Promotion
|
"Vielleicht wäre es sogar für die NRHA denkbar, wenn man einen eigenen Hengstkatalog druckt und diesen auf Turnieren und Veranstaltungen verteilt bzw. zum Verkauf anbietet", sekundierte die Homepage westerninfo direkt, inklusive einer Onlineabstimmung, deren Ergebnis, wen wundert´s, zugunsten der Western Horse ausfiel, kurz bevor die Abstimmung nach wenigen Tagen wieder vom Netz genommen wurde.
Kurze Zeit später kam die Bestätigung durch den NRHA Vorstand (wittelsbuerger.com vom 08.11.05), in der mit einer Kostenersparnis, einem mehr zielgruppen-orientierten Vertriebskonzept und einem idealen redaktionellen Umfeld dagegen argumentiert wurde.
Und während im Forum die Diskussionen abebbte, legte der Verlag Kierdorf jetzt mit einem Fax an die SSP-Hengstbesitzer nach.
Dem Verlag, so ist zu lesen, der diesen Hengstkatalog ja erst "zum Erfolg" verholfen hätte, sei "in letzter Minute" ermöglicht worden, ein Angebot abzugeben.
Dieses lag bei EUR 70.- je SSP-Hengst, das Reining Chronicle sei aber "noch preiswerter" gewesen.
Eine Information, die schnell zum Bumerang könnte, denn bislang standen dem Kierdorf-Verlag nach eigenen Angaben je Hengst EUR 130.- zur Verfügung.
Und während der Kierdorf-Verlag süffisant fragt, "wie diese Differenz von EUR 80.- (oder mehr)" von der NRHA verwendet werde, sei an dieser Stelle doch eher die Frage erlaubt, wofür der Kierdorf-Verlag in der Vergangenheit die Differenz zwischen den EUR 130.- und den angebotenen und somit machbaren EUR 70.-, immerhin knapp die Hälfte, verwendet hat.
Ganz offensichtlich für eine valide Marktforschung, denn nur über das Western Horse können "so viele neue Interessenten gewonnen werden", schließlich hätte das Reining Chronicle "nur z.T. Züchteradressen" und dazu eine "Mini-Auflage".
Den validen Beweis, wirklich mehr Züchteradressen zu haben und selber eine Maxi-Ausgabe zu sein, bleibt man zunächst schuldig, die Auflage muss dafür herhalten. Unabhängig geprüft z.B. von der IVW wird übrigens nicht, wie es beispielsweise bei Magazinen mit geringerer Auflage wie dem "Reiterjournal" (21.733) oder "Reiten & Zucht in Berlin-Brandenburg" (6.350).
Und vielleicht sei an dieser Stelle angemerkt, daß selbst Branchenprimus "cavallo" zwar eine Auflage von 129.067 Heften monatlich hat, davon aber nur 88.461 verkauft werden. Die Remittendenquote, also die nicht verkauften Hefte, liegt bei 30% bzw. 38.752 Heften.
Fakt ist, daß die Zeitschriftenwelt der Westernreiter im Umbruch ist. Ein neuer Verlag mit einem Monats- und einem Jahresblatt hat sich nach nur einem Jahr positioniert, und er ist nicht nur für den NRHA-Vorstand zu einer attraktiven Alternative geworden.
So ein Wechsel, wenn man ihn nicht früh genug antizipiert und reagiert, kann weh tun. Wie ist es anders ist es zu erklären, daß eine Hengstanzeige nun für SSP-Hengste EUR 150.- (mit zweimonatiger Wiederholungsmöglichkeit) kostet, eine im Breeders Point aber EUR 390 ?
Ob man sich beim Kierdorf-Verlag in Wipperfürth einen Gefallen getan hat, den Adressbestand seines Kunden NRHA zu nutzen, um in eigener Sache Werbung zu machen und die Vorstandsbeschlüsse seines Kunden zu torpedieren, wird sich in der kommenden Zeit sicherlich zeigen. Sicherlich auch an den Anzeigenpreisen, denn abgesehen, daß man dem Anzeigengeschäft einen neuen Impuls nach unten gibt, ist das Reining Chronicle spätestens jetzt zum Erfolg verdammt.
Sicher ist, daß Traditionen in Zeiten knapper Budgets und sich verändernder Medienwelten kaum Bestand haben, der Kunde vergleicht, probiert, entscheidet sich für das passende Angebot. Mal sehen, wie er in der näheren Zukunft entscheiden wird.
|