Der NRHA Germany-Vorstand hat heute die Informationen von wittelsbuerger.com vom 02.12.16 bestätigt, wonach das NRHA Nomination Program nicht in
den Dachverband EFRHA einfließen wird (mehr dazu hier)
und deutlich gemacht, daß "EFRHA in den nächsten Jahren nicht realisiert" wird. Im Zuge dessen wird die geplante, zweite Info-veranstaltung in Frankfurt abgesagt (mehr dazu hier).
Damit ist für den derzeitigen NRHA Germany-Vorstand das Scenario 1 ("Alles bleibt so wie es ist.") eingetreten mit der Aussicht, daß "Breeders Futurity und Derby mittel- bis langfristig in der Bedeutungslosigkeit versinken".
Ungeachtet der bisherigen Argumentation macht der Vorstand nun eine Kehrtwende um 180 Grad und will, vor den Neuwahlen auf der nächsten Mitgliederversammlung 2017, das "SSP zukunftssicher und noch attraktiver gestalten". Dazu werden jetzt die Mitglieder aufgefordert, ihre Anregungen an den Vorstand zu senden, ein erstes Konzept soll dann auf einer weiteren Informationsveranstaltung
im Februar 2017 vorgestellt werden.
Dabei bleibt abzuwarten, wieviel Kreativität und Engagement in diesem nun in Aussicht gestellten Vorschlag stecken wird, denn dieser Vorstand führte bereits im November 2015 ohne Mitgliedervotum die ersten Vorgespräche zu EFRHA und der damit verbundenen Auflösung des NRHA Germany SSP zugunsten des neuen Programms (siehe unten). Und ganz trennen mag man sich nicht von dem EFRHA-Gedanken: EFRHA sei ein "in der Zukunft erstrebenswertes Konzept, dessen Umsetzung und Ausgestaltung aber noch einige Zeit benötigen wird."
Was für den NRHA Germany-Vorstand also auf der Info-Veranstaltung im November nur ein "Scenario 1" war, ist für die NRHA Germany und ihre Züchter vor allem das Worst Case Scenario.
Mitten in der Vorbereitung zur kommenden Deck- und Zuchtsaison hat sich der Vorstand nicht nur deutlich gegen das 25 Jahre existierende Stallion Service Program positioniert, sondern ist durch die bisherige Informationspolitik für die massive Verunsicherung bei den Reiningzüchtern verantwortlich.
Hinzu kommt, daß der Vorstand der NRHA Germany sich für die Durchführung der NRHA European Futurity im kommenden Frühjahr verantwortlich zeichnet und damit neben personellen auch finanzielle Ressourcen in Anspruch nehmen muss. Damit bleibt nicht nur "alles so wie es ist", es ist ist ganz offensichtlich jetzt schlechter als vorher.
Die Mitteilung des NRHA Germany-Vorstandes im Wortlaut
"Liebe Mitglieder der NRHA Germany,
in den letzten Wochen und Monate wurden intensive Diskussionen über ein einheitliches europäisches Zuchtprogramm (EFRHA), die Zukunft des NRHA Germany Stallion Service Programmes (SSP) und über die Austragungsorte und Veranstalter der NRHA European Futurity und Derby geführt.
Während der 2016 NRHA Futurity in Oklahoma City hat das European Affiliate Council (EAC), die Vertreter der europäischen Reiningverbände, vornehmlich diese Themen in zwei Sitzungen beraten und letztendlich auch entschieden.
Die NRHA wird in den nächsten Tagen mit einer eigenen Pressemitteilung über die Entscheidungen bezüglich der NRHA European Futurity und des European Derbys informieren.
Die Mehrheit der in Oklahoma vertretenen Repräsentanten der europäischen Reiningverbände hat das Konzept von EFRHA als ein in der Zukunft erstrebenswertes Konzept und Ziel bewertet, dessen Umsetzung und Ausgestaltung aber noch einige Zeit benötigen wird. Das bedeutet konkret, EFRHA wird in den nächsten Jahren nicht realisiert werden. Die Einzahlung der Hengste ins SSP findet also wie in gewohnter Art und Weise statt.
Für die NRHA Germany stellt sich nun verstärkt die Aufgabe unser SSP zukunftssicher und noch attraktiver zu gestalten, um die NRHA Germany Breeders Futurity und das Breeders Derby als führende europäische Reiningveranstaltungen zu sichern und auszubauen. Der Vorstand wird bis Anfang nächsten Jahres einen Vorschlag erarbeiten, in dem selbstverständlich die Anregungen und Diskussionsbeiträge der Informationsveranstaltung vom 10.11.2016 in Frankfurt und die bisherigen Empfehlungen des SSP Komitees einfließen werden. Besondere Aufmerksamkeit und Priorität werden wir auf die Belange und Wünsche der „kleineren“ Hengstbesitzer legen. Wir wollen durch ein attraktives SSP möglichst viele von ihnen im SSP halten bzw. wieder zurückgewinnen. Wir bitten euch und fordern insbesondere Hengstbesitzer auf, eure Ideen und Vorschläge entweder per Email an ssp@nrha.de zu senden oder gerne die Vorstandsmitglieder direkt anzusprechen. Der Vorstand wird seinen Vorschlag auf einer Informationsveranstaltung Anfang Februar vorstellen. Der genaue Termin und Ort der Veranstaltung wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Die Informationsveranstaltung am 17.12.2017 erscheint uns aus den genannten Gründen nicht mehr sinnvoll und notwendig und findet nicht statt.
Der Vorstand wünscht bereits jetzt allen Mitgliedern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches 2017.
In diesem Sinne - Just rein it.
Der Vorstand der NRHA Germany eV"
Zeitlicher Ablauf
November 2015: Vorgespräche werden geführt zwischen Vertretern
aus Italien, Frankreich, Deutschland und inoffiziellen Vertreter
anderer Reining-Verbände
März 2016: "Europäisches Zuchtprogramm für Reiningpferde" wird
den europäischen NRHA-Affiliates vorgestellt
März 2016: Auf der Jahreshauptversammlung der NRHA Germany wird
das nicht thematisiert
24. Mai 2016: NRHA vergibt Organisation von European Futurity
und European Derby an neuen europäischen Reiningverband
15. Juni 2016: Mitglieder der europäischen Reiningverbände überrascht
über die Gründung eines neuen Dachverbandes
18. Juni 2016: Neuer Dachverband EFRHA wird bekannt gegeben
25. Oktober 2016: Interview mit Gerd Wilhelm löst kontroverse
Diskussionen aus