Die
Entwicklung des Reiningsports im 20. Jahrhundert
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Grosse Trainer - grosse Pferde Übersetzung und Bearbeitung: Heinz Langer Klassische Dressur- und Springprüfungen sind seit je Bestandteil Olympischer Spiele. Reining ist heute die modernste Art einer anspruchsvollen Dressurprüfung. Dementsprechend groß sind seit Jahren die Bemühungen der National Reining Horse Association (NRHA), diese Sportart in die Olympischen Spiele zu integrieren. Doch gut Ding braucht Weile. Schließlich ist die Reining in ihrer heutigen Form erst knapp 50 Jahre alt. Wie es dazu kam, soll euch der folgende Bericht näher bringen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es auf den einzelnen Ranches des Westens regelmäßig Viehmärkte, in deren Rahmen kleinere Rodeos und Pferdevorstellungen stattfanden. Die besten Arbeitspferde der Ranches messen sich in zwanglosen Reitbewerben. Größere Veranstaltungen fanden anlässlich staatlicher Messen und Vieh-Ausstellungen statt, vor allem in San Francisco, Denver, Fort Worth, San Antonio und Houston. Die erste Quarter Horse Show (Pferde im "Quarter Horse-Typ") ist 1917 in Fort Worth nachgewiesen, lange vor Gründung der AQHA. Ausgangspunkt der Reiningbewerbe war zweifellos Kalifornien, wo in den 30er Jahren die Working Cow Horse-Klassen gräßte Popularität erlangten. Die Disziplin Working Cow Horse, die noch heute als letztes Relikt des klassisch kalifornischen Westernreitstils gepflegt wird, setzte auch damals eine "Dry Work" voraus, also eine Vorstellung des Pferdes ohne Rind. Der Reiter musste dabei so wie heute beweisen, daß er in der Lage war, sein Pferd in Form einer Reining-Vorführung zu beherrschen, bevor ihm ein Rind zugewiesen wurde. So waren die Dry Work Patterns die ersten Reining-Patterns, die in einer vorgeschriebenen Form geritten wurden. In der damaligen Zeit reisten die Rancher aus Arizona und Kalifornien manchmal mit 15 bis 20 Pferden zu den Shows, in der Hoffnung, mäglichst einen All Around-Titel mit nach Hause zu bringen. In den Stock Horse-Klassen gab es damals 40 bis 50 Starts, in den Jugendklassen für 15- und 16-jährige Teilnehmer 35 bis 40 Starts pro Bewerb. Bevor die €ra der nationalen und staatlichen Associations begann, betreuten lokale Reitklubs und private Show-Veranstalter die Reining-Klassen. Die "AHSA Stock Seat Equitation"-Medaille, 1937 ins Leben gerufen, wurde eine der ersten offiziellen Reining-Klassen. Es wurde bereits ein Pattern mit Stops, Spins und Figure Eights vorgeschrieben. Ab der ersten offiziellen AQHA Show 1951, war eine "Reining Contest"-Klasse fixer Bestandteil jedes Turniers. Namhafte Horsemen, wie Jimmy Williams, Monte Foreman, Dale Wilkinson, Jack Kyle und später Bill Horn, Clark Bradley und Bob Antony, hatten gräßten Einfluß auf die Entwicklung der Reining zum heutigen modernen Stil. Pacific Coast Reining Der Reining-Sport begann in den 50er und 60er-Jahren, ausgehend von Kalifornien, langsam Form anzunehmen. Die ersten bekannten Trainer waren John Hoyt und Jim Brown. Sie showten Araber und Quarter Horses. Die Pferde waren damals noch in keiner Weise Spezialisten wie heute. Jeder Non-Pro konnte sie reiten. Die Kalifornier verstanden auch noch allerlei Spaß. Jimmy Williams z.B., der mehr als 75 AHSA-Champions und Olympia-Pferde im Springen trainierte, baute in manchen Spring-Parcours, den er gewann, auch Spins und Stops ein, ehe er die Arena verließ. Es gibt Fotos aus jener Zeit, die Clyde Kennedy zeigen, wie er über die Rücken zweier Pferde springt oder über eine Kuh, die gerade an der Tränke steht. Gelegentlich sprangen Kennedy, Williams und Don Dodge gemeinsam über die Umzäunung in den Show-Ring. Williams wurde sowohl als Stock Horse (Westernpferd)-Trainer, als auch als Sieger in Spring-Bewerben und alsPacific Coast Hackamore Champion berühmt. Er beendete seine Stock Horse- Karriere 1956 mit der Begründung, dass er mit dem Training von Springpferden in kürzerer Zeit mehr Geld verdienen känne. Er arbeitete auch für Filme, bevor er von San Diego in den Flintridge Riding Club nahe Los Angeles übersiedelte, wo er sich auf das Training von Huntern und Springpferden konzentrierte. Mitte der 50er-Jahre war er als "Master Horseman" und legendärer Reitlehrer bekannt. 37 seiner Schüler wurden Top Professionals. Fünf davon repräsentierten die Vereinigten Staaten bei Olympischen Spielen: Hap Hansen, Susan Hutchinson, Mary Mairs, Robert Ridland und Anne Kursinski. Ein anderer bekannter Trainer aus der Frühzeit des Westernreitsports war Clyde Kennedy aus Missouri, der 1930 nach Kalifornien kam. Wie Williams arbeitete er zunächst für den Film. Nach dem 2. Weltkrieg etablierte er sich als Richter für AQHA-, Arabian-, Appaloosa-, Morgan- und Cutting Shows. Er gab 25 Kurse pro Jahr und trainierte Stock- und Reined Horses. Er erkannte, welche Blutlinien besonders für den Reining-Sport geeignet waren. Der berühmte Cutting-Trainer Don Dodge ritt in den 50er-Jahren ebenfalls Reiner. Er showte legendäre Pferde wie Poco Tivio und Poco Lena. Genau wie Williams und Kennedy trainierte und showte er in Western- und Englisch-Klassen. Er richtete AQHA-, NCHA- und AHSA-Shows. Trainer Harold Farren, der aus dem Zirkus-Milieu kam, trainierte hochklassige Dressurpferde, bevor er ins Stock Horse-Geschäft kam. Zusammen mit Clyde Kennedy trainierte und showte er die damals bekannten Pferde Ricky Lee, Joe Queen, Bahama Mama und Shady Chick, die dem Filmschauspieler und Western-Darsteller Audie Murphy gehärten. Ronnie Richards war eine weitere Legende der Stock Horse-Welt. Geboren in Devenport, Iowa, wuchs er auf einer kleinen Ranch in Sacramento auf. Er gewann seine erste Open Class mit 12 Jahren. Mit seiner “Halb Traber- Halb Vollblutstute” Nina gewann er 46 Stock Horse-Klassen hintereinander. Er startete nie in einer Jugendklasse. Ora Rhodes aus Südkalifornien ritt Stock Horses bis zur Perfektion. Er war Richards Vorbild. Unter Ora«s Spitzenpferden waren Ginger Chavita, Pug, Sky Tone und Hellanic. Der Südkalifornier C. W. "Red" Neil trainierte Stock Horses und Polo-Pferde. Er war bekannt dafür, mit seiner Pfeife im Mund zu reiten. Seine Top-Pferde waren Rocky Knocks und El Rey Lector, die er in den frühen 50er-Jahren showte. Er war der erste, der Reinings mit vollen Platten an den Hinterhufen ritt und damit lange Sliding Stops ausführte. Eines seiner letzten großen Pferde war die Stute Linda Scotland. Sie war ein großartiges Reining-Horse, war aber ebenso erfolgreich in Pleasure und jeder anderen Disziplin. Neil, der 1967 starb, war Lehrer und Vorbild der nächsten Generation, darunter Cal Cooper und Mehl Lawson, die noch als seine Assistenten arbeiteten. Ein weiteres frühes Idol im Westernreitsport der Westküste war Red Randell, der Bobby Ingersoll als großes Vorbild diente. Er wurde 1997 von der NRCHA mit dem "Vaquero Award of the Year" ausgezeichnet. Er showte einige großartige Pferde, unter ihnen Whirlwind, Scippity Scoot, Doctor Mazie und Speedy H. Für Bob Avila war Harry Rose Sr. einer der gräßten frühen Reiner. Er trainierte auf der Black Hawk Ranch ästlich von Oakland, Kalifornien. "Harry Rose Sr. ist einer der am meisten unterschätzten und vergessenen Old Time Stock Horse Trainer", sagt Bob Avila. "Er hatte einige großartige Pferde und war ein großer Känner. Er konnte auch Gegner auf wirklichen Spitzenpferde schlagen, wenn er selbst ein weniger gutes Pferd ritt. Rose konnte schneller drehen und weiter sliden als jeder andere. Ich lernte eine Menge von ihm, wenn ich ihn beim Reiten beobachtete", erzählt Avila. Im Alter von 11 Jahren trainierte Harry Rose die ersten Doc Bar-Pferde. Er war überhaupt der erste, der Doc Bar-Pferde unter dem Sattel vorstellte. In den 60er-Jahren trainierte Rose Doc Bar-Pferde wie Cal Bar, Fizzebar, Janie Bar und Johnny Tivio. Harry Rose Jr. und Bob Avila waren wie Brüder, die zusammen aufwuchsen und ihre Freizeit jeweils im Haus des anderen verbrachten. Harry Jr. showte Catabar in Stock Horse-Klassen, wurde später Rodeo Bronc Rider und ist heute ein bedeutender Rodeo-Richter. Avila arbeitete auch mit Tony Amaral, "dem gräßten Hackamore-Spezialisten, den es je gab", wie Bob Loomis sagt. Der in Kalifornien geborene John Hoyt, allen Westernreitern auch in …sterreich wohlbekannt, begann mit Gelegenheitsarbeiten. Unter anderem arbeitete er bei der berittenen Security Patrol auf der Santa Anita-Rennbahn. Er wechselte zum Rodeo und zum Rennsport, bevor er sich den Show Hores zuwandte. Heute lebt er in Loan Oak, Texas, und ist im Besitz der NRHA Card #67, der ersten westlich des Mississippi. In den späten Fünfzigern war Hoyt unter den ersten, die sich auf Quarter Horse Show Horses spezialisierten. Er lernte Al und Becky Dunning kennen und ritt Becky Dunnings Stute Cherizan 1970 zum All Around Working Horse-Titel. Jack und Linda Baker wurden eines der Spitzenteams der kalifornischen Reiningszene. Sie stellten gewähnlich 30 bis 40 Pferde auf den Open Shows vor. Linda ritt eines der ersten King Fritz-Pferde, das dem Hengst seinen großen Namen machte, Shirley Chex. Im Norden Kaliforniens war Bob Avilas Vater Don als Spitzen-Showman und Trainer bekannt. Die Avilas, die später in Eugene, Oregon, ansässig waren, brachten gemeinsam den 30. AQHA Supreme Champion Goldie Bars heraus. Zu den Großen in der Reining-Welt des Westens zählen auch noch Jim Paul aus Arizona und Jack Kyle aus New Mexico, der Vater von NRHA«s Jackie Krshka. Der in Texas geborene Kyle begann 1949 Pferde für Warren Shoemaker auf der New Mexico State Fair zu showen. Cal Cooper praktizierte in den frühen Siebzigern bei Jim Paul, bei dem auch Al Dunning als Kind reiten lernte. Reining erobert den Osten Der Horseman, der vielleicht mehr als jeder andere, für sich in Anspruch nehmen kann, den Reiningsport am ganzen Kontinent bekannt gemacht zu haben, war Monte Foreman aus Colorado. Er hielt im Laufe seiner Karriere mehr als 1.500 Kurse, die er "Rider Science Clinics" nannte ab. "Wenn er mit seinen Filmen von Kurs zu Kurs zog, zeigte er den Reining-Interessierten im ganzen Land Reiningmanäver, wie vor allem, korrekte Gallopwechsel, ausballanziertes Leichtmachen der Vorderhand und schäne, ausgewogene Stops", erzählt Doug Milholland. Die Stars seiner Filme waren unter anderen Jimmy Williams und Ronnie Richards, die Stops ohne Zaumzeug vorführten, was die Zuschauer, wie auch heute noch, sehr beeindruckte. Unter Monte Foreman«s Schülern und Bewunderern waren außer Doug Milholland auch die Kanadier J. C. Daudelin aus Quebec, bekannt als Barrel Race-Trainer, und der AQHA- und NRHA-Richter Jack Drechsler, die ihre Reining-Begeisterung wieder an ihre Schüler weitergaben. Daudelin half Trainern wie Steve Siadik und Patrice St. Onge beim Start ihrer Karriere. Weitere Trainer aus Colorado, die den Reiningstil im Mittelwesten bekannt machten, waren Sunny Jim, Margaret Orr und Hugh Bennet. Sunny Jim und Margaret Orr aus Pueblo, Colorado, schafften 22 AQHA World Champion-Titel. Sunny Jim, der als Roper sehr bekannt war, showte auch in anderen Performance- und Halter-Klassen. Hugh Bennett übte damals großen Einfluß als Züchter von Reining-Pferden aus. 1964 stellten Monte Foreman, Hugh Bennett und Lou Flower die Disziplin Reining auf der Weltausstellung in New York erstmals einem ganz breiten Publikum im Osten vor. In den närdlichen Zentralstaaten waren es Burdett Johnson aus Iowa und Jack Brainard aus Wisconsin,welche die Reining populär machten. Ihre Sähne Craig Johnson und Jody Brainard setzen diese Tradition fort. Texas, seit eh und je berühmt für seine Stock Shows, wie die der AQHA und NCHA, entwickelte seine eigene Tradition auf Basis der gebräuchlichen Ranch Horses und der AQHA Show Patterns. Als die NRHA in Texas noch wenig Einfluss hatte, kam es doch schon zu einem Austauch mit Kalifornien, da Leute wie Dale Wilkinson Texas besuchten und hier starteten und andererseits gute Texas-Pferde nach Westen gingen. Die Kalifornier waren zunächst der Meinung, daß die Texaner falsche Ideen über das Training und Showing von Reiningpferden entwickelten. 1970 und 1971 wurden in einer Artikelserie des Pferdemagazins "Horse and Rider" zahlreiche Trainer interviewt, um den Unterschied der Stile zu diskutieren. Die Kalifornier, einschließlich der Trainer aus Arizona, Washington und Oregon, waren sich bewusst, dass sie Spitzenpferde trainierten. Inhalt der Hauptdebatte war jedoch die Länge der Trainingszeit und die Verwendung geschlossener (Romal-)Zügel gegenüber den in Texas gebräuchlichen offenen Zügeln (Split Reins). Richards bemerkte damals in weiser Erkenntnis dazu: "Wenn ein Pferd gut vorbereitet und trainiert, und so an das Gebiss gewähnt ist, dass es ein weiches Maul behält, ist es vällig egal, mit welcher Art von Zügeln man es reitet, ob mit offenen oder geschlossenen Zügeln oder einfach zwei Führstricken, die ins Gebiss eingehakt sind.
Grosse Trainer - grosse Pferde Endlich ist es soweit! Die Reining hat Olympiareife erlangt. Wie in Ausgabe 2/98 der Western News auf Seite 74 bereits zu lesen war, wurde die Westerndisziplin Reining offiziell in das Programm der USET aufgenommen. Die USET (United States Equestrian Team) ist jene Organisation, die in den Vereinigten Staaten die Olympischen Disziplinen Klassische Dressur, Springen, Fahrsport und Vielseitigkeitsreiten im Hinblick auf internationale Veranstaltungen und Olympia betreut. Dies bedeutet eine ungeheure Aufwertung des Westernreitsports weltweit. Doch der Weg bis zu diesem Ziel war lang und mühsam und dauerte mehr als 50 Jahre. Ausgehend von der US-Westküste setzte der Reiningsport seine Entwicklung über die Oststaaten bis nach Europa fort. Die "Chicago International", die erste grosse Quarter Horse Show östlich des Mississippi, verband Ost und West. In den späten 60er-Jahren gewann Shorty Russel mit seinem großartigen Reiningpferd Pokeys Blond über mehrere Jahre eine Reining nach der anderen. Mit dem Pferd Rondo«s King versetzte Dale Wilkinson die Zuschauer in Extase und veränderte damals den Reiningstil grundlegend. "Die Reining Fans ließen Dale vor Begeisterung nicht aus dem Show Ring", erzählt Jack Brainard aus jener Zeit. "Während eines Go Rounds riss Rondo«s Kings Kinnkette und er beendete den Pattern trotzdem fehlerfrei. Ein anderes Mal slidete er 60 Fuß (20 m) weit. Jemand sprang in den Ring und maß die Bremsspur! Kein Wunder, dass Dale daraufhin "Standing Ovations" erhielt!" Der erste All American Quarter Horse Congress fand im November 1967 in Columbus, Ohio statt. Zu den Reitern, die damals die ersten AQHA Reinings im Osten bestritten, gehörten Bob Antony, Jim Willoughby, Paul Horn, Bill Horn, Tommy Manion, Clark Bradley und Pee Wee Barbera. Clark Bradley«s Vater, Stretch, war einer der ersten, die Quarter Horses nach Ohio brachten. Vater und Sohn trainierten All Around Quarter Horses und waren maßgeblich an der Gründung der NRHA beteiligt. Dale Wilkinson, der als "Vater" der modernen NRHA Reining gilt, trainierte Cutter und Reiner. Er war einer der ersten östlich des Mississippi, der das Training von Stock Horses als Lebensunterhalt betrieb. Er gewann die Ohio State Fair Reining 12 Jahre lang in Folge. "Dale kreierte den flachen, eleganten Spin", sagt Doug Milholland. Davor praktizierten die Reiner den sogenannten Galopp- oder "Hoppy"-Spin. Wilkinson führte auch die Slide Plates ein, die dem Pferd sanfte und lange Sliding Stops ermöglichten. Später führten Dale Wilkinson und Clark Bradley ein Reitprogramm am Findlay College ein, wo sie junge Reiner schulten, die, wie z. B. Todd Crawford, selbst Spitzen-Trainer wurden. Andere, die stark von Wilkinson beeinflusst wurden, waren Bill Horn und Mike Flarida. Ein weiterer prominenter Schüler Wilkinsons war Paul Horn (1935-1987), der 1960 professionell zu showen begann, zuerst in Halter und Pleasure, später in Reining und Cutting. Horn fing als Assistent von Wilkinson an, bevor er 1965 in Springfield, Ohio, sein eigenes Trainingszentrum gründete, wo er sich auf Reining und Cutting spezialisierte. Paul und sein Bruder Bill veranstalteten in allen Oststaaten und in Kanada gut besuchte Reining-Kurse, die das Wachstum des Sports sehr förderten. C. T. Fuller kam auf andere Art zu Reining-Ehren. Er züchtete auf seiner Willow Brook Farm in Catasauqua, PA, Pferde, die sich um 1960 zuerst bei der AQHA und später bei der NRHA berühmte Namen machten. Easter Cody und Sappho Cody waren zwei der ganz Grossen. Unter den Reinern, die stark mit Willow Brook verbunden waren, befinden sich Fullers damaliger Chef-Trainer Bob Antony und später Bob Loomis, Dick Pieper und Mario Boisjoli. Die National Reining Horse Association Während
einer AQHA Show, die er in Dayton, Ohio, richtete, fielen dem Judge
Carrol Bromley die vielen außerordentlichen Talente auf, die auf dem
Turniergelände zusammenkamen. Bevor die mit 50 Dollar dotierte Open
Reining an die Reihe kam, entschied sich Bromley, die Sache interessanter
zu gestalten. Er besprach sich mit den Veranstaltern, und sie entschieden,
für die Reining einen Spezial- Pattern zu entwerfen, der mehr Zirkel,
mehr Spins und mehr Stops enthalten sollte; eben einen Pattern, der
alles bot, was die Fähigkeiten eines guten Reiningpferdes in den Vordergrund
rückte. Bill Horn gewann damals diese schwierige Reining auf Continental
King. Es war so beeindruckend, dass eine Gruppe von Pferde-Enthusiasten,
die dieses Ereignis miterlebten, beschlossen, eine eigene Reining
Association zu gründen, um diesen fanthastischen Sport zu fördern.
Bevor die Reining Patterns eingeführt wurden Bei den frühen Shows kreierten die Richter die Patterns nach ihrem Gutdünken, manchmal, indem sie zum Mikrofon griffen und den Teilnehmern Kommandos zuriefen. Sie bescherten somit jedem Reiter unterschiedliche Voraussetzungen. In vielen Stock Horse-Klassen bauten die Bewerber kurze "Freestyle"-Vorführungen in den Pattern ein, um die Vorzüge ihrer Pferde zu demonstrieren. Gewähnlich wiederholten sie die besten Manäver ihrer Pferde. Eine Standardisierung der Patterns begann erst in den 40er-Jahren. 1944 brachte die California State Horsemen«s Association ein Regelbuch heraus, wonach national gerichtet wurde. Nach diesem Reglement wurde die Conformation des Pferdes mit 30%, die Reining (die Art des Handlings) mit 50%, das Benehmen des Pferdes mit 10% und die Ausstattung mit 10% bewertet. Unter anderem heißt es in dem Regelwerk, dass "Pferde bei guter Gesundheit, in guter Kondition und im Stock Horse Type" zu sein haben. Es gab Klassen für Pferde bis 14 Hands und über 14 Hands (ca. 140 cm) und Klassen für leichte und schwere Pferde, wobei die Grenze bei 1.1000 Pounds (550 kg) lag. Vor dem Start zu Performance Classes wurden die Pferde auf Gesundheit und Conformation überprüft. Pferde, die während des Runs Widerstand leisteten und Reiter, die am Zügel rissen und ihr Reittier schlugen, hatten ausgeschlossen zu werden. Nach erfolgter Reining mussten die Reiter ihre Pferde mit einem Sack bearbeiten, um ihre Roping-Eignung zu demonstrieren. Hier die Beschreibung einer Reining-Prüfung: "Die Pferde müssen die Arena im Schritt betreten und in Jog, Trot oder Slow Lope übergehen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Sie sollen danach gegenüber dem Richter in einer Reihe aufgestellt werden. Die Pferde sollen in einem Stück gearbeitet werden. Der Reiter soll zuerst zwei- oder drei Mal eine Achter-Figur in verschiedenen Gräßen reiten. Je sanfter die Einwirkung und je loser der Zügel, desto besser die Bewertung. Danach soll das Pferd im Schritt zum Ende der Arena gehen, wenden, im vollen Galopp bis zum anderen Ende laufen, einen Sliding Stop ausführen, wiederum wenden und im vollen Galopp zurück zum abermaligen Sliding Stop laufen. Hierauf soll das Pferd zur Mitte der Arena galoppieren, stoppen und 10 bis 15 Feet rückwärtsgerichtet werden. Dann soll es vor den Richter gebracht und auf der Hinterhand einmal um 90 Grad nach rechts und einmal nach links gewendet werden, so wie es dies bei der Rinderarbeit tun würde. Der Spin darf nicht gefordert werden und ist auch nicht erlaubt." Natürlich konnten einige dieser Pferde spinnen, doch im Bewerb war dies nicht erforderlich. Bei der Pacific Coast Hunter Jumper Stock Horse Association wurde der Spin nur von den Open Stakes-Reitern gefordert und zwar nur mit 1 1/2 Umdrehungen. Das AQHA Reining-Reglement, erschienen 1950, forderte alle drei Gangarten, Sliding Stops und den sogenannten "Bustaway" (Vorläufer des Pivot) um 90 Grad, doch keine Spins. 1959 hatte die AQHA einen Standard-Pattern, der Stop, Rückwärtsrichten, Rollback, große schnelle und kleine langsame Zirkel enthielt. Aus den "Bustaway"-Turns wurden Pivots. Der erste Pattern dieser Art wurde anlässlich der "Using Stock Horse" Show 1950 in Wharton, Texas, geritten. Noch bis zur Mitte der 90er-Jahre, als die AHSA die NRHA-Patterns übernahm, forderten die Richter bei AHSA Stock Horse-Klassen lediglich Patterns, die folgende Manöver enthielten: Back Up, Figure Eight im Jog, Lope und Stop, Figure Eight im Lope mit einfachem oder Fliegenden Galoppwechsel, Sliding Stops, Turns und Rollbacks. Von letzterem Reglement wurden in etwa die L-Patterns für unsere in österreichischen Westernturnieren ausgeschriebenen leichten Reinings abgeleitet.
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