Seit 2012 gilt im Turniersport der AQHA das Leveling-System: Für Pferde ("Green") und Vorsteller ("Level 1", ehemals "Novice") gelten in den einzelnen Turnierdisziplinen bestimmte Punktegrenzen, bis zu deren Erreichen man in den Level 1 (Novice)-Klassen starten kann.
Bislang waren diese vor allem auf die US-Turnierszene ausgerichtet und entsprechend hoch: Wer in den vergangenen drei Turniersaisons als Amateur nicht mehr als 53 AQHA-Punkte in Trail erritten hatte, ist derzeit noch Level 1 (Novice)-startberechtigt, in der Youth Showmanship gilt noch eine Grenze von 45 AQHA-Punkten.

Das neue Levelingsystem, das ab der kommenden Turniersaison 2019 auch für Europa gelten wird, bringt nun für Turnierreiter wie für Turnierveranstalter deutliche Veränderungen, denn ab 2019 werden die US-Punktegrenzen um 2/3 reduziert.
Konkret bedeutet das, das bspw. für den Amateur-Trailreiter ab kommenden Jahr nicht mehr 53 Punkte zum Ausscheiden aus der Level 1 (Novice)-Startberechtigung gelten werden, sondern auf Basis der aktuellen Punktegrenzen schon 18 AQHA-Punkte reichen, um für mindestens 10 Jahre nicht mehr Level 1 (Novice) Amateur Trail starten zu dürfen.

Diese Aufstellung zeigt die Punktegrenzen ab 2019, auf Basis der aktuellen AQHA-Grenzen:

Veranstalter müssen fehlende Doppelstarts in Zukunft berücksichtigen

In die individuelle Punktzahl eines Reiters werden alle AQHA-Punkte einbezogen, die jeweils in einer Disziplin in den vergangenen drei Jahren erzielt worden sind, mit Ausnahme von Rookie-Punkten.
Hinzu kommt: Wer sich einmal aus der Level 1 (Novice)-Startberechtigung für eine Disziplin herausgeritten hat, kann diese Diszplin für zehn Jahre nicht mehr als Level 1 (Novice)-Reiter starten, selbst wenn er in der Zwischenzeit die Punktegrenze wieder unterschritten hätte.

Aber auch für Veranstalter vor allem von größeren Turnieren bringt das neue AQHA Leveling ab 2019 Veränderungen, denn bislang nutzen die Reitern durch die größere Anzahl an Turniertagen die Möglichkeit, sowohl Level 1 (Novice) wie auch die regulären Amateur- bzw. Youth-Klassen zu starten. Die entsprechenden Flat Fees bei den Startgebühren geben noch einen zusätzlichen Anreiz.

Auf der Q17 in Aachen waren bspw. 40% der Top Ten-Reiter der Amateur W. Pleasure auch in den Top Ten der Level 1 (Novice) Amateur W. Pleasure, in der Amateur-Reining waren sechs der neun Bestplazierten ebenfalls unter den Top 10 in der Level 1 (Novice) Amateur Reining. Das wird in Zukunft für deutlich weniger Reiter möglich sein.



Werden die Amateur-Klassen durch das neue Leveling wirklich größer?

Angesichts der Tatsache, daß auf den großen Shows (QH-EM, Q-Serie) ein Ritt direkt von vier Richtern gewertet und mit Punkten belohnt wird, werden die neuen Punktegrenzen zudem schneller überschritten als bislang und sich damit die Starterfelder der Level 1 (Novice)-Klassen deutlich lichten.
Das wird Auswirkungen auf Kalkulationen und Zeitpläne haben müssen, denn auf der Q-Serie entfallen bei den Jugendlichen rd. 34% der Starts auf die Level 1 (Novice)-Klassen, bei den Amateuren sind es 27%.

Unwahrscheinlich ist es hingegen, daß sich dadurch die Amateurklassen spürbar mit Reitern füllen werden, da die Tendenz bei weitem überwiegt, daß erfahrenere Amateurreiter zusätzlich die Level 1 (Novice)-Klassen belegen als anders herum.


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