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Über die CRIO's in Italien und USA haben sich die Nationen für die FEI Weltmeisterschaft in Spanien zu qualifizieren. Eine Nationenmannschaft, die in Jerez de la Frontera mitreiten wollen, muss unter den ersten fünf Plätzen sein. Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) hat für die beiden Qualifikationsorte einen Länderschlüssel erstellt. So starten in Italien die Nationen aus Europa, Russland und den arabischen Ländern. In Gladstone/USA treten die Nationenteams von Nord- und Südamerika an, sowie Japan, Neu-Seeland und Australien. Für die anderen Reitsportdisziplinen gelten die gleichen Bestimmungen für die Qualifikation für die WM, dafür wurden auch spezielle Reitsportveranstaltungen mit internationalen Anforderungen von der FEI bestellt.

Die CRIO's in Weikersdorf (Österreich) und Offenburg (Deutschland) sind reine Nationenpreisturniere. Nach den FEI Bestimmungen darf nur einmal im Jahr eine Nationen ein CRIO ausrichten. Zu vergleichen mit dem CHIO in Aachen, dem offiziellen Dressur-, Spring- und Fahrturnier der Bundesrepublik Deutschland. Also, die CRIO's in Österreich und Deutschland haben nichts mit der Qualifikation für die WM zu tun. Allerdings kann dort eine Sichtung eines nationalen Fachverbandes statt finden. Für Deutschland wäre es die FN mit dem Disziplin Beirat Reining.

Es bleibt jeder Nation freigestellt, an dem FEI Programm zu beteiligen. Da es sich allerdings um eine offizielle Weltmeisterschaft handelt - nicht zu verwechseln mit den Worldshows von AQHA, ApHC oder APHA oder sonstige Veranstaltungen mit dem Zusatz "Europa ..." oder Welt..." -, werden nur zwei Weltmeister-Titel in der Reining vergeben: Mannschaft und Einzel. Alle anderen Titel, die Sie irgendwann mal lesen, sind reine Vereinstitel von Zucht- und Reitverbänden aus dem Bereich Westernreiten. Daher gibt es in einem Jahr auch drei oder mehr Deutsche Meister, was für die Entwicklung des Westernreitsports nicht immer förderlich ist.

Außer dem Weltmeistertitel in der Reining, Einzel- und Mannschaftswertung, wird es keinen anderen offiziellen WM-Titel geben. Auch wenn diverse Veranstaltung damit beworben werden. Alles, was den Zusatz FEI nicht trägt, ist im Grunde ein "wilder Titel", so die Definition der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Stichwort Europameisterschaft und "ein Hammer": Im nächsten Jahr wird in Italien die erste offizielle Europameisterschaft in der Reining unter dem Dach der FEI ausgeritten. Zugelassen sind nur Europäer mit dem dazugehörenden Pass. Es können noch nicht einmal Amerikaner, Kanadier oder Japaner in den FEI-EM-Reiningklassen mitreiten. Die von der NRHA USA angestrebte Europameisterschaft in diesem Jahr ist im Grunde titelmäßig nichts wert - weil sie keinen offiziellen Charakter hat, das wurde dem Western Horsemanship Magazine von der FEI bestätigt.

Und zum Stichwort Olympia ist zu sagen, dass es noch viele, viele Jahre dauert, bis Reining eine olympische Reitdisziplin werden kann. Da zur Zeit nur drei Reitdisziplinen zu Olympia zugelassen sind - Dressur, Springen und Vielseitigkeit -, und dieser Bereich auch nicht aufgestockt wird, ist die Reining auch kein Thema; auch wenn viele davon schon träumen. Leider muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass die Arabischen Emirate ein Interesse an olympisches Distanzreiten bekunden. Die Scheichs haben dem IOC sogar angedeutet, dass sie den ganzen Reitsport finanzieren würden, wenn Distanzreiten dadurch olympisch wird. Ich hoffe, Sie haben nun etwas mehr Durchblick. In diesem Sinn eine gute Zeit und viel Spass bei einer der FEI-Reining-Shows.

Gruß, Raimund Hesse (Chefredakteur Western Horsemanship Magazine)