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1. Der Präsident
steht zu seinen Entscheidungen,
er übernimmt sogar Verantwortung dafür.
Beeindruckend. Warum er sich fast entschuldigt dafür, wissen
wir nicht.
2. Eigentlich waren es gar nicht seine Entscheidungen, sondern
die von Vorstandskollege Paul Kratschmer und dem Mitglied des
Disziplinarkomitees Kay Wienrich. Das spielt später noch
eine Rolle.
3. Die "Presse" macht den Sport kaputt, weil sie auf
Mißstände aufmerksam macht, die verschwiegen werden
sollen.
Kurz zur Erinnerung:
1. Drei Teilnehmer des NRHA Derbys werden wegen unsachgemäßen
Abreiten verwarnt, einer davon ist allen Anscheins nach der derzeitige
NRHA Weltranglisten-Zweite, offiziell bestätigt wurde das
jedoch nie.
2. Der Vorstand der NRHA beschließt noch am Ort, Stillschweigen
darüber bewahren zu wollen ("der Sport soll nach vorne
gebracht werden") und diese Vorfälle nicht kommunizieren
zu wollen.
3. wittelsbuerger.com berichtet aus sicheren und unterschiedlichen
Quellen noch während des Derbys davon, Zitat:
"Wie vom NRHA
Derby berichtet wird, soll gegen Rudi Kronsteiner aufgrund unangebracht
harten Abreitens bzw. Blut am Pferd eine Verwarnung ausgesprochen
worden sein. Diese soll im Wiederholungsfall mit einer Sperre
von sechs Monaten verbunden worden sein. Dieses wurde von offizieller
Seite weder bestätigt noch dementiert. "
4. Die NRHA bestätigt
dieses drei Wochen später, Zitat:
"Auf dem Derby
2005 hat es 3 Vorfälle bezüglich „ Blut am Pferd „ gegeben. Zwei
Teilnehmer erhielten eine mündliche Verwarnung, ein Teilnehmer
erhielt eine schriftliche Abmahnung."
Soweit die Fakten,
jetzt die Interpretation von Jörg Schönfeld:
" Es ist aber
nicht leicht mit Bildzeitungsparolen im Internet und im Breeders
Chronicle umzugehen. Wie soll der Sport nach vorne gebracht werden,
wenn die begleitende Presse so eklatante Fehler macht, und nur
darauf wartet den Sport kaputt zu machen.
Wie sollen wir neue Sponsoren für den Sport begeistern, wenn Bildzeitungsnachrichten
wichtiger sind. Für mich, als klar und nüchtern denkender Mensch,
stellt sich immer wieder die Frage, ist es überhaupt gewollt,
ehrlich, nüchtern und sachlich mit Dingen umzugehen, oder ist
es nicht viel einfacher, Dinge so zu entscheiden, das sie reißerisch
dargestellt werden können. "
Man stelle einmal folgende
Parallele an:
Der Spiegel erfährt
von Mitarbeitern des VW-Konzern über Verwicklungen zwschen
Personalmanagement und Betriebsrat, berichtet darüber und
deckt damit die bekannte "Lustreisen-Äffare" auf.
Der Vorstand schweigt
eisern dazu, war ja so abgemacht untereinander, und VW-Chef Bernd
Pischetsrieder gibt zu Protokoll:
"Es ist unverantwortlich
und ein eklatanter Fehler, was der Spiegel dort berichtet. Die
angeblichen Vorfälle, wir können keine Namen nennen,
sind eine interne Angelegenheit von VW. Wie sollen wir weitere
Käufer für unsere Modelle finden, wenn die Presse so
reißerisch darüber berichtet?"
Der NRHA-Präsident findet also alleine die Berichterstattung
über Mißstände schon "reißerisch",
"nüchtern und sachlich" ist es, für den Sport
natürlich, es zu verschweigen. Oder er verwechselt ganz einfach
eine Berichterstattung mit den Diskussionen in einem Forum. Das
allerdings wäre tragisch, weil gerade nüchterne, sachliche
Menschen der Differenzierung und Abstraktion mächtig sein
sollten.
Und der Erinnerung: wittelsbuerger.com hatte eine Diskussion zu diesem Thema geschlossen, um Herrn Kronsteiner, der nach dem Derby im Urlaub weilte, die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Diese Möglichkeit hat er übrigens mehrmals abgelehnt.
In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant zu erfahren,
ob diejenigen deutschen Trainer, die einen Brief an die NRHA geschickt
haben, jetzt als "unpatriotisch" und "unsportlich"
gebrandmarkt werden? Ausgeschlossen werden? Geteert und gefedert
werden?
Begrüßenswert ist es, daß eine offizielle Stellungnahme
der NRHA gibt. Ob die u.g. Stellungnahme wirklich sinnvoll und
angemessen war, überlassen wir dem Leser, zu entscheiden.
Interne Querelen im Vorstand auf diese Weise nach außen
zu bringen, denn die Entscheidungsträger wurden namentlich
genannt, die Verwarnten aber nicht, ist wohl auch dem Sport wenig
zuträglich. Aber es zeigt interessante Tendenzen auf, wenn
ein Präsident nach wenigen Monat die Sinnfrage stellt und
das Team kritisiert.
Der Wortlaut der Stellungnahme
von Jörg Schönfeld:
"„Blut am Pferd“,
(19.07.2005 by J.S.)
für falsche Entscheidungen übernehme ich die volle Verantwortung
Auf dem Derby gab es, wie mittlerweile wohl vielen bekannt ist,
Probleme mit Reitern die durch unsportlichen Umgang mit dem Partner
Pferd und sogar „Blut am Pferd“ auffielen.
Als Vorsitzender kann ich dies nicht gutheißen, und habe deshalb
gemäß unserer Satzung und Disziplinar-Ordnung, die Turnierleitung,
bestehend aus dem Sportwart Rolf Diekwisch und dem Disziplinarkomitee
Kai Wienrich und Michael Schweikert, ein berufen. Zusätzlich einen
aus dem Disziplinarausschuss, (Volker Schmitt), und Vorstandskollege
Paul Kratschmer, um die Sachlage zu erörtern und entsprechende
Disziplinar-Maßnahmen zu verabschieden.
Der Sportwart und Vorsitzender der Turnierleitung Rolf Diekwisch
forderte eine sofortige Sperrung und Geldstrafe, sowie eine Veröffentlichung
dieser Sache. Kai Wienrich und Paul Kratschmer sprachen sich eindeutig
gegen diese sofortige Sperre und Veröffentlichung aus.
Wie ich schon seinerzeit bei meiner Wahl sagte, wollte ich mich
gerade am Anfang meiner Amtszeit auf erfahrene Leute verlassen.
So auch bei dieser heiklen Frage, ich schloss mich der Meinung
von Kai Wienrich und Paul Kratschmer an.
Daraufhin wurde vom Disziplinarkomitee dann eine letzte schriftliche
Abmahnung formuliert. Sollte speziell bei einem Reiter noch einmal
ein ähnlicher Vorfall bekannt werden, wird es zu extremen Konsequenzen
mit langfristiger Sperre kommen.
Wenn dies eine falsche Entscheidung war, so gebe ich zu bedenken,
dass ich Entscheidungen treffen muss. Ich stehe zu dieser Entscheidung,
auch wenn sie zu großen Diskussionen geführt hat. Die Kritik in
der Öffentlichkeit hat mich dazu erwogen, meine Entscheidungsgrundlagen
zu überdenken. Entscheidungen zu treffen, wird immer wieder zu
Kritik führen. Wir sind aber gewählt um Entscheidungen zu treffen.
Anmerkung:
Die Diskussionen in den letzten Wochen, sowie schon fast Drohungen,
die ausgesprochen wurden, lassen einen schon überlegen, ob es
die Sache überhaupt wert ist, sich so für einen Verein einzusetzen.
Ich habe von vornherein gesagt, dass ich nur mit einer guten erfahrenen
Mannschaft arbeiten kann. Ich glaube, dass wir in den letzten
Monaten Ruhe in den Verein gebracht haben. Es ist aber nicht leicht
mit Bildzeitungsparolen im Internet und im Breeders Chronicle
umzugehen. Wie soll der Sport nach vorne gebracht werden, wenn
die begleitende Presse so eklatante Fehler macht, und nur darauf
wartet den Sport kaputt zu machen. Wie sollen wir neue Sponsoren
für den Sport begeistern, wenn Bildzeitungsnachrichten wichtiger
sind. Für mich, als klar und nüchtern denkender Mensch, stellt
sich immer wieder die Frage, ist es überhaupt gewollt, ehrlich,
nüchtern und sachlich mit Dingen umzugehen, oder ist es nicht
viel einfacher, Dinge so zu entscheiden, das sie reißerisch dargestellt
werden können.
Mir ist eines klar geworden, egal was die Presse schreibt, ich
bleibe meiner klaren und nüchternen Linie treu. Ich werde meine
Grundeinstellung nicht, für Leute die sich hinter Pseudonymen
verstecken, ändern.
Jörg Schönfeld 1. Vorsitzender NRHA Germany "
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