Sie überraschen seit zwei Jahren
mit unglaublichen Erfolgen in der Reining-Szene, und das im Alter von 18 Jahren.
Wie sind Sie zum Pferd gekommen? Seit
ich denken kann, habe ich das Glück, Pferde um mich zu haben. Meine Eltern haben
ein Gestüt, auf dem ich meine gesamte Kindheit verbracht habe. Ich durfte die
Entwicklung von zwei bis zwanzig Pferden miterleben. Hierbei entwickelte sich
nicht nur meine Liebe zum Pferd, sondern auch zum Reining-Sport im Speziellen.
Zum Reining-Sport im
Speziellen: Wie sah Ihr Weg bis zum Derby Open Reserve-Champion 2007 aus? Bereits
mit neun Jahren startete ich auf meinem ersten NRHA-Regionalgruppen-Turnier, mit
Zehn nahm ich an meinem ersten großen Turnier auf der herrlichen Anlage in Kreuth
teil. Auf diese Turniere, aber auch auf die Qualifikation für den Reining Nationalkader,
die mir mit 12 Jahren gelang, bereitete mich der erfolgreiche Reining-Profi Steffen
Breug vor. Steffen trainierte mich über acht Jahre, bevor ich mich mit 17 Jahren
entschied, erste Auslandserfahrungen als Co-Trainer bei Bernhard Fonck in Belgien
zu sammeln. Das erste Mal von zu Hause weg, von meiner Familie und meinen Freunden,
das war nicht immer leicht. Der erste große Erfolg kam mit dem Gewinn der Bronze
Trophy Non Pro beim Osterturnier 2006 in Kreuth. Es folgte der Gewinn des Derby
Non Pro 2006, sowie zwei weitere Bronze Trophies in 2006 und 2007. Im Mai 2007
kehrte ich nach Hause zurück, und bereitete mich - wiederum mit der großartigen
Unterstützung von Steffen Breug - auf das NRHA Breeders Derby vor, bei dem ich
mir den Reserve-Champion-Titel sichern konnte. Seit der Reinomania 2007 bin ich
nun Co-Trainerin bei Rudi Kronsteiner in der Oberpfalz, der mir für die Futurity
drei hervorragende dreijährige Pferde anvertraut hat. Dann
dürfen wir uns nach erfolgreichen Vorrunden - für die wir Ihnen die Daumen drücken
- in den Finalläufen am Freitag auf drei Starts mit Ihnen freuen? Wir
trainieren seit vergangenem Mittwoch in Kreuth unter hervorragenden Bedingungen,
und fühlen uns gut gerüstet. Wenn alles gut läuft und auch meine Partner - die
Pferde - hochmotiviert sind, ist mein Ziel, die Qualifikation für das Finale dieses
Turniers, erreichbar. Sie
sprechen vom "Partner Pferd", wie stehen Sie diesem gegenüber? Die
Pferde sind Alles für mich, bereits als Kind hatte ich diese den ganzen Tag um
mich, und habe mich in jeder freien Minute mit ihnen beschäftigt. Jeden meiner
Erfolge habe ich dem Partner Pferd zu verdanken, denn wenn wir nicht beide in
Kombination Alles geben, können wir nicht gewinnen. Das Pferd ist keine Gewinn-Maschine,
sondern ein hochsensibles Lebewesen, das ich so behandle, wie ich auch selbst
behandelt werden möchte. Gerade bei den relativ jungen Futurity-Pferden ist Feingefühl
so wichtig, und ich bin mir meiner großen Verantwortung ständig bewußt. Bei
all dem Training, den Turnieren, und auch der Pflege Ihrer Pferde - bleibt da
Zeit für weitere Hobbies? Wie sieht es mit Schule und Beruf aus? Ich
konnte Dank der Unterstützung meiner Eltern mein Hobby zum Beruf machen. Für weitere
Hobbies bleibt keine Zeit, leider auch kaum für Unternehmungen mit meinen Freundinnen
und Freunden. Aber die Freude über den Erfolg meiner täglichen Arbeit mit meinen
Pferden entschädigt mich dafür. Nach reiflicher Überlegung und mit Einverständnis
meiner Eltern, denen ich für ihr Vertrauen und ihr Verständnis unendlich dankbar
bin, habe ich auch meine Ausbildung zur Arzthelferin abgebrochen, um noch mehr
Zeit in meinen Sport investieren zu können, und auf meinem Weg zum Trainer zügiger
voranzukommen. Trainer sehe ich nicht nur als Beruf, sondern auch als Berufung.
Ihre gesamte Familie
unterstützt Sie bei Ihrer Karriere. Sind auch andere Familienmitglieder aktiv
im Reining? Ja, meine
Familie ist die tragende Säule bei allen Erfolgen und auf dem Weg dorthin. Wie
bereits erwähnt, haben meine Eltern ein Gestüt, das sie von zwei auf derzeit zwanzig
Pferde ausgebaut haben. Mein Vater kümmert sich aktuell um die Erweiterung unserer
Reitsportanlage. Meine Mutter ist selbst aktive Reining-Reiterin und startet auch
bei der laufenden NRHA Breeders Futurity in Kreuth. Mein Vater wird uns zusammen
mit meinem kleinen vierjährigen Bruder bei der Futurity anfeuern. Mein zweiter
Bruder reitet auch Reining, und bei einem Turnier dieses Jahr auf der Jomm Ranch
ist uns sogar ein Doppelsieg für unsere Familie geglückt: Während ich als Profi
die Bronze Trophy Open gewann, sicherte sich mein Bruder die Trophy bei den Amateuren. Wie
sehen Sie Ihre Zukunft?
Ich möchte meine Erfahrungen ausbauen, und hoffe, daß mir meine Pferde ebenso
wie die großartigen Trainer, bei denen ich Engagement als Co-Trainer finde, weiterhin
diese Erfolge ermöglichen. Mein Weg zum Reining-Trainer wird mich auch sicher
noch einmal ins Ausland führen. Wir
wünschen Ihnen viel Erfolg und bedanken uns für das offene Gespräch.
Fragen? Die 18 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter, z.B.
Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
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