|
Vom 19. bis 27. September
fand im oberpfälzischen Kreuth das deutsche Breeders Derby statt.
Die drei Trainer von Ludwig Quarter Horses aus Bitz waren gleich
mit 33 Pferden vor Ort. "Wir haben dieses Jahr so viele Pferde
dabei wie noch nie.", erzählt Grischa Ludwig vor dem Turnier.
"Die Woche wird für uns kein Zuckerschlecken." Sieben Pferde stellen
die Trainer vom Schwantelhof selbst in den Derby-Klassen für fünf-
bis achtjährige Pferde vor. "Wir haben sehr viele gute Pferde
dabei und für uns zählt es, möglichst viele ins Finale zu bekommen.",
so Grischa Ludwig zu seinen Erwartungen. Und das ist bereits eine
Herausforderung an sich, denn von den 38 genannten Profi-Startern
in Level 4, dürfen nur 15 Reiter-Pferd-Paare ins Finale einziehen.
Dabei ist das Level 4 auf Reining-Turnieren die höchste und am
härtesten umkämpfte von vier Kategorien. Die Aufteilung der Reiter-Pferd-Kombinationen
erfolgt in Stufen nach dem bisher errittenen Preisgeld des Reiters.
Je mehr Preisgeld ein Reiter im Laufe seiner Karriere gewinnt,
desto höher wird das Level. Hat der Reiter noch ein niedriges
Level, zum Beispiel Level 1, darf er freiwillig in höheren Levels
antreten.
Am vergangenen Dienstag fanden die Qualifikationsritte für die
Profis aus Bitz statt. Niklas Ludwig ging mit dem Hensgt Whiz
N Spook an den Start, sein jüngerer Bruder Levin Ludwig startete
den Wallach GD Smart Chic Whiz, sowie die Stute ARC Shesgunnasparkya,
mit der er bereits das Schweizer Derby gewonnen hat und Cheftrainer
Grischa Ludwig hatte ursprünglich zwei Pferde für die Qualifikation
eingeplant: Den fünfjährigen Einsteins Resolve sowie den fünfjährigen
Gunnanicya MM JB. Doch das hat sich kurzfristig geändert. Die
LQH-Amateurreiterin Fabienne Kuratli hat es mit ihrem fünfjährigen
Alpha Top Gun nicht ins Finale geschafft, daher hat sich der Trainer
vom Schwantelhof kurzerhand dafür entscheiden das Pferd selbst
nochmal vorzustellen. "Fabiennes Pferd ist eines der besten Amateurpferde,
die ich je geritten bin, deswegen glaube ich, dass wir gemeinsam
gute Chancen auf das Finale haben.", erklärt Ludwig vor der Qualifikation.
Und der amtierende FEI-Doppel-Europameister hat mit seiner Annahme
recht. Mit einer ausgezeichneten Bewertung von 219,5 belegte er
mit dem Palomino-Hengst Platz 6 in der Qualifikation und sichert
sich somit einen Platz im Finale. Doch damit nicht genug! Der
Schwabe ritt auch seine beiden anderen Pferde punktgleich auf
219,5 und schaffte so mit allen drei Pferden den Einzug ins Finale
im Level 4. Auch der jüngste LQH-Trainer Levin Ludwig konnte sich
gegen die Konkurrenz durchsetzen und ritt seine beiden Pferde
ins Finale. Mit der Stute ARC Shesgunnasparkya landet er mit einem
großartigen Score von 219 nur knapp hinter seinem älteren Bruder
und übernahm damit, gemeinsam mit seinem Kollegen Emanuel Ernst,
die Führung im Vorlauf Level 3. Für den dritten LQH-Trainer Niklas
Ludwig und Whiz N Spook hat es leider nicht gereicht. Mit einer
Wertung von 213,5 verpassten sie knapp den Einzug ins Finale.
Der Schwabe zeigt sich nach der Qualifikation enttäuscht: "Wir
hatten einen sehr guten Ritt und haben nicht gepatzt. Es ist schade,
dass es nicht fürs Finale gereicht hat, aber die Konkurrenz war
extrem stark." Doch vorbei war das Turnier für den 27-Jährigen
damit noch nicht, denn alle Nicht-Finalisten durften am Samstag
in einer Derby Jackpot-Klasse erneut antreten. Diese Chance hat
sich der Jungtrainer nicht nehmen lassen und ist noch einmal an
den Start gegangen. Und das erfolgreich: Mit einem Vorsprung von
vier Punkten sicherte er sich auf Whiz N Spook den Sieg in Level
3 und 4.
Am Samstag Abend wurde es dann auch für seine beiden Brüder und
Kollegen ernst. "Im Vorlauf haben unsere Pferde gezeigt, dass
sie sehr konstant sind und vorne mithalten können. Im Finale werden
die Karten aber neu gemischt und wir müssen auf jeden Fall nochmal
Vollgas geben.", erklärt Grischa Ludwig vor seinem Start. Gesagt,
getan. Beide LQH-Trainer ritten ihre insgesamt fünf Pferde souverän
durch das Finale. Levin Ludwig blieb trotz zweier fehlerfreier
Ritte hinter seiner Bewertung im Vorlauf zurück. Mit dem Achtjährigen
GD Smart Chic Whiz erritt er 214,5 Punkte und landete damit auf
Platz 9 in Level 3. Gemeinsam mit ARC Shesgunnasparkya bekam er
einen Punkt mehr und sicherte sich damit Platz 12 in Level 4 und
Platz 6 in Level 3. "Ich bin sehr zufrieden mit beiden Pferden.
Wir haben uns gegen eine starke Konkurrenz ins Finale gekämpft
und eine gute Leistung abgeliefert. Bei der Bewertung hatte ich
mir ein paar Punkte mehr erhofft, aber vier unserer Pferde unter
den Top 15, darauf können wir stolz sein.", berichtet der jüngste
LQH-Trainer, Levin Ludwig, nach dem Turnier. Auch sein älterer
Bruder Grischa Ludwig zeigt sich nach dem Finale erfreut. Mit
dem fünfjährigen Einsteins Resolve und einer Bewertung von 220,5
landete er auf Platz acht in Level 4. "Ich bin mit dem Hengst
sehr zufrieden. Nachdem er mit meinem Bruder Levin bereits sehr
erfolgreich in Level 1 und 2 war, entwickelt er sich zu einem
konstanten Level 4 Pferd.", erzählt der Profi nach dem Turnier.
Doch der Cheftrainer vom Schwantelhof hat noch mehr Gründe sich
zu freuen, denn auch mit seinen beiden anderen Pferden erzielte
er sehr gute Platzierungen. Gemeinsam mit Alpha Top Gun erritt
er eine Wertung von 221 und sicherte sich somit Platz 6 in Level
4. Und Ludwig übertraf sich selbst nochmal. Im Sattel des fünfjährigen
Gunnanicya MM JB aus der LQH-Zucht zeigte der Schwabe herausragenden
Reining-Sport, der mit einem Score von 223 und dem Bronzerang
in Level 4 belohnt wurde. Das Duo musste sich nur den beiden Belgiern
Bernard Fonck auf Spook Sunburst und seiner Frau Ann-Fonck-Poels
auf Shiners Voodoo geschlagen geben, die sich mit Wertungsnoten
von 223,5 und 224 die zwei vordersten Plätze sicherten. "Es freut
mich unwahrscheinlich, dass wir zeigen konnten was in Gunnanicya
steckt. Das Pferd begeistert mich immer wieder, denn er will kämpfen
und besser werden. Deswegen konnten wir uns gegen viele Hochkaräter
durchsetzen.", erzählt Grischa Ludwig begeistert nach dem Finale.
Der Trainer aus Bitz hat auch allen Grund stolz zu sein, denn
der fünfjährige Hengst ist ein in zweiter Generation LQH gezogenes
Pferd und wurde in Bitz großgezogen und trainiert.
Doch nicht nur das Trainer-Trio kehrt erfolgreich nach Schwaben
zurück, sondern auch die LQH-Amateurreiter haben einige Schleifen
abgeräumt. Nach den Qualifikationsritten am Montag stand fest,
dass es fünf Amateure ins Finale geschafft haben, davon vier unter
den Top 10. Und auch im Finale konnten sich die LQH-Schützlinge
durchsetzen. In Level eins belegte Georg Wiedenhofer auf Rufanpowerful
mit einer Wertung von 207 Platz 17, Jan Luca Waizenegger mit Nu
Chex Dot Com erritt 212 Punkte und sicherte sich somit Platz 8,
Lucie Lina Egenter belegt mit einem halben Punkt Vorsprung Platz
6 und George Sternberg Allen wurde für seinen großartigen Ritt
mit A Shining Gun mit einer Wertungsnote von 216 und Platz 4 belohnt.
Nur eine Amateurreiterin aus dem LQH Team konnte diese Leistung
noch toppen. Georgia Wilk erzielte mit einem tadellosen Ritt auf
MS Chic Peppy Fritz eine herausragende Wertungsnote von 217 und
gewann damit das Jugend-Derby und setzte sich auch in Level 1
gegen die ältere Konkurrenz durch. Sie musste sich nur Nikolai
Stiller auf Hollywood Gunrunner geschlagen geben und nimmt zu
ihrem Sieg einen hervorragenden zweiten Platz mit nach Hause.
Alle Amateure wurden darüber hinaus noch in den anderen drei Levels
platziert. "Wir fahren sehr zufrieden nach Hause.", resümiert
LQH-Chef Grischa Ludwig. "Die NRHA Germany hat ein großartiges
Turnier auf die Beine gestellt und es hat uns LQH-Trainern riesengroßen
Spaß gemacht, aber jetzt brauchen wir alle etwas Schlaf. Denn
selbst Pferde vorstellen und eine intensive Betreuung unserer
Amateurreiter ist ein Mammutprogramm." Das Trainer-Trio hat nun
bis zum 10. Oktober Zeit sich im heimatlichen Bitz von dem vergangenen
Turnier zu erholen, bevor es erneut in die Oberpfalz geht. Das
nächste Mal mit Jungpferden im Gepäck.
Fügen
Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!
|