Schneller und deutlicher als befürchtet vollzieht sich in dieser Saison der Strukturwandel im AQHA-Sport in Deutschland. Auf Basis aller bisher von der AQHA verarbeiteten Turniere sowie der vorläufigen Starter-
und Ergebnislisten wird der AQHA-Sport 2015 mit einem Minus von 17% den stärksten Rückgang seit 1999 verzeichnen müssen.
Dabei zeigt sich, daß der Rückgang nicht auf den Verlauf der diesjährigen Quarter Horse-Euopameisterschaft zurückzuführen ist, sondern fast ausschließlich die Turniere ausserhalb von Kreuth betrifft:
Nimmt man die Turniere in Kreuth aus der Betrachtung, beträgt der Startrückgang sogar 20%, bei den aktuell noch verbliebenen All-Novice Shows ganze 46%.
Dabei verliert der AQHA-Sport seine flächendeckende Relevanz. Während die regionalen Turniere ausfallen, verzeichnen die wenigen großen Turniere Starterzuwächse - noch.
Denn angesichts der Entwicklung im Jugendsport (-36%) und im Amateursport (-14%) ist davon auszugehen, daß dieser Zustrom in absehbarere Zeit mangels Nachwuchs versiegen wird.
Und: Wie tiefgreifend dieser strukturelle Wandel ist, zeigt die Anzahl der AQHA-Shows von 1999 bis heute.
Mit lediglich 52 AQHA regular Shows in ganz Deutschland hat der Sport seit 2012 insgesamt 18 AQHA-Shows verloren, alleine in diesem Jahr fielen (Traditions-) Turniere u.a. in Eltze, Erbach, Wenden und Memmingen aus.
Dabei wird das Turniersterben der privat organisierten AQHA-Shows offensichtlich durchaus in Kauf genommen, während sich die DQHA weiterhin darauf konzentriert, die großen AQHA-Turniere wie die Q-Serie, die Europameisterschaft und die Regiofuturitys selbst zu organisieren.
Zweifelhaft ist, ob der Versuch, mit der Einführung von regionalen (Landes-) Meisterschaften ("Regionen-Champions") und der Aufwertung der Deutschen Meisterschaft in Aachen im Rahmen der DQHA Futurity/ Maturity nach dem Vorbild der EWU die richtige Lösung ist.