 2013: Das sind aktuellen Startberechtigungen aller europäischen Reiter und Pferde/ Green jetzt bis 25 Punkte
Die AQHA hat nun die Startberechtigungen für europäische Reiter und Pferde errechnet sowie die weltweit gültigen Punktegrenzen aktualisiert.
Derzeit wird erwartet, daß es ab 2014 speziell auf Europa abgestimmte Punktegrenzen für die Levels Progressive (open) und Intermediate (Amateur, Youth) geben soll (s.u.).
Daher werden zur Zeit in Deutschland nur Rookie-Klassen zusätzlich angeboten, die AQHA empfiehlt den Turnierveranstaltern, ab Klassen mit 15 und mehr Startern diese zu "leveln".
Die wichtigsten Stichpunkte zu den Veränderungen in diesem Jahr
Die Startberechtigungen für alle Levels werden auf Basis der vergangenen drei Jahre berechnet, nicht mehr lifetime
- das bedeutet, dass Reiter und Pferde nach längeren Pausen wieder in "niedrigeren" Leistungsklassen starten können, z.B. Novice oder Green
Die Punktegrenzen für Green-Klassen beträgt nun 25 Punkte, nicht wie bisher nur 10 Punkte
- damit können etliche Pferde wieder Green gestartet werden
Weitere Infos
- die Levels Rookie, Green und Novice haben feste Punktegrenzen (s. Graphik)
- die Levels Progressive und Indermediate haben variable Punktegrenzen, die jährlich von der AQHA definiert werden (s. Graphik)
- Levels können class-in-class angeboten werden, die Wertung wird getrennt vorgenommen
- derzeit ist keine DQHA Rookie High Point-Wertung geplant
3.
Januar 2013: Leveling findet in Deutschland nur mit Rookie-Klassen statt
Die Einführung des neuen Leveling-Systems der AQHA wird in
Deutschland erst mit Verspätung kommen. Zum einen fehlen
die für Europa geltenden Punktegrenzen, die eigens eine Task
Force um DQHA Int. Director Ullrich Vey entwickeln sollte, zum
anderen ist für die DQHA High Point-Wertung in Deutschland
keine Aufnahme der neuen Levels geplant.
Lediglich die Rookie-Klassen, die im vergangenen Jahr auf dem
AQHA-Turnier WHPD Overath angeboten wurden, werden in diesem Jahr
verstärkt angeboten, u.a. auf dem AQHA Spring Warm Up in
Wenden.
Rookies dürfen fremde Pferde zweihändig showen
Das aktuelle AQHA-Regelbuch hat jetzt die Rookie-Bestimmungen
festgelegt. Somit gilt für Rookies dieselbe Voraussetzung
wie für Novice Amateure was Besitzstand (auch fremde Pferde
dürfen geshowt werden) und Zügelführung angeht
(auch ältere Pferde dürfen zweihändig im Snaffle
Bit vorgestellt werden).
Ein Pferd kann auf einem Turnier somit von mehreren verschiedenen
Reitern, fremde wie Eigentümer, geritten werden, allerdings
nicht mehrmals in derselben Klasse.
23. Dezember 2012: Das sind die neuen Punktegrenzen für Progressive
und Intermediate in 2013
Die AQHA hat nun die Punktegrenzen für die Saison 2013 für
die neuen Levels Progressive Open sowie Intermediate Amateur und
Intermediate Youth bekanntgegeben. Für Europa soll es zwar
eine eigene Punkteliste geben, aber die dafür gegründete
Task Force hat noch keine Ergebnisse abliefern können.
Ob die Punktegrenzen nun nur für Nordamerika gelten oder
überall, ist also noch nicht mit Sicherheit zu sagen Hier die
derzeit von der AQHA festgelegten Punktegrenzen
Das sind die neuen
Leistungsklassen
In den Open Division-Klassen wird auf Basis der Punkte
des Pferdes unterteilt in die Leistungsklassen:
• Open,
• Progressive und
• Green
Ausnahme: Cattle- und Halterklassen, da zählt der Show Record
des Vorstellers
In den Amateur- und Youth Division-Klassen wird auf Basis
der Punkte des Vorstellers unterteilt in die Leistungsklassen:
• Open,
• Intermediate und
• Novice
Zudem gibt es für alle Divisions (Open, Amateur, Youth) die Rookie-Klassen
als echte Einsteigerklassen (mehr dazu hier), bei denen eine kombinierte
Punktegrenze sowohl für das Pferd als auch für den Reiter existiert.
Die beträgt für Pferd und Reiter jeweils 9,5 Punkte je Klasse
und wird nicht jährlich neu errechnet, sondern gilt fix auf Basis
der Lifetime Points.
Mit diesen neu hinzukommenden Progressive Open-Klassen bzw. Intermediate
Amateur-/Youth-Klassen soll vor allen den "professionelleren"
Green-Pferden bzw. Novice-Reitern eine homogenere Leistungsklasse
angeboten werden, wenn sie noch nicht in die regulären Amateur-
oder Youth-Klassen („Open Level“) wechseln wollen.
So wird die Einstufung in eine Leistungsklasse berechnet
Die Einstufungen in die Leistungsklassen werden von der AQHA jeweils
je Klasse für Pferde (Open) und Reiter (Amateur, Youth) jährlich
neu vorgenommen (s.u.).
Basis für die Einstufung in die unterschiedlichen Leistungsklassen
sind die jeweils erzielten AQHA-Punkte in einer Klasse von Pferd
(Open) bzw. Vorsteller (Amateur, Youth) der letzten drei Jahre
mit Stichtag 1. November. In n Kraft tritt die Einstufung jeweils
am 1. Januar des Folgejahres, zur neuen Turniersaison.
Diese Leistungklasse für eine Klasse bleibt dann für das Pferd
(Open) bzw. den Reiter (Amateur, Youth) das gesamte Jahr bestehen,
in Abhängigkeit der erreichten Punkte der Vorjahre können Pferde
(Open) und Reiter (Amateur, Youth) so in den Leistungsklassen
auf- und auch wieder absteigen. Ausnahme: Pferde können nicht
in einen Green Level zurückgestuft werden.
Jeder Vorsteller kann auf den Turnieren jederzeit in den höheren
Leistungsklassen vorstellen, aber nicht in den niedrigeren Leistungsklassen.
Beispiel
Ein Amateur-Vorsteller kann auf Basis seiner Punkte 2009 – 2011
ab dem 1. Januar 2013 in die Intermediate Horsemanship eingestuft
werden, in der Showmanship ein Novice-Vorsteller sein und im Trail
nur die Open Level-Klassen starten dürfen.
Er kann dann ab dem 1. Januar 2013 jederzeit die Open Level Amateur
Horsemanship und Open Level Showmanship starten, aber nicht mehr
die Novice Horsemanship sowie den Intermediate und Novice Trail,
solange er die dafür geltenden AQHA-Punktegrenzen überschreitet.
Für die Open-Starts eines Amateurs gelten dann die Punktegrenzen
für das Pferd, das er showen will.
So werden in Zukunft die AQHA-Punkte berechnet
Auf den Turnieren können die unterschiedlichen Levels class-in-class
durchgeführt werden, z.B. die Intermediate/Progressive Levels
mit den open Level-Klassen.
So könnten ab 2013 Klassen beispielsweise für die W. Riding aussehen:
- Progressive Junior W. Riding und Junior W. Riding
- Progressive Senior W. Riding, zusammen mit Senior W. Riding
- Intermediate Amateur W. Riding, zusammen mit Amateur W. Riding
- Rookie W. Riding, zusammen mit Green W. Riding
- Rookie Amateur W. Riding, zusammen mit Novice Amateur W. Riding
AQHA-Punkte für Intermediate- bzw. Progressive-Vorsteller gibt
es auf Basis der Vorsteller in dieser speziellen Leistungsklasse,
die Punkte für die Open Level-Reiter berechnen sich auf Basis
aller Starter dieser Klasse, inkl. also aller Intermediate- bzw.
Progressive-Reiter in dieser Klasse.
Das bedeutet aber, daß ein guter Intermediate- bzw. Progressive-Reiter,
der die vermeintlich "stärkeren" Open Level-Reiter schlägt, weniger
Punkte erhält als ein Open Level-Reiter, der die vermeintlich
"schwächeren" Intermediate- bzw. Progressive-Reiter schlägt.
Welche Klassen in welchen Levels angeboten werden, entscheidet
das Showmanagement eines jeden Turnieres individuell.
Das gibt es sonst noch zu wissen
- Rookie, Green oder Novice-Punkte zählen nicht für die World
Show Qualifikation und nicht für den Incentive Fund
- Alle Pferde, die in einer Saison das erste Mal als Senior-Pferd
an den Start gehen, werden automatisch im Progressive Level eingestuft
- Ab 2013 kann ein Vorsteller bis zu vier Pferde vorstellen in
einer Klasse, wenn diese mit unterschiedlichen Leistungsklassen
class-in-class abgehalten wird
Beispiel: In einem Senior Trail kann ein Vorsteller
o 1 Pferd im Progressive Level und 3 Pferde im Open Level reiten
oder
o 2 Pferde im Progressive Level und 2 Pferde im Open Level reiten
oder
o 3 Pferde im Progressive Level und 1 Pferd im Open Level reiten
oder
o entweder 4 Pferde im Progressive Level oder 4 Pferd3 im Open
Level reiten
Alles klar soweit? Ein erstes Fazit
Bloss nicht den Überblick verlieren
Wer bislang der Meinung war, Westernreiten wäre mit seinen Klassen
und Titel unübersichtlich, der dürfte in Zukunft alleine an der
theoretisch möglichen Kombination an Titeln verzweifeln, spätestens
aber dann, wenn er versucht, die obigen Regeln einem Fremden zu
erläutern.
Denn eine von vielen Klassen, z.B. Trail, differenziert sich nun
nicht mehr nur nach Alter (des Pferdes: Junior, Senior; des Reiters:
Select, 13 & younger, 14 and older) oder nach dem Reiter (Open,
Amateur, Youth) und einem Leistungsstand (Green, Novice), sondern
erweitert das exponentiell um drei neue Ebenen: Progrtessive,
Intermediate und Rookie.
AQHA Level ist nicht gleich EWU-Leistungsklasse!
Das AQHA Leveling Program ist zudem in keinster Weise mit dem
Leistungsklassensystem der EWU zu vergleichen, denn eine Leistungsklasse
bei der EWU bleibt für den Reiter fix für alle Klassen, bei der
AQHA gilt die Einstufung differenziert nach Skill Set, also Disziplin.
Beispiel: Man kann als AQHA Amateur ein Open W. Horsemanship-Reiter
sein und gleichzeitig ein Novice Trail-Reiter, der aber auch in
der höheren Leistungsklasse, also Amateur Trail Open, starten
darf.
Ob man als Amateur dann die Rookie W. Pleasure reiten darf, hängt
dann aber nicht mehr nur vom eigenen Show Record ab (max 9,5 Pleasure-Punkte,
sondern auch vom Show Record des Pferdes (ebenfalls 9,5 Punkte
W. Pleasure).
Nicht zu vergessen dabei ist, daß ein Amateur natürlich in der
Novice-Division ein vollkommen fremdes Pferd zweihändig reiten
darf, in der Amateur Progressive oder Open dann aber nur noch
Pferde im Familienbesitz mit der Zügelführung entsprechend dem
Pferdealter.
Individualisierung kontra Vergleichbarkeit
Mit den zusätzlichen Möglichkeiten, die das Show Management nun
hat, um ein Turnier auf seine regionale Zielgruppe hin zu optimieren,
verliert der Turniersport bundesweit aber in gleichem Maße die
Vergleichbarkeit. Denn was hilft es, bspw. einen Progressive Junior
Trail Year End Champion zu küren, wenn diese Klasse nur auf ein
oder zwei Turnieren in der Saison angeboten werden würde?
Ähnliches galt bereits in den vergangenen Jahren für den Titel
der Novice Allarounds - manch ein Reiter verweifelte schlichtweg
daran, eine notwendige (und gefüllte) Novice Halterklasse ausserhalb
NRWs zu finden.
Denn bereits bei den angebotenen AQHA Show Types (Regular Shows,
Introductory Shows, All-Novice Shows, Special Events und Versatility
Ranch Horse) differenzieren sich die AQHA-Turniere deutlich:
Regular Shows: Durch die Achtfach-Show der QH-EM wird nahezu jeder
2. AQHA-Start nun wieder in Kreuth stattgefunden haben (47%, Vorjahr:
37%)
Introductory Shows: Mit fünf Shows im Rahmen von EWU-Turnieren
konnten bundesweit EWU-Reiter in AQHA-Klassen starten
All Novice Shows: Zwei von drei All-Novice Starts finden in NRW
statt
Versatility Ranch Horse Shows: Bleiben ein süddeutsches Phänomen
(z.B. Ranch Horse & Cow Horse Cup in Baden-Württemberg)
Ob das AQHA Leveling Program in Deutschland nun in Zukunft hilfreich
ist oder nicht, ist vollkommen unmöglich vorherzusagen, da es
ausschließlich in Hinblick auf die US-amerikanischen Probleme
und Gegebenheiten hin konzipiert wurde. In Deutschland konkurriert
es mit einem seit vielen Jahren eingeführten (und verstandenen!)
Leistungsklassen-System der EWU.