(fn-press).
Aufgrund aktueller Ausbrüche von Influenza bei Pferden in verschiedenen
europäischen Ländern, unter anderem in Deutschland, hat der Weltreiterverband
FEI noch einmal an Pferdehalter appelliert, ihre Tiere regelmäßig
gegen das Virus impfen zu lassen. „Die Impfung von Pferden gegen
Influenza ist der Schlüssel zur Bekämpfung der Ausbreitung des
Virus“, sagte Göran Åkerström, leitender Veterinär der FEI. „Es
ist wichtig, dass alle Pferde geimpft werden, unabhängig davon,
ob sie an Turnieren teilnehmen oder mit anderen Pferden in Kontakt
kommen.“ Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Deutsche
Reiterliche Vereinigung (FN) auf ihren Internetseiten.
Die Influenza ist eine Virus-Erkrankung des gesamten Atmungsapparates.
Sie ist hoch ansteckend und gefährdet ganze Bestände vor allem
nicht oder nicht korrekt geimpfter Pferde. Die Symptome sind starker,
trockener Husten, hohes Fieber, Nasenausfluss und geschwollene
Lymphknoten. Im Extremfall führt die Influenza zu chronischem
Husten und bleibenden Schäden an den Atemwegen. Influenzaviren
sind weltweit verbreitet. Alljährlich erkranken Pferde aufgrund
einer Infektion mit diesen Viren. „Wie auch in den aktuell auftretenden
Fällen handelt es sich dabei zumeist um nicht geimpfte Pferde“,
erläutert Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der FN-Abteilung
Veterinärmedizin und Tierschutz. „Es ist daher unabdingbar, den
gesamten Pferdebestand zu impfen. Nur durch eine korrekte Grundimmunisierung
und regelmäßige Wiederholungsimpfungen kann das Immunsystem genügend
Antikörper bilden, um einen Ausbruch der Infektion vorzubeugen
oder abzuschwächen.“ Fünf bis sechs Monate nach der Wiederholungsimpfung
sinkt die Menge der Antikörper. Der Schutz kann danach noch ausreichend
sein, um das Einzeltier vor Symptomen der Erkrankung zu schützen
(klinischer Schutz). Ein virologischer Schutz ist in den meisten
Fällen dann jedoch nicht mehr gegeben, das heißt im Falle einer
Ansteckung wird das Pferd nicht merklich krank, scheidet aber
Viren aus und ist Ansteckungsquelle für weitere Pferde.
Die Influenzaviren besitzen die Fähigkeit, ihre Eigenschaften
von Zeit zu Zeit zu verändern. Daher sind wiederkehrende Überprüfungen
der an den aktuellen Ausbrüchen beteiligten Virenstämmen notwendig,
um gegebenenfalls neue Impfstämme in die Impfstoffe zu übernehmen.
Zurzeit ist in Deutschland nur ein Impfstoff verfügbar, der die
beiden von der Welttiergesundheitsorganisation (OIE) empfohlenen
Influenza-Stämme enthält. Werden andere als die im Feld kursierenden
Influenza-Stämme im Impfstoff verwendet, kann der Organismus dennoch
eine gewisse Immunität (sog. Kreuzimmunität) gegen die kursierenden
Stämme entwickeln. Diese ist umso höher, je höher die Menge der
Antikörper zum Zeitpunkt einer Ansteckung ist, d.h. die Impfung
darf nicht lange zurückliegen.
Für Pferde, die am Turniersport teilnehmen, schreibt die FN die
Influenza-Impfung nach erfolgter Grundimmunisierung alle sechs
Monate vor. Der Grund ist einfach: Die Impfung gegen Influenzavirusinfektionen
ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die einzige Maßnahme,
um speziell bei Pferden im Sport, die Infektion, das Auftreten
der Erkrankung und deren Ausbreitung zu verhindern. Geregelt ist
die Impfvorschrift in der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO). Nähere
Informationen finden sich in den Durchführungsbestimmungen. Pferde,
die nicht im Turniersport eingesetzt werden und selten mit Pferden
aus anderen Beständen zusammentreffen, sind einem geringeren Infektionsdruck
ausgesetzt, sodass nach der korrekten Grundimmunisierung eine
Impfauffrischung einmal jährlich ausreichen kann.