Während der Mutterverband NRHA USA sich noch schwer tut, in Sachen Medikation und Doping eine Linie zu finden (wittelsbuerger.com vom 12.10.2005), lud die NRHA Schweiz am 23. März zu einem Doping-Seminar nach Geroldswil ein.
Anlaß waren u.a. die anstehenden Weltreiterspiele in Aachen, deren FEI-Dopingbestimmungen nicht nur nach den Vorfällen bei den Olympischen Spielen iN Athen jedem Teilnehmer udn Funtionär geläufig sein sollten.
Über 40
Reiter interessierten sich für dieses Seminar, darunter das vollzählige Reiningkader. Als Referent
für das anspruchsvolle Thema konnte Dr. med.vet. Dominik Burger, Cheftierarzt in Avenches
und Disziplin-Tierarzt Reining, gewonnen werden.
Promotion
Das Wichtigste aus dem Referat kurz zusammengefasst: Jeder Reiter, der an Turnieren
teilnimmt, ist selber dafür verantwortlich, dass er und sein Pferd dopingfrei sind. Es werden
zwei Dinge unterschieden: Die Medikation ist die Verabreichung von Medikamenten zur
Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen. Doping ist die bewusste Verabreichung
von Wirkstoffen, die die Leistungsfähigkeit positiv oder negativ beeinflussen. Diese Substanzen
gefährden das Pferd in seiner Gesundheit.
Ein positiver Dopingbefund kann vielerlei Gründe haben: Mutwilliges Verhalten oder Fahrlässigkeit,
Nichtwissen oder auch bloss ein Versehen. Muss dem Pferd vor einer Veranstaltung
aus medizinischen Gründen ein Medikament verabreicht werden, kann bei FEI-Veranstaltungen
unter bestimmten Bedingungen dennoch eine Starterlaubnis gewährt werden. Die
Entscheidung liegt bei der Jury.
Die meisten „Doping“fälle resultieren aus verunreinigten Futterkrippen, unklar deklarierten
Futterzusätzen, Fehlinterpretation von Wartezeiten und Unwissen. Vorsicht ist geboten bei:
Kampfer, Menthol und Baldrian (sind alle offiziell verboten), Einsatz von Medikamenten aus
der Human-Medizin und insbesondere auch bei Behandlungen von Pferden im gleichen Stall
(Boxenwechsel, kontaminierte Futterkessel etc.).
Die Zeit verging wie im Flug. Die Teilnehmer haben viele Fragen gestellt, welche von Dominik
Burger alle kompetent beantwortet werden konnten. Positiv für alle Teilnehmer ist, dass
das komplexe Thema „Doping“ etwas an Brisanz verloren hat, denn die Unsicherheit ist
gewichen, das Wissen um dieses Thema grösser geworden.