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NRHA-Vorsitzender Jörg Schönfeld äußert sich persönlich zum NRHA Derby
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Rund drei Wochen nach dem NRHA Derby und den Verwarnungen, die dort ausgesprochen wurden, hat die NRHA diese auch offiziell bestätigt, allerdings nicht näher erläutert oder Namen genannt (wir berichteten).

Nun sieht sich der amtierende NRHA-Präsident Jörg Schönfeld veranlasst, nach unserer Berichterstattung und einer Kommentierung in der aktuellen Ausgabe des Breeders Chronicle, seine "Entscheidungen" zu erläutern.

Aber was erfahren wir wirklich in seiner Stellungnahme (siehe unten)?


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1. Der Präsident steht zu seinen Entscheidungen, er übernimmt sogar Verantwortung dafür.
Beeindruckend. Warum er sich fast entschuldigt dafür, wissen wir nicht.

2. Eigentlich waren es gar nicht seine Entscheidungen, sondern die von Vorstandskollege Paul Kratschmer und dem Mitglied des Disziplinarkomitees Kay Wienrich. Das spielt später noch eine Rolle.

3. Die "Presse" macht den Sport kaputt, weil sie auf Mißstände aufmerksam macht, die verschwiegen werden sollen.

Kurz zur Erinnerung:

1. Drei Teilnehmer des NRHA Derbys werden wegen unsachgemäßen Abreiten verwarnt, einer davon ist allen Anscheins nach der derzeitige NRHA Weltranglisten-Zweite, offiziell bestätigt wurde das jedoch nie.

2. Der Vorstand der NRHA beschließt noch am Ort, Stillschweigen darüber bewahren zu wollen ("der Sport soll nach vorne gebracht werden") und diese Vorfälle nicht kommunizieren zu wollen.

3. wittelsbuerger.com berichtet aus sicheren und unterschiedlichen Quellen noch während des Derbys davon, Zitat:

"Wie vom NRHA Derby berichtet wird, soll gegen Rudi Kronsteiner aufgrund unangebracht harten Abreitens bzw. Blut am Pferd eine Verwarnung ausgesprochen worden sein. Diese soll im Wiederholungsfall mit einer Sperre von sechs Monaten verbunden worden sein. Dieses wurde von offizieller Seite weder bestätigt noch dementiert. "

4. Die NRHA bestätigt dieses drei Wochen später, Zitat:

"Auf dem Derby 2005 hat es 3 Vorfälle bezüglich „ Blut am Pferd „ gegeben. Zwei Teilnehmer erhielten eine mündliche Verwarnung, ein Teilnehmer erhielt eine schriftliche Abmahnung."

Soweit die Fakten, jetzt die Interpretation von Jörg Schönfeld:

" Es ist aber nicht leicht mit Bildzeitungsparolen im Internet und im Breeders Chronicle umzugehen. Wie soll der Sport nach vorne gebracht werden, wenn die begleitende Presse so eklatante Fehler macht, und nur darauf wartet den Sport kaputt zu machen.
Wie sollen wir neue Sponsoren für den Sport begeistern, wenn Bildzeitungsnachrichten wichtiger sind. Für mich, als klar und nüchtern denkender Mensch, stellt sich immer wieder die Frage, ist es überhaupt gewollt, ehrlich, nüchtern und sachlich mit Dingen umzugehen, oder ist es nicht viel einfacher, Dinge so zu entscheiden, das sie reißerisch dargestellt werden können. "

Man stelle einmal folgende Parallele an:

Der Spiegel erfährt von Mitarbeitern des VW-Konzern über Verwicklungen zwschen Personalmanagement und Betriebsrat, berichtet darüber und deckt damit die bekannte "Lustreisen-Äffare" auf.

Der Vorstand schweigt eisern dazu, war ja so abgemacht untereinander, und VW-Chef Bernd Pischetsrieder gibt zu Protokoll:

"Es ist unverantwortlich und ein eklatanter Fehler, was der Spiegel dort berichtet. Die angeblichen Vorfälle, wir können keine Namen nennen, sind eine interne Angelegenheit von VW. Wie sollen wir weitere Käufer für unsere Modelle finden, wenn die Presse so reißerisch darüber berichtet?"

Der NRHA-Präsident findet also alleine die Berichterstattung über Mißstände schon "reißerisch", "nüchtern und sachlich" ist es, für den Sport natürlich, es zu verschweigen. Oder er verwechselt ganz einfach eine Berichterstattung mit den Diskussionen in einem Forum. Das allerdings wäre tragisch, weil gerade nüchterne, sachliche Menschen der Differenzierung und Abstraktion mächtig sein sollten.

Und der Erinnerung: wittelsbuerger.com hatte eine Diskussion zu diesem Thema geschlossen, um Herrn Kronsteiner, der nach dem Derby im Urlaub weilte, die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Diese Möglichkeit hat er übrigens mehrmals abgelehnt.

In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant zu erfahren, ob diejenigen deutschen Trainer, die einen Brief an die NRHA geschickt haben, jetzt als "unpatriotisch" und "unsportlich" gebrandmarkt werden? Ausgeschlossen werden? Geteert und gefedert werden?

Begrüßenswert ist es, daß eine offizielle Stellungnahme der NRHA gibt. Ob die u.g. Stellungnahme wirklich sinnvoll und angemessen war, überlassen wir dem Leser, zu entscheiden. Interne Querelen im Vorstand auf diese Weise nach außen zu bringen, denn die Entscheidungsträger wurden namentlich genannt, die Verwarnten aber nicht, ist wohl auch dem Sport wenig zuträglich. Aber es zeigt interessante Tendenzen auf, wenn ein Präsident nach wenigen Monat die Sinnfrage stellt und das Team kritisiert.

Der Wortlaut der Stellungnahme von Jörg Schönfeld:

"„Blut am Pferd“, (19.07.2005 by J.S.)

für falsche Entscheidungen übernehme ich die volle Verantwortung
Auf dem Derby gab es, wie mittlerweile wohl vielen bekannt ist, Probleme mit Reitern die durch unsportlichen Umgang mit dem Partner Pferd und sogar „Blut am Pferd“ auffielen.
Als Vorsitzender kann ich dies nicht gutheißen, und habe deshalb gemäß unserer Satzung und Disziplinar-Ordnung, die Turnierleitung, bestehend aus dem Sportwart Rolf Diekwisch und dem Disziplinarkomitee Kai Wienrich und Michael Schweikert, ein berufen. Zusätzlich einen aus dem Disziplinarausschuss, (Volker Schmitt), und Vorstandskollege Paul Kratschmer, um die Sachlage zu erörtern und entsprechende Disziplinar-Maßnahmen zu verabschieden.
Der Sportwart und Vorsitzender der Turnierleitung Rolf Diekwisch forderte eine sofortige Sperrung und Geldstrafe, sowie eine Veröffentlichung dieser Sache. Kai Wienrich und Paul Kratschmer sprachen sich eindeutig gegen diese sofortige Sperre und Veröffentlichung aus.
Wie ich schon seinerzeit bei meiner Wahl sagte, wollte ich mich gerade am Anfang meiner Amtszeit auf erfahrene Leute verlassen. So auch bei dieser heiklen Frage, ich schloss mich der Meinung von Kai Wienrich und Paul Kratschmer an.
Daraufhin wurde vom Disziplinarkomitee dann eine letzte schriftliche Abmahnung formuliert. Sollte speziell bei einem Reiter noch einmal ein ähnlicher Vorfall bekannt werden, wird es zu extremen Konsequenzen mit langfristiger Sperre kommen.

Wenn dies eine falsche Entscheidung war, so gebe ich zu bedenken, dass ich Entscheidungen treffen muss. Ich stehe zu dieser Entscheidung, auch wenn sie zu großen Diskussionen geführt hat. Die Kritik in der Öffentlichkeit hat mich dazu erwogen, meine Entscheidungsgrundlagen zu überdenken. Entscheidungen zu treffen, wird immer wieder zu Kritik führen. Wir sind aber gewählt um Entscheidungen zu treffen.

Anmerkung:
Die Diskussionen in den letzten Wochen, sowie schon fast Drohungen, die ausgesprochen wurden, lassen einen schon überlegen, ob es die Sache überhaupt wert ist, sich so für einen Verein einzusetzen. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich nur mit einer guten erfahrenen Mannschaft arbeiten kann. Ich glaube, dass wir in den letzten Monaten Ruhe in den Verein gebracht haben. Es ist aber nicht leicht mit Bildzeitungsparolen im Internet und im Breeders Chronicle umzugehen. Wie soll der Sport nach vorne gebracht werden, wenn die begleitende Presse so eklatante Fehler macht, und nur darauf wartet den Sport kaputt zu machen. Wie sollen wir neue Sponsoren für den Sport begeistern, wenn Bildzeitungsnachrichten wichtiger sind. Für mich, als klar und nüchtern denkender Mensch, stellt sich immer wieder die Frage, ist es überhaupt gewollt, ehrlich, nüchtern und sachlich mit Dingen umzugehen, oder ist es nicht viel einfacher, Dinge so zu entscheiden, das sie reißerisch dargestellt werden können.
Mir ist eines klar geworden, egal was die Presse schreibt, ich bleibe meiner klaren und nüchternen Linie treu. Ich werde meine Grundeinstellung nicht, für Leute die sich hinter Pseudonymen verstecken, ändern.
Jörg Schönfeld 1. Vorsitzender NRHA Germany "


Quelle wittelsbuerger.com



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