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EWU: Einheitliche Bewertungskriterien in der Horsemanship
 
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Im Februar trafen sich die EWU-Richter in der Schweiz zu ihrem alljährlichen Seminar. Auf dem Programm stand in diesem Jahr die Bewertung der Horsemanship. Zielsetzung war, ein einheitliches Richtsystem zu entwickeln, um für die Reiter die Bewertungen in der Horsemanship durchschaubarer und nachvollziehbarer zu machen.

Die Basis aller Bewertungen in der Horsemanship soll zukünftig die neu geschaffene Westernreitlehre sein. In einem Punktesystem wird zunächst das Pattern in mehrere Blocks unterteilt und bewertet, in einem 2. Block dann der Sitz nach den Kriterien der Losgelassenheit und Balance, dem Rhythmus und Timing und zuletzt nach Einwirkung und Hilfengebung.


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Was versteht man unter der Losgelassenheit des Reiters? Nur so viel Muskelanspannung wie nötig. Das heißt, positive Körperspannung mit dynamischem, den Bewegungen und Gangarten des Pferdes individuell angepasstem Sitz. Jedes unnötige Anspannen wie z.B. Festklemmen mit Knie oder Oberschenkel, steifer Sitz, nach unten durchgedrückte Absätze mit steifen Sprunggelenken führen danach zu Abzügen.

Die Balance ist deutlich zu sehen bei Übergängen und Richtungsänderungen. Finden Ausgleichsbewegungen statt in Form von nach vorne fallen, Beine wegstrecken oder hochziehen, Kopf oder Schultern schiefhalten, in der Hüfte einknicken usw. ist der Reiter nicht mehr im optimalen Schwerpunkt des Pferdes. Der Sitz ist daher niemals ein statischer, sondern immer ein dynamischer Zustand. Rhythmus und Timing. Wann ist der Reiter im Takt mit den Gangarten und den Bewegungen des Pferdes, vor allem bei Übergängen. Wie nimmt der Reiter Einfl uss auf die Bewegung des Pferdes und daraus resultierend, wie funktioniert das Zusammenspiel von Sitz und Hilfengebung.

Die ausführliche Beschreibung eines korrekten, losgelassenen und ausbalancierten Sitzes und der richtigen Hilfengebung ist in der Westernreitlehre nachzulesen.

Das neue Scoresheet soll in dieser Saison von allen Richtern testweise verwendet werden. Es ist aufgeteilt in 3 Blocks für die Bewertung des Patterns und weiteren 3 Blocks für den Sitz mit den Unterpunkten Losgelassenheit/ Balance, Rhythmus/Timing sowie Einwirkung/ Hilfengebung. Für jede Spalte werden Noten von 0 bis 10 vergeben, wobei die 10 für ausgezeichnet und die 0 für nicht ausgeführt steht – analog dem Jungpferde- Richtsystem. Das bedeutet, dass das Pattern zu 50 % bewertet wird und der Sitz und die Hilfengebung ebenfalls zu 50 % in die Bewertung mit einfl ießen. Die Note setzt sich also aus 6 Einzelnoten zu einem Gesamtscore zusammen, der max. 60 Punkte betragen kann. Jeder Mangel, jede Abweichung oder Fehler führt zu einem Abzug im Score beim Pattern und daraus resultierend meist auch bei Sitz und Hilfengebung.

Wann gibt es einen 0-Score in der Horsemanship?

Keine Bewertung erfolgt bei falscher Zügelführung (z.B. 2. Hand am Bit) oder bei falscher Ausrüstung. Bei Sturz von Pferd oder Reiter, bei grobem Ungehorsam wie z.B. zweimaligem Verweigern, Reiten auf der falschen Seite eines Markers, offensichtliches Hinzufügen oder Auslassen von Manövern, falsche Ausführung, z.B. Hinterhandswendung falsch herum oder mehr als ¼ über- oder unterdrehen. Kontrollverlust im Pattern, Umwerfen von Pylonen, Auslassen einer geforderten Gangart, z.B. gar kein Galopp gezeigt. Falscher Galopp ohne Korrektur führt nicht zu einem 0-score, sondern nur zu massivem Abzug. Absteigen während der Prüfung, z.B. zwischen Kurzaufgabe und Railwork, solange der Reiter noch in der Bahn ist, ist ebenfalls ein 0-score.

Deutlichen Punktabzug gibt es bei Taktverlusten, egal in welcher Gangart. Kurzzeitiges hinter der Senkrechten Gehen des Pferdes gibt leichten Abzug, dauerhaftes hinter der Senkrechten Gehen gibt deutlichen Punktabzug.

Manöver-Katalog

Zukünftig soll noch mehr darauf geachtet werden, die Pattern entsprechend der jeweiligen Leistungsklasse anzupassen. Dazu wurde ein Manöverkatalog erstellt, der vorgibt, welche Manöver in welcher Leistungsklasse verwendet werden können. Die Pattern können von den Richtern beliebig zusammengestellt werden, sollten aber keine Elemente mehr enthalten, die nicht für die entsprechende Leistungsklasse vorgesehen sind, wie z.B. Außengalopp-Volten in LK 3 und anderes.

Dies und Das – Fallbeispiele aus der Turniersaison Wann beginnt eine Prüfung?

Alle Prüfungen beginnen grundsätzlich mit dem Betreten der Reitbahn (Prüfungsbereich). Alle Manöver, die dann darin ausgeführt werden, zählen bereits zur Prüfung, also z.B. ein Reiter nähert sich in der Western Riding dem 1. Pylon und dreht dann noch eine Volte ist damit off-Pattern, ebenso der Reiningreiter, der in der Arena sein Pferd nochmals rückwärts richtet oder Volten reitet, bevor er am Startpunkt ist. Trailreiter, die sich außerhalb des Startbereichs in einer Art Wartezone befi nden, können sich dort nach Belieben bewegen, solange der andere Reiter noch im Parcours ist.

Jeder Reiter ist für sein pünktliches Erscheinen in der Reitbahn selbst verantwortlich. Er kann aber nicht vom Doorman dazu gezwungen werden, die Bahn zu betreten, solange sich der vorherige Reiter noch darin befi ndet. Ausnahmen gibt es auch in den Jungpferdeprüfungen, wo es den Reitern ausdrücklich gestattet ist, ihre Pferde beliebig im Schritt in der Bahn zu bewegen, solange der vorherige Reiter noch bei der Gebäudebeurteilung durch den Richter ist.

Off-Pattern im Trail?

Hält ein Reiter absichtlich mitten im Trailparcours an, weil er den Weg vergessen hat, reitet dann aber zügig den korrekten Weg weiter, soll er zukünftig nicht mehr mit einem 0-score bestraft werden. Es gibt lediglich einen 3er Penalty für Gangartunterbrechung.

Penalties im Trail

Beim Heraustreten mit einem Fuß aus dem Hindernis gibt es nur einmal 3 Penalties, auch wenn das Bein nicht wieder in die Begrenzung gebracht wird sondern über die gesamte Strecke draußen bleibt.

Penalties in der Reining

Beim Verlangsamen in der Reining in den kleinen Zirkel und das Pferd stoppt mit der Hinterhand kurz an, dass es rutscht, ist dies eine eindeutige Gangartunterbrechung und gibt Penalty 2.

Reiten mit Helm?

Es steht jedem Reiter frei, mit Helm zu reiten. Er wird dadurch von den Richtern keinesfalls schlechter beurteilt, als ein Reiter mit Hut. Es wurde in der Richterschaft darüber diskutiert, ob eine Empfehlung an den Länderrat gehen soll, die Helmpfl icht bei Jugendlichen generell einzuführen. Nach einer Abstimmung wurde entschieden, dass die Mehrheit der Richter dafür ist, das Tragen von Reithelmen bei Jugendlichen verbindlich vorzuschreiben.

EWU westernreiter

 


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich EWU.
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QuelleEWU

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