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Westernreiten - Ranchpferde ausbilden und trainieren, Teil 3
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Ute Holm ist mehrfache Deutsche und Europäische Meisterin in verschiedenen Westerndisziplinen. Sie ist NCHA- und NRCHA-Richterin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens der EWU und EWU-Trainerin mit A-Trainer-Lizenz.

Ute Holm ist
wittelsbuerger.com-Expertin,
mehr dazu hier.

Die Ranchhorse-Disziplinen im Training

Die Rancharbeit ist faszinierend, aber auch umfangreich. Der RHV- Reiter zeichnet sich durch sein viel- seitig ausgebildetes Pferd aus, jedoch empfehle ich jedem Reiter mindestens eine Fortbildung auf dem jeweiligen Spezialgebiet mitzumachen. Das beste Beispiel ist das Ropen: So ist es wichtig, den richtigen Umgang mit dem Lasso (Rope) zu erlernen, um Unfällen vorzubeugen. Wird das Lasso vom Pferd aus geworfen, muss dem Reiter vorher klar sein, dass zum Beispiel die Augen seines Pferdes nicht geschützt sind und er sein Pferd durch einen Schlag mit dem Lasso nicht nur erschrecken, sondern auch verletzen kann. Sollte allerdings ein erschrecktes Pferd dem Reiter das Lasso durch die Hand ziehen und im schlimmsten Fall die Finger abklemmen, dann ist das für beide eine schlechte Erfahrung. Mein Rat: Anfänger sollten immer Hand- schuhe tragen und Pferd und Reiter sollten sich unbedingt von einem erfahrenem „Roper“ die richtigen Tricks und Kniffe zeigen lassen, so bleibt der Spaß erhalten. Das Lassowerfen ist also eine Sache, die geübt werden will.

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Ranchhorse-Trail

Fangen wir mit dem Trail in einer Ranchhorse Versatility Competition an: Hier sind typische Situationen aus der täglichen Rancharbeit zu bewältigen. Es sollen mindestens sechs verschiedene Aufgaben an Naturhin- dernissen geritten werden. Falls kein Naturtrail (geeignetes Gelände!) vor- handen ist, können Hindernisse auch in der Halle aufgebaut werden. Die Richter möchten ein williges Ranch- pferd in den drei Grundgangarten sehen, das sich entsprechend natürlich an den Hindernissen zeigt. Eines muss ich noch vor dem Training der einzel- nen Aufgaben ansprechen: Schenkel- gehorsam ist nicht nur die Vorausset- zung für die Bewältigung eines Trails, sondern etwas Grundsätzliches in der Reitausbildung. Das Pferd sollte in den Seitengängen trainiert sein, bevor es an schwierigere Aufgaben herange- führt wird.

Wie übe ich für den RHV-Trail? Vorschläge von Ute Holm: Brücke oder Wasser

Bevor Sie diese Übung in Angriff nehmen, sollte Ihr Pferd gut an den Schenkelhilfen und Zügelhilfen ste- hen. So geben Sie Ihrem Pferd Sicher- heit und zeigen ihm den Weg. Es lernt, dass die vermeintlich gefährlichen Situationen nicht wirklich gefährlich sind, sondern eben bis zu diesem Zeitpunkt nur eine unbekannte bzw. ungewohnte Situation. Einige Pferde lernen vom Boden aus besser. Geht das „Leittier“ Mensch voran, können sie diesem gut folgen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich meist um Pferde handelt, die sehr solide am Boden geschult wur- den, jedoch noch nicht ganz so gut an den Reiterhilfen sind. Ihr Pferd darf an einem Hindernis schnuppern und darf auch mal nur einen Huf ins Wasser nehmen, um diesen sofort wieder herauszuziehen. Geben Sie Ihrem Pferd diese Chance, lassen Sie es jedoch nicht vom Hindernis abwenden. Je mehr sich Ihr Pferd mit dem Hindernis beschäftigt, um so selbstverständlicher wird es dieses überwinden.

Ich lasse die jungen Pferde – falls möglich – auch seitlich über eine Brücke (oder andere Hindernisse) gehen oder einfach mal durchs Wasser springen. Nach einiger Zeit werden sie sicher und lassen sich deutlich besser dirigieren. Haben Sie ein Pferd, das gar nicht ans Wasser oder eine Brücke heran möchte, reiten Sie es in kleinen Volten und mit Schenkelweichen etwas entfernt vom Wasser. Je näher Sie ans Wasser kommen, umso ruhiger reiten Sie gerade auf das Wasser zu und geben dem Pferd Zeit, sich das „Hindernis“ anzusehen. Je weiter es sich entfernt, je intensiver reiten Sie. So wird es für das Pferd beim Hinder- nis „angenehmer“ und etwas anstren- gender, je weiter es sich davon entfernt. Nach kurzer Zeit nähert es sich gerne dem Hindernis.

Pferde sind Herdentiere! Geht ein ruhiger, erfahrener „Kumpel“ voraus, gibt das schneller Vertrauen in neuen Situationen. Die Funktion eines Leittieres, eines sogenannten „Schlepper- Pferdes“ machen wir uns noch öfters zunutze. Sollte Ihr Pferd trotz des oben empfohlenen Trainings nicht ins Wasser gehen, können Sie also einem erfahrenen Pferd hinterher reiten und Ihr „Angsthase“ wird – anfangs zöger- lich – bald jedoch mutiger folgen.








Westernreiten: Ranchpferde ausbilden und trainieren
176 Seiten, 265 x 230 mm, 11 sw-Abbildungen, 238 Farbabbildungen, 15 Strichzeichnungen
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Quelle wittelsbuerger.com

 

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Teil 1: Ranchhorse-Trail