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"Dexit":
Verlässt die DQHA am 1. Februar 2020 nach 40 Jahren die AQHA?
 
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"Der letzte Tag" - so titelt DER SPIEGEL heute den Ausstieg der Briten aus der EU am 1. Februar 2020, also am morgigen Samstag, bekannt als Brexit.
Eine ähnliche Situation steht nun der DQHA bevor, ein Dexit also, denn: Nach dem Krisentreffen am vergangenen Montag in Brüssel (w!.com vom 27.01.20), bei dem es um den Anspruch an das Ursprungszuchtbuch für die Rasse "American Quarter Horse" ging, setzte die AQHA ihrem
größten Tochterverband ausserhalb Nordamerikas ein Ultimatum:

Entweder wird der Anspruch der DQHA an den Besitz des Urpsurngszuchtbuches zum 31. Januar 2020, 24 Uhr, aufgegeben, oder die DQHA verliert ihren Affiliate-Status als anerkannter Tochterverband des weltweit größten Pferdezuchtverbands der American Quarter Horse Association (AQHA).

„Ohne die Unterzeichnung wird die DQHA zum 1. Februar 2020 ihren AQHA Affiliate-Status verlieren“, informierte die DQHA heute Nachmittag um 15:03 Uhr in einer Meldung (mehr dazu hier).




Nur wenige Stunden später informiert der Vorstand der DQHA weiter, daß er den von der AQHA geforderten „Vorvertrag“ (Letter Of Intend) unterzeichnen würde (mehr dazu hier).
Das hat vor allem wirtschaftliche Gründe - ohne die jährliche Bezuschussung seitens der AQHA an die DQHA von rd. 70.000 USD wäre die DQHA in ernsthaften wirtschaftlichen Schwierigkeiten, denn einen ähnlich hohen Überschuß hat die DQHA seit Jahren nicht mehr ausweisen können.

Damit hat die DQHA vor allem nur eins erreicht - sich Zeit zu verschaffen, denn die Atmosphäre zwischen AQHA und DQHA kann man als nachhaltig zerüttet bezeichnen. "Eine wohl „versehentlich“ beantwortete DQHA Anfrage an die AQHA, die im Nachhinein als Datendiebstahl bezeichnet wurde, diente nicht zur Verbesserung des atmosphärischen Klimas zwischen Mutter- und Tochterverband", forumliert selbst der DQHA-Vorstand in seiner Meldung, ähnlich äussern sich die AQHA-Vertreter, die sich am Wochenende zum European Summit in Rom treffen.

Denn nach rund 40 Jahren "Beziehung" steht die AQH Anun zunehmend misstrauisch ihrer Tochter gegenüber - bis heute. Als einziger europäischer Verband beansprucht die DQHA das Ursprungszuchtbuch und verweist offiziell dazu nur auf sich selber:



Alle anderen europäischen Töchter sind da weiter - sie müssten nach DQHA-Logik auf die DQHA verweisen als Ursprungszuchtbuch, tun dies aber nicht, sondern bezeichnen - logischerweise - die AQHA als ihren Ursprung:



Würde die DQHA nun tatsächlich den Anspruch auf das Ursprungszuchtbuch für die Rasse "American Quarter Horse" aufgeben, müsste sie kurzfristig eine ausserordentlkiche Mitdliederversammlung einberufen. Sowohl in ihrer Satzung wie auch in den "Grundsätzen des Ursprungszuchtbuchs" hat sie den Anspruch fest verankert, nur eine 2/3-Mehrheit ihrer Mitglieder kann das per Satzungsänderung modifizieren und damit dem Anspruch der AQHA gerecht werden.

Naheliegender ist deswegen eher, daß die DQHA in diesem Thema auf Zeit spielen wird: Der Vorsitzende der EU Kommission, Dr. Füssel, der am Montag der Position der AQHA vollumfänglich zustimmte, geht Mitte 2020 in Rente, und es gehört aktuell zur Verhandlungslinie der DQHA, diesen Zeitpunkt verstreichen zu lassen, um mit einem Nachfolger neu zu verhandeln.

Mit der Führung der AQHA werden diese politischen Spielchen nicht möglich sein, die Linie von AQHA Präsident Stan Weaver und seinen Kollegen ist klar - solange die DQHA den Anspruch auf das Ursprungszuchtbuch nicht aufgibt, kann sie unmöglich ein - auch finanziell - unterstützter Tochterverband sein. Nach über 40 Jahren ist das Verhältnis zur AQHA merh als kritisch, jeder Kredit scheint für lange Zeit verspielt zu sein.

Jedem Quarter Horse-Enthusiasten, auch ausserhalb Deutschlands, ist die Verhaltensweise des DQHA-Vorstandes in diesem Punkt schon lange nicht mehr vermittelbar -
attraktiv ist die Rasse "American Quarter Horse" sicherlich nicht dadurch, dass die Rassestandards in Aschaffenburg definiert werden.

Das wäre fast so, als würde eine McDonalds-Filiale als Lizenznehmer den Anspruch auf das Originalrezept des Big Macs beanspruchen....

Kaum vorstellbar also, dass das Agieren der DQHA in diesem Punkt ohne personelle Konsequenzen im Vorstand bleiben kann - die aktuelle Situation ist nicht im Sinne der Mitglieder und bedeutet einen echten Schaden, auf lange Zeit. Denn den DQHA.Mitgliedern ist die Entscheidung bislang noch nicht zur Abstimmung vorgelegt worden...




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