(aid)
- Stress scheint eine große Rolle für an Kotwasser leidende Pferde
zu spielen, so das Ergebnis einer aktuellen Feldstudie aus Deutschland.
Die am Fecal Water Syndrom (FWS) erkrankten Tiere setzen nicht
nur Kot ab, sondern ihnen läuft zusätzlich noch Flüssigkeit, sogenanntes
Kotwasser, aus dem After.
Lange
galten vor allem ein hoher Parasitendruck, die Fütterung von Heulage
oder Zahnprobleme als mögliche Ursache für Kotwasser. Wissenschaftler
der Ludwig-Maximilian-Universität in München konnten im Rahmen
ihrer Untersuchung jedoch keinen Zusammenhang zwischen diesen
Faktoren und dem Auftreten von FWS feststellen, berichtet das
Journal of Equine Veterinary Science. Vielmehr scheint das Management
der Tiere Einfluss auf die Erkrankung zu haben.
Für
die Studie füllten 42 Besitzer von an Kotwasser leidenden Pferden
einen Fragebogen über ihr Tier aus. Mit 37 Eigentümern von klinisch
gesund wirkenden Stallgefährten führten die Wissenschaftler Interviews
auf Basis der gleichen Fragen durch. Von allen Pferden wurden
Kot- und Blutproben genommen und analysiert.
37
der „FWS-Pferde“ waren in Gruppenhaltung untergebracht. Eine überraschend
hohe Anzahl der Eigentümer stufte ihre Vierbeiner eher im unteren
Bereich des Sozialgefüges innerhalb der Herde ein. 40 Prozent
der an Kotwasser leidenden Pferde rangierten demnach an der letzten
oder vorletzten Position in der Hierarchie – im Vergleich zu vier
Prozent nicht erkrankter Tiere der Vergleichsgruppe.
Zwischen
der Versuchsgruppe und ihren Stallgefährten aus der Kontrollgruppe
gab es hinsichtlich der parasitologischen und der Serum-Untersuchung
keine signifikanten Unterschiede. Auch bei der Fütterung der Pferde
konnten die Wissenschaftler keine Prädisposition für Kotwasser
identifizieren. Allerdings verteidigten 62 Prozent der betroffenen
Tiere ihr Futter nicht gegenüber anderen Artgenossen, während
darauf in der Kontrollgruppe nur 27 Prozent der Pferde verzichteten.
Weiterhin waren Wallache und gescheckte Tiere mit Kotwasser überrepräsentativ
stark vertreten.
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gerne weiter,
z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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