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Neue Prüfungsbezeichnung
Western Pleasure LK 4 und 5
Ins neue Regelbuch wird zukünftig eine zusätzliche
Beschreibung der Prüfung „Western
Pleasure Leistungsklasse 4 und 5“ mit aufgenommen.
Hierin kommt zum Ausdruck, dass es
neben der Bewegungsqualität des Pferdes vor
allem auch darauf ankommt, wie gut der Reiter
sein Pferd in einer Gruppenprüfung kontrolliert
vorstellen kann. Positiv bewertet wird eine harmonische
Vorstellung der jeweiligen Pferd/Reiterkombination.
Reiter, die ihre Pferde nicht
unter Kontrolle haben und damit andere Reiter
stören oder gar gefährden, werden vom Richter
zukünftig relativ zügig in die Mitte gerufen und
aus der Prüfung genommen. Das Reiten einer
Volte oder eines Zirkels wird als Vorteilsnahme
gewertet und führt weiterhin zu Abzügen in
der Wertung. Das neue Regelbuch erlaubt dem
Richter auch, bei sehr schlechten Leistungen in
dieser Prüfung einen Reiter gar nicht zu platzieren,
auch wenn es die Anzahl der Starter erlauben
würde.
Fehler, die passieren, wie z.B. Taktfehler, übermäßig
hohes Tempo usw., können nicht pauschal
in Kategorien eingeteilt werden.
Im Regelbuch wird daher folgender Satz zu
den aufgelisteten Fehlern ergänzt:
Treten folgende Fehler in leichter, mittlerer oder
schwerer Form und/oder zeitlich kurz-, mitteloder
langfristig auf, werden daraus entsprechend
leichte, mittlere oder schwere Fehler.
Es wird auch zukünftig kein Scoresheet für die
Western Pleasure geben. Dem Richter ist es
nicht möglich, alle Pferde gleichzeitig immer im
Auge zu haben. Er sieht immer nur einen Teilabschnitt
der gesamten Prüfung und wird seine
Wertung nach eben diesem gesehenen Teilabschnitt
machen.
Um den unteren Leistungsklassen das Reiten
einer Pleasure zu erleichtern, sollten die Abteilungsgrößen
höchstens 8 Reiter betragen. Die
Entscheidung, wieviele Reiter tatsächlich in einer
Abteilung reiten, obliegt aber weiterhin dem
Richter und ist auch abhängig von Hallengröße
und Zeitplan. Es sollten immer noch genügend
Reiter in der Bahn sein, um wirklich vergleichen
zu können.
Die Gangarten (Übernahme aus
dem NSBA-Regelbuch)
Folgende Begriffe sollen gebraucht werden,
wenn von einer Gangart in der Klasse Western
Pleasure, Trail oder Western Riding gesprochen
wird:
A) Der Schritt
1) Schlechter Schritt: Ein Pferd mit ungleichmäßigem
Tempo und ohne Takt. Es zeigt mechanische
Bewegungen und geht zögerlich. Es fußt
nicht fl üssig oder macht einen eingeschüchterten
Eindruck. Oder es geht zu eilig vorwärts.
2) Durchschnittlicher Schritt: Ein Pferd schreitet
im regelmäßigen Viertakt mit einer fl achen Oberlinie
und macht dabei einen losgelassenen Eindruck.
3) Guter Schritt: Das Pferd schreitet im regelmäßigen
Viertakt und einer fl achen Oberlinie. Dabei
zeigt es sich losgelassen, aber doch wach und
aufmerksam. Seine Bewegungen sind fl ießend
und leichtfüßig.
B) Der Jog
1) Extrem schlechter Jog: Das Pferd ist nicht in
der Lage den Zweitakt des Jogs einzuhalten. Es
geht stockend und ohne Balance und macht den
Eindruck unbequem zu sitzen zu sein.
2) Sehr schlechter Jog: Ein Pferd das stockend
oder zögernd geht und immer wieder einmal den
Takt verliert. Es zeigt keine gleichmäßige und
ausbalancierte Bewegung mit ruhiger Oberlinie.
Oder das Pferd scheint zu schlurfen.
3) Schlechter Jog: Ein Pferd mit durchschnittlicher
Bewegungsqualität, das negative Charakteristika
in seiner Vorstellung aufzeigt. Einige der negativen
Charakteristika können sein: die Hinterbeine
gehen Schritt, die Zehen der Hinterbeine werden
durch den Boden gezogen oder eine ungleichmäßige
Trittlänge der Vorder- und Hinterbeine.
4) Korrekter oder durchschnittlicher Jog: Ein
Pferd mit einem klaren und regelmäßigen diagonalen
Zweitakt, bei dem die diagonalen Beinpaare
gleichzeitig auffußen. Es zeigt eine ruhige
Oberlinie und ist losgelassen, während es sich
leicht dirigieren und gut vorstellen lässt.
5) Guter Jog: Ein Pferd mit durchschnittlicher Bewegungsqualität,
das positive Charakteristika in
seiner Leistung aufzeigt. Einige dieser Charakteristika
können sein: Es tritt balanciert und trägt
sich mit einer aktiven Hinterhand, bei gleichmäßiger
Trittlänge der Vorder- und Hinterbeine.
6) Sehr guter Jog: Ein Pferd, das den Eindruck
vermittelt sehr bequem zu reiten zu sein. Es zeigt
einen regelmäßigen Zweitakt, lässt sich leicht dirigieren
und geht losgelassen mit einer ruhigen
Oberlinie. Es darf mit seinen Sprunggelenken von
Zeit zu Zeit etwas nach hinten ausfussen, oder
etwas Knieaktion zeigen, es ist aber offensichtlich
leichtfüßig.
7) Ausgezeichneter Jog: Ein Pferd, dessen Bewegungen
mühelos und effi zient erscheinen. Es tritt
mit ausreichendem Raumgriff und berührt sanft
den Boden. Das Pferd erscheint zufrieden und
losgelassen. Es ist sehr gut ausbalanciert und
mit minimalen Hilfen zu dirigieren. Es tritt mit
einem fl achen Vorderbein und wenig Sprunggelenksaktion
und mit federnden Fesselgelenken.
Sein Ausdruck ist wach und aufmerksam. Es trägt
sich selbst mit einer leichten Schulter und einer
gut untertretenden Hinterhand und einer ruhigen
Oberlinie.
C) Der moderate Extended Jog
1) Schlechter Extended Jog: Das Pferd verlängert
nicht seine Tritte, sondern wird nur innerhalb der
Gangart schneller. Es verliert seinen Rhythmus,
schüttelt den Reiter durch und macht den Eindruck
hart zu sitzen zu sein.
2) Durchschnittlicher Extended Jog: Ein Pferd
erhöht etwas das Tempo, ist aber immer noch
weich zu sitzen.
3) Guter Extended Jog: Das Pferd verlängert
deutlich seine Tritte (erweitert seinen Rahmen)
und wird nur unwesentlich schneller. Dieses
Pferd läuft weiterhin elastisch und gleichmäßig
und macht mühelos mehr Boden gut.
Anmerkung: Der moderate Extended Jog ist
kein Mitteltrab, wie oft fälschlicherweise von den
Reitern verstanden – die Sprecher sollten bei der
Ansage darauf achten, die Gangart korrekt als
„Moderate extension of the jog“ nicht als „Extended
Trot“ oder ähnliches anzusagen.
D) Der Lope
1) Extrem schlechter Lope: Das Pferd zeigt keinen
klaren Dreitakt. Es geht stockend, ohne
Rhythmus, Balance und Takt und ist offensichtlich
unbequem zu reiten.
2) Sehr Schlechter Lope: Ein Pferd zeigt zwar
einen Sprung im Dreitakt , trägt sich dabei aber
nicht und liegt auf der Schulter. Es schlurft, läuft
stockend und schaukelt mit seinem Kopf. Man
sieht ihm an, dass ihm die Gangart Mühe bereitet.
Es scheint nicht komfortabel zu reiten zu
sein.
3) Schlechter Lope: Ein Pferd mit durchschnittlicher
Bewegungsqualität, das negative Charakteristika
in seiner Vorstellung zeigt. Einige dieser
negativen Charakteristika können sein: schaukeln
mit dem Kopf, die Sprünge der Vorderbeine
sind kurz und seine Hinterhand tritt nicht gut
unter den Schwerpunkt. Ein überbogenes (schiefes/
schräges) Pferd zeigt im Allgemeinen diese
negativen Charakteristika.
4) Korrekter oder durchschnittlicher Lope: Ein
Pferd mit einem gleichmäßigen Dreitakt, mit ruhiger
Oberlinie und geringer Bewegung in Kopf
und Hals. Es hat eine komfortable Bewegung und
ist relativ gerade (nicht schief/schräg). Es bewegt
sich elastisch und hat einen entspannten Ausdruck.
Dies ist Standard- oder durchschnittlicher
Lope.
5) Guter Lope: Ein Pferd mit durchschnittlicher
Bewegungsqualität, das positive Charakteristika
in seiner Vorstellung zeigt. Einige dieser positiven
Charakteristika können sein: gute Balance
und Selbsthaltung (es trägt sich selbst), eine ruhige
Oberlinie, reagiert willig auf die Reiterhilfen
und macht einen entspannten, losgelassenen
Ausdruck.
6) Sehr guter Lope: Das Pferd zeigt eine fl üssige
und leichtfüßige Bewegung – besser als ein
Durchschnittspferd. Es trägt sich mit einer aktiven
und leichtfüßigen Hinterhand. Es darf ein
wenig Knieaktion zeigen oder sein äußeres Hinterbein
darf etwas nach hinten ausfussen (hinter
das Lot gefällt vom Schweifansatz aus). Aber
dennoch hat es immer noch eine ruhige Oberlinie
und trägt sich bei entspanntem, losgelassenem
Ausdruck und scheint weich zu sitzen zu sein.
7) Ausgezeichneter Lope: Dieses Pferd wölbt den
Rücken auf und hat einen starken, tiefen Sprung,
mit einem fl achen Vorderbein. Es fußt sehr korrekt
und mit ausreichendem Raumgriff und
scheint dies mühelos zu tun. Es hat eine sehr ruhige
Oberlinie. Seine Hinterbeine fußen tief unter
den Schwerpunkt. Sie treten nicht nach hinten,
hinter die Linie die das Lot vom Schweifansatz
zur Erde bildet. Das Pferd hat einen entspannten
und losgelassenen, aber dabei wachen und
zufriedenen Ausdruck. Es ist ein herausragendes
Pferd, das korrekt und elastisch geht. Es zeigt ein
hohes Maß an Leichtigkeit bei guter Selbsthaltung.
Die Oberlinie
1) Schlechte Oberlinie: Der Kopf des Pferdes ist
zu hoch oder zu tief. Falls der Pferdekopf durchgängig
höher getragen wird als es dem Exterieur
des jeweiligen Pferdes entspricht, wird der
Rücken hohl und es verliert den Schub aus der
Hinterhand. Wird der Kopf durchgängig niedriger
getragen als es seinem Exterieur entspricht,
wird es schwer auf der Vorhand und hat weder
Leichtigkeit noch Fluss. In beiden Fällen verliert
das Pferd die Selbsthaltung und scheint sich abzumühen.
2) Durchschnittliche Oberlinie: Ein Pferd, das
grundsätzlich eine ruhige Oberlinie zeigt, seine
Kopf und Halshaltung ist seinem Exterieur entsprechend
fl ach und entspannt, die Kopfhaltung
ist aber unbeständig.
3) Gute Oberlinie: Dieses Pferd zeigt eine ruhige
Oberlinie, seine Kopf und Halshaltung ist seinem
Exterieur entsprechend fl ach und entspannt. Es
zeigt eine gleichbleibende Oberlinie und eine
gute Selbsthaltung.
E) Das Rückwärtsrichten
1) Schlechtes Rückwärtsrichten: Das Pferd erscheint
widersetzlich oder schwer in der Vorhand.
Es öffnet das Maul, schlägt mit dem Kopf
oder läuft schief rückwärts.
2) Durchschnittliches oder korrektes Rückwärtsrichten:
Das Pferd sollte mindestens eine Pferdelänge
gerade rückwärts richten. Dies sollte
gleichmäßig geschehen, mit wenig Zügelhilfen
und ohne zu Zögern.
3) Gutes Rückwärtsrichten: Das Pferd zeigt balancierte
und weich fl ießende Bewegungen, mit
einer aktiven Hinterhand, und sieht aus, als ob
es angenehm zu reiten wäre. Es soll mindestens
eine Pferdelänge ruhig und mit geschlossenem
Maul rückwärts treten. Dies sollte durchlässig
geschehen, mit minimalem Zügelkontakt und
ohne Zögern.
Fazit: Anhand der Beschreibung der Gangarten
ist ersichtlich, dass zwischen der Western
Pleasure der unteren Leistungsklassen und einer
„echten“ Pleasureprüfung deutliche Unterschiede
bestehen.
In den oberen LKs wird man nur vorne mitreiten
können, wenn das Pferd auch über das entsprechende
pleasurespezifi sche Gangvermögen verfügt
und dazu vom Reiter optimal vorgestellt
wird.
In den unteren LKs kann ein fähiger Reiter auch
mit einem gut vorgestellten mäßigen Beweger
noch sehr gut platziert sein, sobald es jedoch in
die oberen LKs geht, wird dies nur noch schwer
möglich sein.
Fragen?
Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B. Petra Roth-Leckebusch
für den Bereich EWU. Zum
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