wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport
FEI-Verbotslisten: FN bleibt bei nationalen Medikationsregeln

wittelsbuerger.info
Reining — Nachrichten
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Foren
Übersicht
Reining Horse-
Forum
WEG 2006-
Forum
Diskussionsforum
 
Mehr
Reining Horses
zum Verkauf
Reining Horse-
Papierservices
Reining Horse-
Pedigrees
 
Navigation

zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


zur Startseite

zurück zur
Startseite



Promotion

Warendorf (fn-press). Die nationalen Listen der im Training und Wettkampf verbotenen Substanzen bleiben weiterhin gültig und werden nicht den internationalen Listen des Weltverbandes FEI angeglichen. Diese Entscheidung traf am 16. September der Beirat Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) einstimmig.

Der Weltverband FEI fordert seit 2012 von allen 132 Mitgliedsverbänden, die FEI-Verbotsliste (Equine Prohibited Substances List, EPSL) auch für den nationalen Turniersport zu übernehmen. Bis auf Deutschland, Frankreich und USA sind bislang alle nationalen Föderationen dem Auftrag der FEI gefolgt. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung, konkret ihr Beirat Sport, beschloss im Dezember 2013 eine erneute Überprüfung ihrer aktuellen Verbotslisten, die in den Anti-Doping- und Medikamentenkontrollregeln (ADMR) zusammengefasst sind. Im Kern sollte überlegt werden, ob die Angleichung der Listen befürwortet werden kann. Sowohl die FN als auch die FEI differenzieren in ihren Listen zwischen Doping und verbotener Medikation, haben jedoch eine andere Systematik und enthalten zum Teil andere Substanzen und Nachweisgrenzen.

Die Mitglieds- und Anschlussverbände im Beirat Sport haben sich mit ihren Tierärzten und Fachgremien seit einem Dreivierteljahr beraten. FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau erläuterte: „In der heutigen Sitzung des Beirats Sports wurde die komplexe Thematik der Listenangleichung sehr gründlich erörtert. Es zeigte sich, dass die tiermedizinischen, pharmakologischen und rechtlichen Aspekte weiterer Diskussion bedürfen. Deshalb wurde entschieden, die Anpassung der nationalen Medikationsregeln an die FEI-Liste vorerst nicht vorzunehmen.“

Der Beirat Sport beschloss, eine Arbeitsgruppe mit der weiteren Prüfung der Argumente für und gegen die Listenanpassung zu beauftragen.

 

Tierärzte appellieren an Deutsche Reiterliche Vereinigung:
Keine Herabstufung der Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln an den FEI-Standard


Während sich der amerikanische Reiningverband NRHA erst vor kurzem gegen die Anpassung seiner Doping- und Medikationsregeln an den FEI-Standard entschieden hat und damit eine weltweite kontroverse Diskussion ausgelöst hat (mehr dazu hier), warnt jetzt der Bundesverband Praktizierender Tierärzte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) davor, ihrerseits die gültigen Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) auf das FEI-Niveau zu senken.
Wie das Journalistenbüro animal-health-online meldet, beabsichtigt die FN, in Kürze ihre ADMR den weniger restriktiven Vorschriften der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) anzupassen.

Das sei inakzeptabel, weil dadurch "Gesundheit und Wohlbefinden der im Wettkampfsport eingesetzten Pferde beeinträchtigt" und "krankheitsbedingte Leistungsschwächen und Schäden ebenso unbeachtet wie notwendige Zeiten der Rekonvaleszenz" blieben durch die Möglichkeit der Anwendung bislang verbotener Substanzen bzw. nicht mehr einzuhaltender Karenzzeiten (mehr dazu hier).


In einem persönlichen Schreiben an FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau appelliere Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim Götz, persönlich dafür Sorge zu tragen, dass auf eine Herabstufung der ADMR in Anpassung an die FEI-Vorschriften verzichtet werde. „Ob die FN vor diesem Hintergrund wirklich ihre ADMR an die FEI-Regeln anpassen und so in Verruf geraten will, sollte sie sich gut überlegen“, betone Götz und verweise darauf, dass dies auch im Zuge einer zunehmend kritischen gesellschaftspolitischen Diskussion um Doping im Leistungssport äußerst kontraproduktiv wäre, schreibt aho weiter.

Dieser Appell des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte macht sehr eindrücklich darauf aufmerksam, auf welcher Flughöhe sich die Diskussion im Reiningsport eigentlich befindet. Während die NRHA USA sich seit 2005 im Rahmen ihres "Medication Programs" nicht imstande sieht, auf ihren Turnieren das Doping- und Medikationslevel der FEI durchzusetzen, wird die FN nun von Veterinärmedizinern gewarnt, ihre Regeln auf diesen Level herabzustufen.

Was eine Dopingdiskussion anrichten kann, hat die FN bereits vor einigen Jahren erfahren. Nach positiven Dopingtests bei den Springreiten bei den Olympischen Spielen 2004 und 2008 (mehr dazu hier) klagte der Hannoveraner Zuchtverband über gesunkene Kauflust: "Hobbyreiter überlegen sich, ob das noch der richtige Sport ist", zitierte der SPIEGEL in einem großen Bericht (mehr dazu hier).



Während aktuell die Vielseitigkeits- und Distanzreiter aufgrund von Todesfällen und leistungssteigerndem Doping in der öffentlichen Kritik stehen, ist eher die Medikation Auslöser für die Diskussionen im Reiningsport, denn vor allem der Einsatz von Phenylbutazone (Bute) steht im Vordergrund. NRHA Million Dollar Rider Todd Sommer argumentiert daher mit dem Wohl vor allem der jüngeren Pferde bei seinem Engagement gegen strengere Regeln in der NRHA USA: "Grade wenn die Pferde lange Strecken von 1.000 Meilen hinter sich haben und oft für Wochen auf hartem Boden stehen, haben sie Beschwerden am Rücken und in der Muskulatur, möchten wir ihnen etwas geben können, womit sie sich wohler fühlen auf der Show", meint Sommers (mehr dazu hier).

Ältere Pferde könnten durchaus auf solche Medikationen verzichten, erläutert Sommer weiter, denn "nur die älteren Pferde seien solide genug, um auch ohne Medikation einen 75er Score oder besser zu laufen". Ironischerweise haben die Amerikaner erst vor wenigen Tagen auf den Weltreiterspielen im französischen Caen diese Argumentation sehr ausdrucksvoll untermauert, als sie bislang ungeschlagen die Mannschaftswertung mit dem höchsten jemals erzielten Score für sich entscheiden wie auch alle drei Einzelmedallien gewannen (mehr dazu hier).

Damit wird aber offenbar, daß die eigentliche Ursache für die Kontroversen bei Doping und Medikation nicht allein im Reining- oder NRHA-Sport zu suchen ist, sondern vielmehr systemimmanent im Westernreitsport selber liegt. Anders als die klassischen Reitsportdisziplinen orientiert sich der Westernsport nicht an der Entwicklung von Pferd und Reiter, denn die Anforderungen, egal in welcher Klasse, sind für junge Juniorpferde genauso hoch wie die für die älteren Seniorpferde.

Solange also die - exemplarisch genannten - Reiningpattern für ein dreijähriges Pferd identisch sind mit dem des Seniorpferdes, so lange müssen diese jungen Pferde wohl medikamentiert werden, um die - zumindest in den USA herrschenden - Anforderungen erfüllen zu können, folgt man der Argumentation der Amerikaner. Das gleiche gilt für Pleasure-, Trail oder W. Ridingpferde, die als achtjähriges Seniorpferd dasselbe machen sollen wie als dreijähriges Juniorpferd, und ein paar Wechsel oder Trailstangen weniger in einer Green-Klasse sind da kaum nennenswert.

Zuende gedacht ließe sich das Problem wohl nur durch eine umfassende, vertikal aufgebaute Umstrukturierung des Westernreitsports lösen, die sich mit ihren Anforderungen an dem Alter und der Entwicklung der Pferde (und Reiter) orientiert.
Allerdings - ist das in dem fast ausschließlich von "Zucht"-Verbänden organisiertem und von Futuritys geprägtem Westernreitsport überhaupt gewünscht?





Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.

 


Fügen Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!

 

Quellewittelsbuerger.com
Weiterführende Links
Mehr Informationen zum Westernreiten in unserem Panorama-Forum
Reden Sie mit in unserem Diskussionsforum
Alle Begriffe des Westernreitens lesen Sie hier nach
Schlagen Sie nach - bei Wikipedia in über 100 Sprachen
Fremdwörter schnell erklärt - das Wörterbuch bei leo.org
 
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VereinInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 

 


Impressum© by wittelsbuerger.com / Disclaimer
Promotion