Es sind noch etwa vier Monate, dann ist es soweit: Reining wird sich in Aachen zum zweiten Mal bei den Weltreiterspielen zeigen, deren Premiere 2002 in Jerez an die USA ging (wittelsbuerger.com vom 18.09.02).
Sportlich scheint man gut auf dem Weg - Don Boyd wird zum Training der Nationalmannschaft eingeflogen, die Ergebnisse in der jüngeren Vergangenheit, wie z.B. dem World Reining Masters (wittelsbuerger.com vom 25.09.05), lassen zwar die vom Equipechef Mamerow geforderte Goldmedallie wenig wahrscheinlich (wittelsbuerger.com vom 30.05.05), eine Medallie anderer Couleur aber durchaus möglich erscheinen.
Promotion
Etwas schwach scheint man aber eher auf der organisatorischen Seite zu sein, denn wie das Breeders Chronicle in der aktuellen Ausgabe meldet, sorgt die derzeitige
Besetzung der FEI-Stewards Reining für Verwirrung. Genannt wurden laut André Schoppmann vom DOKR in Warendorf
durch den
Disziplinbeirat-Reining: Susanne Haug,
Sonja Merkle, Rainer Wagatha und Jörg Bös.
Doch ein Blick auf die FEI-Liste
der offiziellen Stewards zeigt, dass die Namen
Haug und Bös gar nicht gelistet sind.
Eingetragen sind: Monika Kneisel, Sonja
Merkle, Dagmar Zenker, Rolf Diekwisch,
Jürgen Schoeppe, Jürgen von Bistram, Rainer
Wagatha und Martin Wink sowie Friedrich
Otto-Erley, der allerdings als Steward General
allen sieben Disziplinen vorsteht.
Wie diese Besetzung
zustande kam und nach welchen Qualifikationskriterien
entschieden wurde, ist nicht ganz nachvollziehbar, denn die einzigen
Kandidaten eines FEI-Stewardseminars,
das im vergangenen Jahr in Manerbio statt
fand, waren Dagmar Zenker und Jürgen von
Bistram – mit beiden wurde erst gar nicht
gesprochen.
Das System des "Stewarding der FEI" ist klar hierarchisch gegliedert:
Den Stewards steht der FEI Honorary Steward General voran, der gegenüber der FEI für alle Stewards verantwortlich ist. Ihm hilft der Steward General, in diesem Fall Friedrich Otto-Erley, er ist zudem die Kontaktperson zwischen der FN und der FEI, ihm sind die Chief Stewards jeder einzelnen Disziplin unterstellt.
Sie haben ein Team von Assistant Stewards zu koordinieren, die aus Richtern, FEI-Stewards u.a. bestehen können und die folgende Anforderungen erfüllen müssen:
- Assistenz und Erfahrung im Umgang mit Medikationskontrollen und den Regularien.
- Verhinderung und Unterbindung jeglicher Mißhandlung eines Pferdes durch den Reiter, Pfleger, Besitzer und anderen Personen.
- Verhinderung und Unterbindung jeglichen Regelverstoßes gegen FEI-Statuten, FEI Regulations or Rules sowie gegen die allgemeinen Grundsätze von Fairness, Verhalten und Sportsmanship.
Zu Punkt 2 gehören u.a. der massive Einsatz von Sporen und der unsachgemäßige Einsatz von Gebissen, für alle Punkte muß man zwingend genau diese Regularien beherrschen, auch die Abläufe, wenn dagegen verstoßen wird.
Die FEI-Stewards sorgen zudem dafür, daß die Reiter möglich optimal ihre Pferde vorbereiten können, sind am Collection Ring vor und während der Prüfungen
und müssen mindestens eine der offizielle FEI-Sprachen Englisch und Französisch beherrschen.
Leichter wird die Arbeit auch nicht, wenn man aus einem Verband wie der NRHA USA kommt, in der Medikationskontrollen vorsichtig angedacht werden müssen und erst 2008 überhaupt eingeführt werden sollen (wittelsbuerger.com vom 14.03.06)
Man sollte also davon ausgehen, daß die Genannten sich mehr als nur gut auskennen in den Regularien der FEI , denn sie sind dafür da, daß die Sportler ihre Arbeit in einem optimalen und regelgerechten Umfeld machen können, auf die sie sich jahrelang vorbereitet haben.
Nicht auszudenken, wenn formale Fehler sich Anfang September auf die Plazierungen der Weltreiterspiele, Disziplin Reining auswirken würden.