Am 20. und 21.09.2014 fand die fünfte Show der Royal Bavarian Cutters in Theilenhofen auf der Anlage von Weglöhner Schmidt Quarter Horses (WSQH) statt. Zugleich wurden die Bayerischen Meisterschaften 2014 im Cutting ausgetragen. Die Meisterschaften waren um einen Monat vorgezogen worden, um terminlich nicht zu dicht an die für Ende Oktober geplante NCHA Mercuria Show in Lyon heranzukommen. Das Lyon dann im Juli d.J. abgesagt wurde, war nicht vorauszusehen.
AAAA Judge Shane Prescott aus Idaho/USA, Jan Boogaerts aus Belgien sowie Jitka Kynclova aus Tschechien, diese nur für die DQHA Show, bewerteten die Ritte. Die Wertungen der Richter lagen meist dicht beieinander und unterschieden sich meist nur bei den One Point Penalties.
Über 140 Ritte waren gemeldet, in den Boxen und Stallzelten auf der Ranch konnten nicht alle Pferde untergebracht werden, die Anlage hatte ihre Grenzen erreicht. Auch die internationale Ausrichtung des RBC wurde wieder eindrucksvoll unterstrichen. Teilnehmer aus zehn Nationen konnten begrüsst werden.
Während der Show waren vor allem tolle Ritte in den verschiedenen Klassen zu sehen. Dazu kamen gute Rinder, die in ihrem Temperament sehr verschieden waren und dem Reiter mit einem guten Auge für das richtige Rind eine Auswahl boten. Überhaupt waren es die besten Rinder, die dem RBC bisher in dieser Saison zur Verfügung standen.
Der Samstag startete mit der Open und tollen Ritten. Auch wenn die Wertungen nicht immer dem entsprachen, was der unbedarfte Beobachter gesehen hatte, so waren doch die Aktiven selber mit den Wertungen meist zufrieden. Die Open zeigte ein hohes Niveau, und nach dem ersten Tag lagen die Reiter auf den vorderen Plätzen dicht beieinander. Sieger des ersten Tages und zugleich Gewinner der Open NCHA USA Wertung wurde Karel Spacil auf CD of the Year mit 144 Punkten (72/72), gefolgt von Sven Oser, der ebenfalls einen überzeugenden Ritt mit Blue Boons Choise zeigte und dafür 143 Punkte (73/70) erhielt. Jugde 2 sah bei ihm einige Fehler im Bereich der One Point Penalties, woraus sich die Differenz von drei Punkten zwischen den beiden Richtern ergab.
Die NCHA USA Non Pro gewann am Samstag Hausherr Roland Weglöhner mit Mr Freckle Cat (141/70/71) vor Lea Hirschauer mit Brigadeebob (138/69/69).
Am Sonntag flachten die Ergebnisse leider durchweg etwas ab. Die Ritte waren meist immer noch sehr schön anzusehen, aber die vielen kleinen und auch grossen Fehler drückten die Scores deutlich. Dabei liefen die Rinder weiterhin sehr gut.
In der Open trat Karel Spacil schon nicht mehr an. Auch das ist inzwischen eine kleine Tradition. Das nutzte der bis dahin Zweitplazierte Sven Oser und holte mit einem sehenswerten und schönen Ritt (142/71/71) den Gesamtsieg und damit die Bayerische
Meisterschaft Open. Zweite wurde Diana Jisova, die sich trotz kleiner Fehler mit einem beherzten Ritt noch vom vierten Platz vorarbeiten konnte (279,5/70/71/69/69,5) und damit ihren Vater Jiri Jisa überholte.
Lea Hirschauer gewann durch vier konstante Ritte mit Wertungen von je 69 Punkten die bayerische Meisterschaft Non Pro und schnappte dem nach dem ersten Lauf führenden Roland Weglöhner den Titel noch weg. Dieser holte sich dafür in der Amateur die BM mit vier Punkten Vorsprung (279/71/71/69/68) vor Sabine Fröhlich (275/67/68/71/69).
In der Youth gewann Sasha Schwindt den Titel Bayerischer Meister (273/70/69/68/66).
Im Rahmen der Bayerischen Meisterschaften fand traditionell wieder das gemeinsame Essen am Samstag Abend statt. Rund 100 Personen waren erschienen, unter ihnen natürlich die Teilnehmer, Helfer, Zuschauer und einige Sponsoren. In diesem Rahmen wurden die Gewinner der USA Wertung vom selben Tag geehrt. Es wurden Danksagungen ausgesprochen und ein Ausblick auf das Jahr 2015 gegeben.
Teil der Veranstaltung war auch die Futurity und Maturity der DQHA. Leider blieb die Beteiligung äusserst gering. Santino Hagenbeck wurde Sieger auf Big Time to Shine mit 180 Punkten.
Die verschiedenen Ergebnislisten sind wie immer auf der Homepage des RBC und bei Wittelsbuerger einzusehen.
Die letzte Show des RBC 2014 findet am 18./19. Oktober bei WSQH statt.
Wahrscheinlich hat man es bei der DQHA einfach vergessen, aber - die DQHA Futurity/ Maturity 2014 beginnt bereits an diesem Wochenende, zumindest ein Teil davon: Im Rahmen der
Bayrischen Meisterschaft der Royal Bavarian Cutters im mittelfränkischen Theilenhofen wird auch die DQHA Cutting Futurity/ Maturity ausgetragen.
Allerdings: Nur noch ein Starter wird dabei zu sehen sein, in der DQHA Cutting Maturity, die Class in Class mit der Open am Samstag um 12.00 Uhr abgehalten wird. Damit hat es die DQHA faktisch geschafft, den Cuttingsport aus ihrem Nachwuchsförderprogramm zu eliminieren.
2008
bildete Cutting noch den Auftakt des DQHA-Saisonhighlights, und
mit dem Cutting Amateur begann das neuntägige Turnier in der Aachener
Soers. 2009
wechselte das Cutting auf den zweiten Samstag Abend, um 2010
Platz machen zu müssen für die Reining. Cutting und W. Cowhorse
fanden nun sonntags statt, bis zum denkwürdigen 28.
Oktober 2012.
Ein (zahlendes) Publikum musste staunend zusehen, wie Männer mit
Cowboyhüten den Hallenboden nach Steinen und anderen Teilen absuchten.
"Plastikteile und Metallstücke" und "Steine bis hin zur Größe halber
Ziegelsteine" kamen zutage, und nachdem die AQHA Stewards sich nicht
in der Lage sahen, eine Entscheidung zu treffen, taten es die Cuttingreiter
selber: Um Pferde, Reiter und Rindern keinem unnötigen Risiko auszusetzen,
beschlossen sie, nicht an den Start zu gehen, der DQHA Q12 Cuttingtag
fand ein unrühmliches Ende, das den Verband scließlich eine fünfstellige
Summe kostete (mehr
dazu hier).
Michael Ohlly Ohlhoff beim "Steinelesen"
in der Albert-Vahle-Halle
Wartendes Publikum in der Albert-Vahle-Halle
Für die DQHA mag die Cutting Maturity in Theilenhofen nun der
einfachere, bequemere und damit auch logische Weg sein, sich einen
Sport vom Leib zu schaffen, den man wohl nie ganz verstanden hat
und bei dem der Aufwand zu groß erschien für die homöopathische
Anzahl der Starter. Allerdings tut die DQHA weder sich noch dem
Sport einen Gefallen damit, denn ihrem Nachzuchtförderprogramm
fehlt ohne Cutting ein populärer Teil in der Vermarktung der vielseitigsten
Rasse der Welt.
Verlieren tut aber auch das Cutting selber, das derzeit von vielen
kleinen Verbänden für eine überschaubar große Anzahl von Sportlern
vertreten wird (NCHA Germany, LLCT, RBC).
Denn der der Sport hat eigentlich die große Bühne verdient: Beim
Cutting zeigt sich unser Westernsport noch in seiner ursprünglichsten
Form, agieren unsere Quarter Horses-Athleten mit ihrem einzigartigen
Cow Sense selbständig und begeistern damit auch diejenigen Zuschauer,
die sich zum ersten Mal Westernreiten anschauen.
Vielleicht mag man nicht alle Cutter für die - auf den ersten
Blick - ansprechendsten Reiter halten, aber Cutting steht auch
nicht, anders als Reining, mit Bildern aus der Abreitehalle unter
öffentlichem Dauerbeschuß, oder wird so kontrovers diskutiert
wie seit Jahrzehnten die W. Pleasure-Klassen.
Zudem ist Cutting ähnlich wenig erklärungsbedürftig wie der klassische
Springsport: Der Reiter, und vor allem sein Pferd, hindern das
Rind an der Rückkehr zur Herde. Punkt.
Ob das Ranch Cutting, das in diesem Jahr erstmals am ersten Samstag
Abend der Q ausgetragen wird, zu einer diesen großen Bühnen werden
kann?
Früher war es eine für viele Westernreiter beliebte Tradition
("wir seh´n uns beim Cutting in Aachen!"), samstagabends in einer
bis im letzten Stehplatz gefüllten Albert-Vahle-Halle seinem Lieblingssport
bei Cutting in Working Cowhorse nachzugehen, und nicht selten
nahm man dabei noch Freunde und Bekannte mit, mit denen man erst
frühmorgens den Heimweg antreten konnte.
Zu wünschen wäre diesem tollen Sport eine viel größere Öffentlichkeit,
bis dahin finden Sie in der wittelsbuerger-Gallery jede Menge
eindrucksvoller Bilder vom Cutting:
RBC Show und Bayerischer Meisterschaft im Cutting am Wochenende
Am 21. und 22. September findet die fünfte und damit vorletzte
Show 2014 der Royal Bavarian Cutters auf der Anlage von Weglöhner
Schmidt Quarter Horses in Theilenhofen statt. Neben den Wertungen
in der Champion of Champion und Highpoint werden an diesem Wochenende
auch die Bayerischen Meisterschaften ausgetragen.
Der RBC hatte in den Vorjahren die Bayerischen Meisterschaften
im Cutting traditionell im Oktober im Rahmen der letzten Show
des Jahres ausgetragen. Um den Teilnehmern, die auch an der NCHA
Mercuria Show in Lyon/Frankreich teilnehmen wollten, eine bessere
Vorbereitung dafür zu ermöglichen, wurden die Bayerischen
Meisterschaften in diesem Jahr auf die September-Show vorgelegt.
Nicht vorhersehbar war, dass in diesem Jahr die NCHA Mercuria
Show ausfallen würde.
Mit der Show am kommenden Wochenende setzt sich der Trend fort,
dass die Teilnehmerzahlen bei den Shows des RBC stetig steigen.
Damit werden Grenzen erreicht, die in Zukunft vielleicht andere
Organisationsformen notwendig erscheinen lassen. So musste der
RBC trotz der auf der Anlage zur Verfügung stehenden Boxen,
dem eigenen Stallzelt des RBC und einem weiteren angemieteten
Stallzelt einige Starter, die erst sehr spät meldeten, in
anderen Ställen unterbringen.
Richter aus den USA (AAAA), Belgien und Tschechien werden die
Ritte an diesem Wochenende bewerten. Über 140 Starts sind
gemeldet, darunter 15 in der Open. Starter aus insgesamt zehn
Nationen werden erwartet. Der RBC freut sich insbesondere über
acht gemeldete Starts in der Youth. Der Verein fördert und
unterstützt die Teilnahme von Jugendlichen am Cutting seit
vielen Jahren.
Eine Vorentscheidung ist bereits in der über die ganze Saison
laufende Wertung Champion of Champion in der Klasse Ladys gefallen.
Dort ist Sabine Fröhlich nicht mehr einholbar. In der Highpoint-Wertung
haben sich Lars Christiansen in der Non Pro und Sabine Fröhlich
bei den Ladys bereits deutlich abgesetzt. In den anderen Klassen
ist noch alles offen, was spannende Ritte auf der an diesem Wochenende
stattfindenden Show wie auch bei der letzten Show des Jahres im
Oktober erwarten lässt. Die aktuellen Platzierungen und Punktestände
sind auf der Homepage des RBC abrufbar, die Ergebnisse vom Wochenende
zum Beginn der kommenden Woche auch bei Wittelsbuerger.
Klaus Ruckschnat
Royal Bavarian Cutters
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit