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Satzung vom Paint Horse Club Germany, Zuchtbuchordnung von
der AQHA Austria - und den Weißen Barockeseln
Die formale Gründung der AQHA of Germany Anfang Juni 2020,
als Idee bereits im November 2019 nach der DQHA-Klausurtagung
geboren, war gut vorbereitet, denn Satzung und Zuchtprogramm sind
auf 19 Seiten bzw. 14 Seiten detailliert und ausgearbeitet.
Die Dokumente, die
wittelsbuerger.com vorliegen, sind dabei von anderen Verbänden
"entliehen": Die Satzung der AQHA of Germany entspricht
im Wortlaut der des PHCG Germany (siehe
hier), man muss nur Namen und wenige Inhalte wie Filialzuchtbuch
austauschen.
Auszüge aus der Satzung
der "American Quarter Horse Assn. Of Germany"
- " Der Verband führt
ein Zuchtprogramm durch sowie Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung."
- " Der Verband organisiert
Zucht- und Leistungsschauen sowie Turniere."
- " Jährlich
wird eine Futurity und SSA durchgeführt, Hengsthalter entsprechend
angeworben. "
- " Dem Zuchtobmann
steht eine angemessene Vergütung zu etc."
Klingt so eine "Notlösung"?
Das Zuchtprogramm der AQHA of Germany stammt fast wortgleich
von der AQHA Austria (siehe
hier), inklusive der DNA-Markertypisierung. Pferde, für die
der Abstammungsnachweis über die DNA-Erhebung nicht verifiziert
werden kann, werden ausnahmslos nicht anerkannt.
Das Interessante dabei: Die Inhalte dieses Zuchtprogramms sind
nicht nur identisch mit der der AQHA Austria, auch die Tinker-
oder Knabstrupper-Züchter haben ein sehr ähnliches Zuchtprogramm.
Im Übrigen ist das Zuchtprogramm der AQHA of Germany
nahezu wortgleich mit dem Zuchtprogramm des "Landesverbandes
der Pferdezüchter Oberösterreichs für Esel der Rasse Weißer Barockesel".
Wer also seine American Quarter Horses für nicht weit entfernt
von den weißen Barockeseln wähnt, der mag sich sicherlich
als Züchter bei der AQHA of Germany gut aufgehoben fühlen.
Ist die AQHA of Germany wirklich ein "inaktiver"
Verband?
Wer glaubt, ein Verein könne "nur ein eingetragen und
nicht aktiv" sein (siehe
hier), der irrt - eine gesetzliche Grundlage für ein Ruhen
eines Vereins gibt es im Vereinsrecht nicht. Satzungen, auch die
der AQHA of Germany, sehen die Pflicht zur Zahlung von Beiträgen,
die Ausrichtung von Mitgliederversammlungen und die Wahlen von
Vorständen vor, die nicht einfach ausgesetzt werden können.
Und wer erklärt, daß die AQHA of Germany nicht als
"Zuchtverband anerkannt ist", der verschweigt wider
besseren Wissens, dass es bis zur Anerkennung auch mindestens
90 Tage braucht beim Genehmigungspozess durch deutsche und europäische
Behörden. Am 26. August 2020 konnte ein am 4. August 2020
eingetragener Verein gar nicht als Zuchtverband anerkannt sein.
Sollte die AQHA of Germany also kein "'zweiter Quarter Horse
Verband'" sein und keine "'geheime Übernahme durch die
Amerikaner" (siehe
hier), dann käme als saubere Alternative und als klares
Signal an die Quarter Horse-Züchter nur die Auflösung des
Vereins §41 BGB) in Frage - die Frage ist, ob dieses überhaupt
gewollt ist.
AQHA of Germany als Exit-Option für den DQHA-Vorstand?
Man möchte meinen, daß der Job im DQHA-Vorstand angesichts
der seit Monaten herrschenden Situation im Spannungsfeld von AQHA,
bayrischer Behörde und der Coronakrise schon anspruchsvoll
genug ist - umso unverständlicher ist es, daß die Auflösung
der AQHA of Germany immer noch nicht vollzogen wurde.
Denn so bleibt Teilen des aktuellen DQHA-Vorstandes eine bequeme
Exit-Option vorbehalten - läuft es nicht wie gewünscht,
kann die Tätigkeit bei der DQHA aufgegeben und einfach weiter
in der AQHA of Germany gearbeitet werden - nun mit tiefen Einsichten
aus dem Maschinenraum des ältesten deutschen Westernzuchtverbandes,
der nur einem Vorstand zugänglich ist.
Denn schon vor der
ausserordentlichen
Mitgliederversammlung der DQHA in Köln (siehe
hier) gab es einen mit der AQHA abgestimmten Plan,
sollte Dinge nicht wie gewünscht verlaufen?
"Wenn die Abstimmung fehlschlägt, suchen wir ein neues Affiliate
in Deutschland", hieß es im Juni aus Amarillo (siehe
hier), die AQHA of Germany war zu diesem Zeitpunkt
schon geboren.
Sind die DQHA-Mitglieder bei ihren Entscheidungen nun erpressbar?
Würde es also weiterhin nicht wie gewünscht laufen,
dann könnte wohlmöglich der DQHA-Vorstand der Dinge
überdrüssig werden, die Lichter ausmachen und kurzerhand
seine Positionen in der AQHA of Germany ausüben - wie bei
der DQHA mit dem Ziel, "staatlich anerkannter Zuchtverband"
und "offizielle deutsche Niederlassung der American Quarter
Horse Association, Amarillo, Texas zu werden", so der Wortlaut
in der Satzung der AQHA of Germany.
Dieses Scenaio könnte indes massiven Druck auf das Abstimmungsverhalten
der DQHA-Mitglieder ausüben, denn sie müssten bei jeder
Abstimmung, die nicht im Sinne des DQHA-/AQHAoG-Vorstandes verlaufen
würde, mit der Konsequenz rechnen,
- daß
Teile des DQHA-Vorstandes die Abstimmungen als "fehlgeschlagen"
bewerten würden,
- ihre
am 1. August 2020 von den Mitgliedern übertragenene Verantwortung
wieder abgeben und
- die
DQHA ihrem Schicksal überlassen würden,
- um
dann einfach in der AQHA of Germany in ihren Positionen weiter
zu machen.
War das der Wunsch
der DQHA-Mitglieder am 1. August 2020, und: Sähe
so eine faire Verantwortung gegenüber 7.000 DQHA-Mitgliedern
aus?
Die
DQHA braucht Marathonläufer, keine Sprinter
Allen schnellen und bereits zurückgezogenen Erfolgsmeldungen
zum Trotz - die formalen, rechtlichen Anforderungen zur Erlangung
eines Filialzuchtbuchs in Deutschland einerseits und der Wiedererlangung
des AQHA-Affiliate-Status andererseits sind nicht mit drei Worten
und gutem Willen zu realisieren. Dazu gehört die Anerkennung
von Fakten, der kompetente Umgang mit Behörden und eine ehrliche
Kommunikation zu AQHA - und viel Geduld.
Wer also den Dexit, den Bruch zwischen AQHA und DQHA, wieder heilen
will, braucht die Ausdauer eines Marathonläufers und den
Willen, diese Sache erfolgreich zum Ende zu bringen. Abkürzungen,
ein Plan B oder Notlösungen sind da nicht hilfreich.
Was ist der Plan für die DQHA?
Weder auf der Jahreshauptversammlung am 7. März 2020 in Darmstadt
noch auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1. August
2020 in Köln war auch nur ein Sterbenswort zu vernehmen von der
Tatsache, daß führende DQHA-Vertreter bereits längst ihr Heil
ausserhalb der DQHA suchen wollten. Erst auf Druck von außen
wurde die Tatsache, daß ein funktionsfähiger, zweiter
Quarter Horse-Verband schon längst gegründet worden
war, als ein "Begriff von Verschwörungstheoretiker"
abgetan.
Fairerweise müssren sich jetzt einige, seit nunmehr zwei Monaten
im Amt tätige DQHA-Vertreter erklären, denn sie sind in zwei
Verbänden aktiv: Dem ältesten Western-Zuchtverband in Deutschland,
der DQHA und der AQHA of Germany, deren satzungsgemäß verankertes
Ziel ist, "als Zuchtverband für das American Quarter Horse staatlich
anerkannt zu werden".
Aber: Nur einer der beiden kann die "offizielle deutsche
Niederlassung" der AQHA USA werden.
Weder wurde die AQHA of Germany in der Zwischenzeit aufgelöst,
noch ist die DQHA auf absehbare Zeit wirksam ein Filialzuchtbuch
einerseits und ein AQHA Affiliate andererseits. Nun wäre es höchste
Zeit, das Versäumnis vom 1. August 2020 aufzuholen und sich den
DQHA-Mitgliedern zu erklären:
Was ist jetzt der Plan?
Wenn AQHA und DQHA ein Paar wären, das sich - kurz vor der
Goldenen Hochzeit - trennt, und beide würden sich wieder
zusammen raufen wollen -
wem würden Sie zutrauen, diese fast 50-jährige Partnerschaft
wieder kitten zu können:
Dem Partner mit einem Plan B, einem zweiten, warmen Herd, oder
dem Partner, der sich ganz auf die Wiederherstellung der Partnerschaft
konzentrieren will?
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen
gerne weiter,
z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
Bereich AQHA.
Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
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