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(aid) – Regelmäßig endet der letzte Tag des Jahres mit Krach, Qualm und bunten Lichtern. Und mit dem Silvesterfeuerwerk kommt bei vielen Tieren auch die Angst. Vor allem das Fluchttier Pferd mit seinen empfindlichen Sinnesorganen nimmt die optischen, olfaktorischen und akustischen Reize sehr intensiv wahr. Die flackernden Lichtreflexe von Raketen und die ungewohnten Geräusche der Böller können dann neben dem fremdartigen Geruch der Pyrotechnik schnell zum Auslöser akuter Angstzustände werden. Diese äußern sich in einer erhöhten Herzfrequenz, Schwitzen, erweiterten Nüstern und erregtem Umherlaufen.
„Fireworks in Zwickau“ von André Karwath aka Aka - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons.
Eine Gewöhnung der empfindsamen Tiere ist aufgrund des Jahresabstands so gut wie unmöglich. Allerdings kann mit Hilfe eines belohnungsgesteuerten Gelassenheitstrainings für eine Entschärfung der Stress-Situation gesorgt werden. Die Angst vor den Böllern kann beispielsweise mit Hilfe von Tonaufzeichnungen unterschiedliche Knallkörpern reduziert werden, die rechtzeitig und regelmäßig beispielsweise zu den Fütterungszeiten abgespielt werden. Die tiefe, langgestreckte Halshaltung und die Kaubewegungen bei der Futteraufnahme wirken grundsätzlich beruhigend auf das Tier, so dass der Lärm nicht mehr als so stark belastend empfunden wird. Dieses Phänomen können sich Pferdebesitzer und Reiter auch am Silvesterabend zunutze machen: Großzügig bemessene Raufuttergaben helfen bei der Ablenkung und beruhigen die Vierbeiner. Junge bzw. unerfahrene Tiere sollten in dieser Nacht nicht unbedingt mit besonders ängstlichen Artgenossen untergebracht sein, denn deren extreme Angstreaktion kann sich leicht auf die Jungpferde übertragen.
Weidepferde sind in dieser Zeit möglichst weit entfernt und außerhalb von Ortschaften unterzubringen. Nicht nur, aber vor allem an Silvester ist die Hütesicherheit, also ein ausbruchsicherer Zaun, zwingend zu gewährleisten. Das gilt insbesondere auch bei der Paddock (Trail)- und Offenstallhaltung.
Bei der Unterbringung in einer Box lassen sich durch das Verschließen und Abhängen von Fenstern und Türen Außenreize erheblich verringern. Für an Boxenhaltung weniger gewöhnte Pferde könnte sich die Stallunterbringung jedoch noch stressiger auswirken.
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z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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