Anfang 2014, nach der Analyse der Saison 2013, dann die (ernüchternde) Erkenntnis: Der Quarter Horse-Sport steckt mitten im Umbruch. Während der AQHA-Sport deutlich weniger Turniere und Starter und vor allem einen massiven Rückgang im Einsteiger- und Jugendsport verzeichnete, wuchs der (rasseoffene) EWU-Sport in 2013 zum fünften Mal in Folge sowohl bei der Anzahl Starter wie auch Turnieren.
Ein Drittel mehr Quarter Horses auf der German Open als im Jahr 2011
Dieser Trend setzt sich weiter fort: In diesem Jahr ist die EWU German Open mit 578 Pferd-Reiterkombinationen und 522 Pferden nicht nur die größte GO überhaupt, sondern zudem derzeit auch das größte Quarter Horse-Turnier in Europa.
407 Quarter Horses sind in 456 Pferd-Reiter-Kombinationen genannt, die FEQHA-Europameisterschaft hatte rd. 417 Pferd-Reiter-Kombinationen, die DQHA Q13 rd. 330 Quarter Horses.
Damit ist der Anteil der typischen Westernrassen bei der EWU German Open auf 93% gestiegen (2011: 87%), mit knapp 80% stellt das Quarter Horse die meisten Pferde (2011: 72%).
Und es sind vor allem die Quarter Horse-Reiter, die zum kontinuierlichem Wachstum der EWU German Open beitragen: In den vergangenen drei Jahren stieg die Zahl der Quarter Horses bei der German Open um 100 Pferde (33%), bei den Paints sind es sechs mehr (13%), den Appaloosa vier (20%).
Damit stellt der größte Westernreitverband in Europa derzeit auch die größte Westernrasse-Veranstaltung der Saison, ein deutliches Signal nicht nur für die Quarter Horse-Züchter.
Der deutsche Appaloosa-Verband veranstaltet erstmals seinen Bundeszuchttag im Rahmen der German Open und nutzt die Gelegenheit, seinen Nachwuchs einem breiten Publikum zu präsentieren und die Rasse Appaloosa zu vermarkten.
Offensichtlich setzt die EWU damit die 2007 begonnene Strategie ("Zum Dachverband gehören auch Zuchtprogramme") sukzessive um. Das hätte durchaus historischen Bezug, denn 1977 wurde die EWU aus der DQHA heraus geboren.
Den Aktiven schwebte damals ein "großer Verband mit den verschiedenen Zuchtabteilungen für Quarter Horses, Appaloosas und Paints" vor, die "Europäische Westernpferde und -reiter Union (EWU)" entstand, zur "Förderung des Westernreitens in Deutschland und dem europäischen Ausland und die Koordinierung von deutschen Western Horse Zuchtverbänden".
Um die Trennung zwischen Reit- (EWU) und Zucht- (DQHA) Verband deutlich zu machen, verabschiedete die DQHA am gleichen Tag eine neue Satzung. Nunmehr waren nur noch diejenigen Mitglieder stimmberechtigt, die auch Besitzer eines eingetragenen Zuchttieres waren. Damit stellte sich die DQHA rein züchterische Aufgaben - s 1977 wohlgemerkt.
Serie 35 Jahre DQHA - Teil 3: 1977 - Das Jahr der Premieren