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Offener Brief vom BREEDERS CHRONICLE, Chefredaktion Raimund Hesse
Per E-Mail:
An den 1. Vorsitzender der NRHA, Herrn Jörg Schönfeld
zur Kenntnis mit Kopie an die Vorstände der Verbände DQHA, EWU, PHCG, ApHCG
und NSBA
Sehr geehrter Herr Schönfeld,
Ihre Auslegung auf der Website der NRHA lässt mich doch ein wenig wundern.
Ich gehe einmal davon aus, dass Sie noch nie im Fokus der Kollegen der
BILDzeitung standen, denn sonst wüssten Sie, wovon Sie reden. Wenn ich im
Stil der BILD arbeiten würde, hätten Sie als Vorsitzender der NRHA in dieser
Sache aber ganz schlechte Karten.
Da Sie auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung der NRHA selber betonten,
dass Sie wenig Ahnung von der NRHA etc. haben, wäre es aus Ihrer Sicht
sinnvoller, sich selber schlau zu machen, anstatt auf "Meinungen" aus
Kreisen zu hören, die generell Contra-BREEDERS CHRONICLE bzw. WITTELSBÜRGER
eingestellt sind - obwohl diese Kreise im letzten Jahr einen großen Nutzwert
in den vorgenannten Medien hatten, dieses auch nur am Rande!
Und bevor Sie uns "eklatante Fehler" unterstellen, sollten Sie doch einmal
Ihre eigene Position überdenken, und dabei die Fakten zu Rate ziehen:
1.) Wir haben keinen Reiter aufgefordert, beim nächtlichen Abreiten ein
Pferd so hart zu fordern, dass die Nachtaufsicht einschreiten musste.
2.) Wir haben kein Vorstandsmitglied der NRHA aufgefordert, diesen Vorfall
"zu vergessen".
3.) Wir haben Sie persönlich nicht aufgefordert, für ein Amt zu kandidieren,
von dem Sie keine Ahnung haben - obwohl (das waren sinngemäß Ihre Worte) Sie
viel Erfahrung im Umgang mit Medien haben - dann hätten Sie anders reagiert.
4.) Wir haben auch keine Regionalgruppe aufgefordert, uns deren Meinung
mitzuteilen, die kamen von alleine auf uns zu, nachdem Ihr Vorstand
größtenteils auf Tauchstation gegangen ist. Das trifft auch auf einige
Trainer zu, die schlicht und einfach die Faxen dicke haben.
Wenn Sie, Herr Schönfeld, mit Ihren Vorstandskollegen - mit Ihren Worten:
"erfahrene Leute" - aus welchen Gründen auch immer nicht klarkommen oder
sich verlassen fühlen, dann ist es auch nicht das Problem von BREEDERS
CHRONICLE oder von Herrn Wittelsbüger, sondern es ist Ihr Problem.
Zitat: "Wie soll der Sport nach vorne gebracht werden, wenn die begleitende
Presse so eklatante Fehler macht, und nur darauf wartet den Sport kaputt zu
machen?"
So so, Sie sind also der Meinung, dass die begleitende Presse - in diesem
Fall BREEDERS CHRONICLE, denn eine andere Print-Publikation hatte bis zum
15. Juli noch nicht darüber berichtet - den Sport kaputt macht? Wenn das
Ihre Meinung ist, Herr Schönfeld, dann sind Sie aus meiner Sicht aber
wirklich die falsche Person auf diesem Posten. Ich kann mich nicht daran
erinnern, dass in der Nachberichterstattung vom Derby 2005 oder von der
Reining-EM in Manerbio (auch wenn diese Veranstaltung nicht zum
unmittelbaren Umfeld der deutschen NRHA gehört) nur eine reißerische Zeile
zu lesen war.
War es nicht Herr Wittelsbürger, der am 30. Juni 2005 den Forenbereich "Und
wieder blutige Pferde auf dem Derby" geschlossen hat, um allen Personen,
insbesondere Herrn Kronsteiner, die Gelegenheit zu einer Stellungnahme zu
geben? Und da reden Sie von einer Vorgehensweise á la BILD?
Sie hätten sich dem Sportwart Rolf Diekwisch anschließen sollen, als dieser
eine sofortige Sperre und Geldstrafe forderte. Und nicht auf die Herren
Kratschmer und Wienrich hören sollen. Ich frage mich überhaupt, wie ein
designierter Bundestrainer Reining FN eine solche Meinung vertreten kann? In
meiner 27-jährigen Tätigkeit als Reitsportjournalist ist mir so eine
Vorgehensweise nicht untergekommen - aber man lernt immer noch dazu.
Sie wollen möglichen Sponsoren einen sauberen Sport präsentieren? Na fein,
dann sorgen Sie doch für einen sauberen Sport, den es derzeit wohl nicht
gibt, nur weil einige "Auserwählte" der Meinung sind, dass sie auf Grund
ihres Namens einen Freibrief haben. Oder sollte jemand aus dem "Schussfeld"
genommen werden, der möglicherweise für den WM-Kader in der Planung ist?
Dann wäre eine gewisse Schlüssigkeit nachvollziehbar, den Vorfall zu
verschweigen.
Und noch eines, Herr Schönfeld, wenn Sie als ernstzunehmender
Gesprächspartner bei der FN gelten wollen, dann müssen Sie sich von
derartigen Tendenzen schnellstens verabschieden, denn die FN tritt nicht nur
nach außen für Sauberkeit im Pferdesport ein, sie will es auch so, und zwar
in jeder Hinsicht. Vielleicht fragen Sie bei der FN nach, wie man dort mit
solchen Vorkommnissen umgeht. Ich kann es Ihnen im Voraus sagen: Ohne
Rücksicht auf Person und Ansehen wird, um es einmal im BILDjargon
auszudrücken, "gnadenlos" umgegangen. Nach entsprechender Prüfung werden
Vorgang und Personen öffentlich benannt.
Und wenn Sie schon Worte wie "für falsche Entscheidungen übernehme ich die
volle Verantwortung " in den Mund nehmen, dann werden Sie diese Wortwahl mit
Sicherheit wohl überlegt haben. Und nun überlegen Sie einmal, wie diese
"Verantwortung" in der Öffentlichkeit aussehen kann. Oder wollten Sie damit
eventuell andeuten, dass Sie einen Rücktritt in Betracht ziehen?
Bevor ich die unten stehende Höflichkeitsfloskel setze, noch ein Hinweis.
Mir wurde aus verlässlicher Quelle berichtet, dass "man" gedankliche Ansätze
hatte, wie meine Person bzw. Redaktionsmitglieder vom BREEDERS CHRONICLE bei
zukünftigen NRHA-Veranstaltungen auszugrenzen sind. Sollte diese Information
auch nur teilweise zutreffen, können wir Ihnen nur raten: Vergessen Sie es
besser, denn bei Vereinen/Verbänden mit dem Kürzel "e.V.", und insbesondere
bei einer Gemeinnützigkeit, haben Pressevertreter (Mitglieder der jeweiligen
Berufsverbände) uneingeschränkten Zutritt zu einer öffentlichen
Veranstaltung, zu der die Öffentlichkeit Zutritt hat. Diese Information der
guten Ordnung halber nur am Rande, denn wir denken in so einem Fall über
eine Einstweilige Verfügung nach. Aber so eine unsinnige Handlung möchte ich
Ihnen gar nicht unterstellen.
Wenn Sie mit mir ein persönliches Gespräch suchen, nachstehend meine
Telefonnummern: 02 09 / 930 43 32 (Redaktion) und/oder 01 71 / 620 21 33
(Handy).
Mit freundlichen Grüßen
Raimund Hesse
Chefredakteur
BREEDERS CHRONICLE
P.S. Vielleicht erinnern Sie sich an ein kurzes Gespräch beim Dortmunder
Turnier. Ich fragte Sie nach einem 100-Tage-Interview, wann wir dieses
führen könnten. Sie schauten erst mich verwundert an, dann Ihren
Vorstandskollegen Helmut Schmaus-Gerstenberg, und sagten sinngemäß: "Warum?"
Wenn Sie doch viel Erfahrung im Umgang mit den Medien haben, dann hätte
dieses "Warum" gar nicht kommen dürfen.
Aber vielleicht kann Herr Schmaus-Gerstenberg dazu beitragen, warum man ein
100-Tage-Interview gibt.
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