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by wittelsbuerger.com / FN-Press


Lausanne/Bremen/Dortmund (fn-press). Die Westernturniere in Bremen und Dortmund haben vom Weltreiterverband (FEI) den Status Internationaler Reining-Turniere – kurz CRI (Concours de Reining International) - erhalten. Damit gehören Bremen und Dortmund zu den Pionieren in Sachen internationaler Entwicklung der Reining als FEI-Disziplin, richten sie doch die ersten CRI weltweit überhaupt aus. Neben der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Reining, bieten Bremen und Dortmund den Reitern nun auch die Chance, sich auf dem CRI für das Finale der neuen – hochdotierten - World Reining Masters 2004 in Oklahoma City/USA zu qualifizieren.

Der CRI Bremen findet im Rahmen des Kampmann Pferdesportfestival (27. bis 28. Februar) in Bremen statt. Der erste CRI in Deutschland feiert am Freitag, den 27. Februar, voraussichtlich um 18 Uhr Premiere. Dortmund erlebt gleich zwie Premieren. Zum einen findet erstmals anlässlich des Internationalen Reitturniers in der Westfalenhalle auch ein Westernturnier statt. Zum anderen hat die Veranstaltung vom 12. bis 14. März in Dortmund gleich den Titel CRI Dortmund. Die internationale Reiningprüfung ist hier voraussichtlich am Freitag, den 12. März ab 18 Uhr zu sehen. Beide CRI entsprechen der Kategorie B, das heißt sie können mit maximal 14.999 Schweizer Franken dotiert sein. Bei CRI der Kategorie A müssen mindestens 15.000 Schweizer Franken Preisgeld im Topf sein.

CRI sind im FEI-Reglement schon lange enthalten. Allerdings wurden bisher keine veranstaltet. Um die CRI zu promoten, hat die FEI im vergangenen Jahr dann die World Reining Masters ins Leben gerufen, die den Weltcups in Springen, Dressur und Fahren vergleichbar ist. Jährlich gibt es ein Finale, das im Wechsel in den USA und Europa ausgetragen wird. Nur über diese CRI qualifizieren sich Teilnehmer für das Masters Finale. Am Finale können auch nur Reiter aus Ländern teilnehmen, die ein CRI ausrichten. Eine Vorgabe, mit der die FEI erreichen möchte, dass möglichst viele CRI entstehen und internationale Verbreitung finden. Für die Deutschen stehen die Chancen mit Blick auf ihre internationale Rolle also in jeder Hinsicht gut. Sie machen CRI und da sie bei der WM unter den fünf besten Mannschaften waren (Platz vier), können sich sogar zwei Reiter für das Finale in Oklahoma City qualifizieren und um das sechsstellige Preisgeld kämpfen.

Mit den CRI setzt die FEI in der Reining weiter Strukturen um, wie sie auch in anderen FEI-Disziplinen bekannt sind. 2002 wurden die ersten Weltmeisterschaften Reining bei den Weltreiterspielen in Spanien ausgetragen. Letztes Jahr gab es die ersten Europameisterschaften, die für Deutschland gleich mit Doppelgold als Riesenerfolg ausgingen. Während die WM momentan noch im Vierjahresrhythmus ist – erst 2006 in Aachen bei den Weltmeisterschaften der sieben FEI-Disziplinen treten auch die weltbesten Reiner wieder gegeneinander an, finden kontinentale Championate wie die EM im zweijährigen Turnus statt. Auch Nationenpreis-Turniere gibt es in der Reining schon. CRIO (Concours de Reining International Official) fanden zum Beispiel schon in Deutschland, den USA und Italien statt. Diese internationalen Reining-Turniere mit offizieller Mannschaftswertung werden nur einmal pro Jahr und Land vergeben.

Die Entwicklung der Reining als FEI-Disziplin ist rasant. Im Jahr 2000 wurde die Dressur der Westernreiter ins Programm des Weltreiterverbandes aufgenommen wurde. Natürlich hat es auch vorher Turnier- und Prüfungsstrukturen gegeben. Allerdings konnten an diversen Welt- oder Europameisterschaften nur Mitglieder eines Verbandes teilnehmen. So gab es dann pro Disziplin jedes Jahr zum Beispiel mehrere Europameister Reining, die aber gar nicht gegen die besten Europas, sondern nur gegen die besten ihres Verbandes in Europa geritten waren. Als FEI-Disziplin ist die Reining aber rasse- und verbandsübergreifend. Das heißt, bei FEI-Weltmeisterschaften kämpfen tatsächlich die besten Reiner der Welt – egal welchen Verbandes oder ob im Sattel eines Quarter Horses, Appaloosas, Paints oder Westfalen - teil.

Die nationalen Strukturen sind längst ebenso angepasst. Die Reining wurde als Spitzensportdisziplin in das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) aufgenommen. Die erste rasse- und verbandsübergreifende DM fand in jenen Jahr statt, als die Reining FEI-Disziplin wurde. Sportfachlich wird die Reining durch einen eigenen DOKR-Disziplinbeirat gemanagt, dem neben von den Reitern gewählten Aktivensprechern, Vertreter aller deutschen Westernreit- und –zuchtverbände angehören.

Der DOKR-Disziplinbeirat Reining beruft zum einen die Kaderreiter. Zum anderen vergibt er die Deutsche Meisterschaft; er bestimmt Qualifikations- und Sichtungswege; er sichtet und nominiert Reiter für die Championate. Er spielt auch eine Rolle bei den CRI und CRIO. Reiter können nicht direkt und selbst bei einem CRI oder CRIO nennen. Die Nennungen erfolgen über die FN. Gibt es für ein CRI mehr deutsche Interessenten als teilnehmen können, entscheidet der Beirat über die Nominierungen. Der Beirat bestimmt auch, welche Reiter die deutschen Farben bei einem Nationenpreisturnier (CRIO) vertreten sollen. Voraussetzung für die Teilnahme an einem CRI oder CRIO ist zudem, dass der Reiter eine FN-Lizenz besitzt.

Übrigens: Aller guten Dinge sind drei. Auch der Regionalverband Bayern der NRHA – der Deutsche Reining Verband – hat sich bei der FEI um ein CRI beworben. Wenn es klappt, findet also vom 2. bis 5. September in Kreuth noch ein CRI statt.

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