Alle AQHA-Shows aus dem Jahr 2013 sind bei der AQHA verarbeitet, und die Betrachtung der vergangenen Saison verzeichnet
deutlich weniger Turniere und Starter, einen massiven Rückgang im Einsteiger- und Jugendsport und keine Aussicht auf Besserung.
Dem entgegen bilanziert die EWU für 2013 zum fünften Mal in Folge einen Zuwachs sowohl an Startern wie auch Turnieren, und der hohe Anteil an Quarter Horses (ca. 65%)
dabei zeigt, daß die Entwicklung kein allgemeiner Trend ist, sondern der Quarter Horse-Sport sich mitten in einem Umbruch befindet.
In einer neuen, mehrteiligen Serie analysiert wittelsbuerger.com den Westernreitsport in Deutschland, zeigt die langfristigen Veränderungen auf und erläutert, was die Züchter, Besitzer und Turnierreiter von Quarter Horses in der Zukunft erwartet.
Teil 3: DQHA und EWU - die beiden größten Westernverbände im Vergleich
Der Abstand zwischen DQHA und EWU hat sich in zehn Jahren verdoppelt
69% aller deutschen Starts auf Quarter Horses sind nicht auf den Rasseturnieren der AQHA zu finden, sondern den mit 9.026 Mitgliedern größten Verband Europas, der EWU (mehr dazu hier).
Dass es sich dabei um keine Momentaufnahme handelt, sondern um eine tiefgreifende Veränderung, zeigt die Entwicklung der letzten zehn Jahre.
Der Abstand zwischen der DQHA und der EWU hat sich seit 2003 mehr als verdoppelt, und er wäre ohne den staatlich verordneten Mitgliederzuwachs der DQHA durch die Equidenpaß-Ausstellung wohl noch viel größer.
Nur in Bayern hat die DQHA (noch) mehr Mitglieder als die EWU
Den 15 EWU-Landesverbänden stehen acht DQHA-Regionalgruppen gegenüber, und in manchen Bundesländern ist der Abstand bereits gewaltig: In Niedersachsen ist die DQHA 837 Mitglieder groß, die EWU hat dort aber bereits 1.917 Mitglieder.
Nur in Bayern hat die DQHA (noch) mehr Mitglieder als die EWU.
Die EWU hat vor allem im Norden und Westen einen Vorsprung
Würde man die beiden Verbände mit Parteien vergleichen, dann wäre die DQHA wohl die CSU: Sie ist vor allem im Süden stark und hat konsequenterweise dort auch ihre Geschäftsstelle.
Die EWU als CDU ist vor allem im Nord-Westen der Republik dominant.
Die EWU stattet ihre Landesverbände mit wesentlich mehr Geld aus
Der Abstand der beiden Verbände hat aber eine zusätzliche Hebelwirkung bei der finanziellen Ausstattung in den regionalen Vertretungen. Durch die Abgabenstruktur der Mitgliedsbeiträge in die Landesverbände bzw. Regionalgruppen ist der finanzielle Effekt eines Neumitgliedes bei der EWU sechsmal höher als bei der DQHA.
Die EWU-Landesverbände haben einen deutlich höheren Spielraum
Konkret bedeutet das: In Nordrhein-Westfalen steht der EWU nahezu das Zehnfache dessen zur Verfügung, das die DQHA-NRW ausgeben kann. Und während die DQHA-NRW derzeit 5,50 EUR je Mitglied erhält, bekommen die Kollegen im EWU-Landesverband rd. 40 EUR.
Das bedeutet aber auch: Jedes Mitglied weniger schränkt den finanziellen Spielraum deutlich weiter ein.
Vor diesem Hintergrund ist die heute veröffentlichte Nachricht der EWU, 60.000 € an ihre Landesverbände als einmalige Sonderzahlung ausgezahlt zu haben, mehr als nur ein Symptom für eine prosperierende EWU, denn:
Auf der Klausurtagung der DQHA-Regionalgruppen im Januar 2014 wurde die Erhöhung der Regionalgruppengelder "angedacht" - um 1 EUR auf 6,50 EUR je Mitglied, Summe: 6.384 EUR.
Was bedeutet das in Zukunft für die Züchter, Trainer und Reiter von Quarter Horses?
In den nächsten Tagen folgen die weiteren Teile der Serie mit Zahlen und Fakten rund um Quarter Horses in Deutschland!