Promotion |
Was versteht man unter der Losgelassenheit des Reiters? Nur so viel
Muskelanspannung wie nötig. Das heißt, positive Körperspannung mit
dynamischem, den Bewegungen und Gangarten des Pferdes individuell
angepasstem Sitz. Jedes
unnötige Anspannen wie z.B.
Festklemmen mit Knie oder
Oberschenkel, steifer Sitz, nach
unten durchgedrückte Absätze
mit steifen Sprunggelenken
führen danach zu Abzügen.
Die Balance ist deutlich zu
sehen bei Übergängen und
Richtungsänderungen. Finden
Ausgleichsbewegungen statt
in Form von nach vorne fallen,
Beine wegstrecken oder hochziehen,
Kopf oder Schultern
schiefhalten, in der Hüfte einknicken
usw. ist der Reiter nicht
mehr im optimalen Schwerpunkt
des Pferdes. Der Sitz ist
daher niemals ein statischer, sondern immer ein dynamischer Zustand.
Rhythmus und Timing. Wann ist der Reiter im Takt mit den Gangarten und
den Bewegungen des Pferdes, vor allem bei Übergängen. Wie nimmt der
Reiter Einfl uss auf die Bewegung des Pferdes und daraus resultierend,
wie funktioniert das Zusammenspiel von Sitz und Hilfengebung.
Die ausführliche Beschreibung eines korrekten, losgelassenen und
ausbalancierten Sitzes und der richtigen Hilfengebung ist in der
Westernreitlehre nachzulesen.
Das neue Scoresheet soll in dieser Saison von allen Richtern testweise
verwendet werden. Es ist aufgeteilt in 3 Blocks für die Bewertung des Patterns
und weiteren 3 Blocks für den Sitz mit den Unterpunkten Losgelassenheit/
Balance, Rhythmus/Timing sowie Einwirkung/ Hilfengebung. Für
jede Spalte werden Noten von 0 bis 10 vergeben, wobei die 10 für ausgezeichnet
und die 0 für nicht ausgeführt steht – analog dem Jungpferde-
Richtsystem. Das bedeutet, dass das Pattern zu 50 % bewertet wird und
der Sitz und die Hilfengebung ebenfalls zu 50 % in die Bewertung mit
einfl ießen. Die Note setzt sich also aus 6 Einzelnoten zu einem Gesamtscore
zusammen, der max. 60 Punkte betragen kann. Jeder Mangel, jede
Abweichung oder Fehler führt zu einem Abzug im Score beim Pattern und
daraus resultierend meist auch bei Sitz und Hilfengebung.
Wann gibt es einen 0-Score in der Horsemanship?
Keine Bewertung erfolgt bei falscher Zügelführung (z.B. 2. Hand am Bit)
oder bei falscher Ausrüstung. Bei Sturz von Pferd oder Reiter, bei grobem
Ungehorsam wie z.B. zweimaligem Verweigern, Reiten auf der falschen
Seite eines Markers, offensichtliches Hinzufügen oder Auslassen von Manövern,
falsche Ausführung, z.B. Hinterhandswendung falsch herum oder
mehr als ¼ über- oder unterdrehen. Kontrollverlust im Pattern, Umwerfen
von Pylonen, Auslassen einer geforderten Gangart, z.B. gar kein Galopp
gezeigt. Falscher Galopp ohne
Korrektur führt nicht zu einem
0-score, sondern nur zu massivem
Abzug. Absteigen während
der Prüfung, z.B. zwischen Kurzaufgabe
und Railwork, solange
der Reiter noch in der Bahn
ist, ist ebenfalls ein 0-score.
Deutlichen Punktabzug gibt es
bei Taktverlusten, egal in welcher
Gangart. Kurzzeitiges hinter
der Senkrechten Gehen des
Pferdes gibt leichten Abzug,
dauerhaftes hinter der Senkrechten
Gehen gibt deutlichen
Punktabzug.
Manöver-Katalog
Zukünftig soll noch mehr darauf geachtet werden, die Pattern entsprechend
der jeweiligen Leistungsklasse anzupassen. Dazu wurde ein Manöverkatalog
erstellt, der vorgibt, welche Manöver in welcher Leistungsklasse
verwendet werden können. Die Pattern können von den Richtern
beliebig zusammengestellt werden, sollten aber keine Elemente mehr
enthalten, die nicht für die entsprechende Leistungsklasse vorgesehen
sind, wie z.B. Außengalopp-Volten in LK 3 und anderes.
Dies und Das – Fallbeispiele aus der Turniersaison
Wann beginnt eine Prüfung?
Alle Prüfungen beginnen grundsätzlich mit dem Betreten der Reitbahn
(Prüfungsbereich). Alle Manöver, die dann darin ausgeführt werden, zählen
bereits zur Prüfung, also z.B. ein Reiter nähert sich in der Western
Riding dem 1. Pylon und dreht dann noch eine Volte ist damit off-Pattern,
ebenso der Reiningreiter, der in der Arena sein Pferd nochmals rückwärts
richtet oder Volten reitet, bevor er am Startpunkt ist.
Trailreiter, die sich außerhalb des Startbereichs in einer Art Wartezone
befi nden, können sich dort nach Belieben bewegen, solange der andere
Reiter noch im Parcours ist.
Jeder Reiter ist für sein pünktliches Erscheinen in der Reitbahn selbst verantwortlich.
Er kann aber nicht vom Doorman dazu gezwungen werden,
die Bahn zu betreten, solange sich der vorherige Reiter noch darin befi ndet.
Ausnahmen gibt es auch in den Jungpferdeprüfungen, wo es den Reitern
ausdrücklich gestattet ist, ihre Pferde beliebig im Schritt in der Bahn zu
bewegen, solange der vorherige Reiter noch bei der Gebäudebeurteilung
durch den Richter ist.
Off-Pattern im Trail?
Hält ein Reiter absichtlich mitten im Trailparcours an, weil er den Weg
vergessen hat, reitet dann aber zügig den korrekten Weg weiter, soll er
zukünftig nicht mehr mit einem 0-score bestraft werden. Es gibt lediglich
einen 3er Penalty für Gangartunterbrechung.
Penalties im Trail
Beim Heraustreten mit einem Fuß aus dem Hindernis gibt es nur einmal
3 Penalties, auch wenn das Bein nicht wieder in die Begrenzung gebracht
wird sondern über die gesamte Strecke draußen bleibt.
Penalties in der Reining
Beim Verlangsamen in der Reining in den kleinen Zirkel und das Pferd
stoppt mit der Hinterhand kurz an, dass es rutscht, ist dies eine eindeutige
Gangartunterbrechung und gibt Penalty 2.
Reiten mit Helm?
Es steht jedem Reiter frei, mit Helm zu reiten. Er wird dadurch von den
Richtern keinesfalls schlechter beurteilt, als ein Reiter mit Hut. Es wurde
in der Richterschaft darüber diskutiert, ob eine Empfehlung an den
Länderrat gehen soll, die Helmpfl icht bei Jugendlichen generell einzuführen.
Nach einer Abstimmung wurde entschieden, dass die Mehrheit der
Richter dafür ist, das Tragen von Reithelmen bei Jugendlichen verbindlich
vorzuschreiben.
EWU westernreiter
Fragen?
Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B. Petra Roth-Leckebusch
für den Bereich EWU. Zum
wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.
Fügen
Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!
|