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Ob dabei etwas Wegweisendes herauskommen wird, ist fraglich, denn
zu den nationalen Mitgliedsverbänden der FEI gehört bspw. die
FN oder USEF, die wiederum in ihren Reining-Beiräten Vertreter
eben der Verbände sitzen haben, die aus den (Tochter-) verbänden
der AQHA oder NRHA kommen.
Es ist also kaum zu erwarten, daß die notwendigen Regeländerungen
hinsichtlich Anti-Doping, Animal Welfare und Stewards, die notwendig
wären, um den Reiningsport auf ein international anerkanntes Niveau
zu heben, tatsächlich angestoßen werden.
Die Reaktionen der AQHA und der NRHA
Die AQHA sieht keinerlei Fehlverhalten bei sich. "Das
Engagement der AQHA für den Sport, das American Quarter Horse
und das Wohlergehen des American Quarter Horse zu wahren, hat
oberste Priorität", sagte der Verband in einer Erklärung. „In
Bezug auf die in der Kooperationsvereinbarung angesprochenen Animal
Welfare-Regelungen entsprechen die Vorschriften und Praktiken
der AQHA, insbesondere diejenigen, die mit Stewards und Drogentests
zusammenhängen, diesen Anforderungen und erfüllen diese. Kurz
gesagt, unsere oberste Priorität als Reitervereinigung ist die
Gesundheit und das Wohlergehen unseres Sports und dieser großartigen
Rasse."
Konkreter wird die NRHA, die ebenfalls schon kurz nach dem Bekanntwerden der FEI-Nachrichten reagierte und generell noch "offene Türen" für ein neues Abkommen sieht. Das seitens der FEI aufgekündigte Abkommen habe lediglich die Weltreiterspiele, eine kleine Anzahl vor allem europäischer Turniere und Reining-Demos im Umfeld der olympischen Spiele betroffen, argumentiert der Verband.
Vor allem den Bestimmungen der FEI hinsichtlich des Stewarding und Medikationen macht die NRHA deutlich, auch in Zukunft am eigenen Regelwerk festhalten zu wollen - einer der Gründe für das Aufkündigen des Cooperation Agreement durch die FEI. Wörtlich heisst es: "Die NRHA hat in diesen Bereichen eigene Regeln und Richtlinien festgelegt, um das Wohlergehen des Pferdes während der NRHA-Veranstaltungen jederzeit zu schützen (...) und wird weiterhin geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese Vorschriften aufrechtzuerhalten und durchzusetzen, einschließlich ihrer eigenen Medikamentenvorschriften und Strafen."
NRHA-Statement bedeutet faktisch das Aus für den FEI-anerkannten Reiningsport auf internationalem Niveau
Damit wird deutlich, daß die Chance, daß einer oder beide der großen US-Verbände die Rückkehr in den FEI-anerkannten, internationalen Reiningsport findet, ausgesprochen gering ist. Die Bereitschaft der US-Amerikaner,
sich mit den internationalen Medikations- und Anti-Doping-Bestimmungen auseinander zu setzen, war jeher gering. Bereits mit Abschluß des Abkommens zwischen FEI und NRHA stemmten sich führende Reiningreiter in den USA dagegen (mehr dazu hier). Mitte 2014 gab der NRHA-Vorstand der Million Dollar Gang nach und verschärfte nicht die Medikationsbestimmungen, die mehr dem Regelwerk der Federation Equestre International (FEI) und der United States Equestrian Federation (USEF) anpasst werden sollten.
Und schon 2011 beendete die FEI schon einmal die Zusammenarbeit mit der NRHA USA, als es darum ging, einen gemeinsamen Nenner zum Umgang mit Doping und Medikation zu finden (mehr dazu hier).
Kurz gesagt: Die US-Amerikaner haben nur geringes Interesse an dem internationalen FEI-Sport, denn sie verdienen ihr Geld auf den Futuritys und Derbys in den USA. Daher war auch der vor einigen Jahren gestartete neue Verband in den USA, "USA Reining", als offizieller Anschlußverband der USEF und
von AQHA und NRHA USA als "direkte Pipeline für Leistungssportler in den internationalen Reiningsport" bezeichnet, ein Misserfolg. Angeführt von Pete Kyle, sollte USA Reining, zusammen mit der AQHA und NRHA USA,
wieder neuen Schwung in die internationale Reiningszene bringen, vor allem durch neue Events. Das wird jetzt wohl auch nicht mehr nötig sein.
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